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Transphobe Übergriffe
AHF fordert Maßnahmen von der Politik
Nach den transphoben Übergriffen im November und am vergangenen Samstag bezieht nun die Frankfurter AIDS-Hilfe (AHF) Stellung zu den Angriffen. Sie fordert „unmissverständliche Signale und Maßnahmen“ von Seiten der Politik.
Nachdem es vergangenen November zu Ausschreitungen auf der Zeil gekommen war, bei der die 20-jährige Youtube-Persönlichkeit „Kweendrama“ verletzt wurde, ereignete sich vergangenen Samstag ein erneuter Übergriff auf eine transsexuelle Person in der Frankfurter Innenstadt. Im ersten Fall hat die Frankfurter Staatsanwaltschaft Mitte März Anklage gegen drei junge Männer zwischen 16 und 18 Jahren erhoben.
Die beiden Übergriffe mit transphobem Hintergrund erregten nicht nur in der Bevölkerung Aufsehen; jetzt äußerte sich auch die AHF zu den Vorfällen: „Wenige Monate, nachdem eine ganze Gruppe eine queere Person mitten auf der Zeil verprügelte, steht Frankfurt nun wieder mit einem trans*feindlichen Gewaltübergriff in den bundesweiten Nachrichten. Damit wächst die Sorge in der Community, dass Gewalt gegen sie wieder zunimmt und damit gleichsam das Sicherheits- und Freiheitsempfinden schwindet“, sagte Jessica Purkhardt vom AHF-Vorstand zu den Vorfällen. Die Beteuerungen von Politik und Behörden, dass die Straftaten im Innenstadtbereich rückläufig seien, hätten dieser Frau nicht geholfen. „Weniger Taschendiebstähle, sogar weniger Gewaltdelikte in der Statistik bedeuten nichts, wenn die Gewalt gegen eine bestimmte Bevölkerungsgruppe, wie Lesben, Schwule oder Trans*, gleich bleibt oder sogar zunimmt“, so Purkhardt.
Trotzdem sieht der AHF-Vorstand auch ein „erhöhtes Problembewusstsein“ aufseiten der Polizei. Darauf deuteten sowohl die Anklageerhebung im Fall des Übergriffes auf der Zeil als auch die Tatsache, dass die Anzeige im aktuellen Fall von Amts wegen erstattet und direkt an die Öffentlichkeit kommuniziert worden seien, hin. „Solche Signale nehmen wir sehr wohl wahr“, machte AHF-Vorstand Christian Setzepfandt deutlich. Wenn sich die Polizei als sichtbarer Verbündeter von LSBTIQ+ zeige, sei allein das schon ein wichtiger Beitrag zu ihrem Schutz. „Denn damit macht sie klar“, so Setzepfandt, „dass queere Menschen kein Freiwild sind, denen man wie in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts weitgehend ungeahndet Gewalt und Demütigung antun kann, während Polizei, Justiz und Politik wegschauten.“ Bestehende Probleme müssten erkannt, benannt und ihnen mit konkreten Maßnahmen konsequent entgegengetreten werden.
Die AHF appelliert daher auch an die Politik: „Während Polizei und Justiz den Straftaten nachgehen, erwarten wir jetzt besonders von der Politik unmissverständliche Signale, dass sie die Sorgen der LSBTIQ+-Community ernst nehmen und sich konkret damit befassen, statt sie kleinzureden und nach einigen Monaten den nächsten Gewaltübergriff zu beklagen.“ Denn die Ignoranz gegenüber der LSBTIQ*-feindlichen Gewaltproblematik in Frankfurt wirke sich letztlich negativ auf die Lebensqualität und das Sicherheitsgefühl der Menschen in der Stadt aus.
Im Falle des transphoben Angriffs am Schwedenkronenplatz am vergangenen Samstag laufen derweil noch die Ermittlungen. Die Polizei Frankfurt bittet um sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung unter der Nummer 069/75510100.
Die beiden Übergriffe mit transphobem Hintergrund erregten nicht nur in der Bevölkerung Aufsehen; jetzt äußerte sich auch die AHF zu den Vorfällen: „Wenige Monate, nachdem eine ganze Gruppe eine queere Person mitten auf der Zeil verprügelte, steht Frankfurt nun wieder mit einem trans*feindlichen Gewaltübergriff in den bundesweiten Nachrichten. Damit wächst die Sorge in der Community, dass Gewalt gegen sie wieder zunimmt und damit gleichsam das Sicherheits- und Freiheitsempfinden schwindet“, sagte Jessica Purkhardt vom AHF-Vorstand zu den Vorfällen. Die Beteuerungen von Politik und Behörden, dass die Straftaten im Innenstadtbereich rückläufig seien, hätten dieser Frau nicht geholfen. „Weniger Taschendiebstähle, sogar weniger Gewaltdelikte in der Statistik bedeuten nichts, wenn die Gewalt gegen eine bestimmte Bevölkerungsgruppe, wie Lesben, Schwule oder Trans*, gleich bleibt oder sogar zunimmt“, so Purkhardt.
Trotzdem sieht der AHF-Vorstand auch ein „erhöhtes Problembewusstsein“ aufseiten der Polizei. Darauf deuteten sowohl die Anklageerhebung im Fall des Übergriffes auf der Zeil als auch die Tatsache, dass die Anzeige im aktuellen Fall von Amts wegen erstattet und direkt an die Öffentlichkeit kommuniziert worden seien, hin. „Solche Signale nehmen wir sehr wohl wahr“, machte AHF-Vorstand Christian Setzepfandt deutlich. Wenn sich die Polizei als sichtbarer Verbündeter von LSBTIQ+ zeige, sei allein das schon ein wichtiger Beitrag zu ihrem Schutz. „Denn damit macht sie klar“, so Setzepfandt, „dass queere Menschen kein Freiwild sind, denen man wie in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts weitgehend ungeahndet Gewalt und Demütigung antun kann, während Polizei, Justiz und Politik wegschauten.“ Bestehende Probleme müssten erkannt, benannt und ihnen mit konkreten Maßnahmen konsequent entgegengetreten werden.
Die AHF appelliert daher auch an die Politik: „Während Polizei und Justiz den Straftaten nachgehen, erwarten wir jetzt besonders von der Politik unmissverständliche Signale, dass sie die Sorgen der LSBTIQ+-Community ernst nehmen und sich konkret damit befassen, statt sie kleinzureden und nach einigen Monaten den nächsten Gewaltübergriff zu beklagen.“ Denn die Ignoranz gegenüber der LSBTIQ*-feindlichen Gewaltproblematik in Frankfurt wirke sich letztlich negativ auf die Lebensqualität und das Sicherheitsgefühl der Menschen in der Stadt aus.
Im Falle des transphoben Angriffs am Schwedenkronenplatz am vergangenen Samstag laufen derweil noch die Ermittlungen. Die Polizei Frankfurt bittet um sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung unter der Nummer 069/75510100.
26. März 2021, 13.15 Uhr
Margaux Adam
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