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Tennisball verschluckt
Frankfurter Zoo: Flusspferd-Bulle Maikel ist tot
Maikel starb mit 39 Jahren am Donnerstagmorgen. Eine Untersuchung ergab: Todesursache war ein Tennisball, den wohl ein Besucher in seinen Mund geworfen hat. Der Zoo hat Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt.
Am Sonntag zuvor war Maikel den Tierärztinnen des Zoos von den Pflegern als auffällig gemeldet worden – er war appetitlos und hatte keinen Kot abgesetzt. Einen Tag nach seinem Tod wurde daher eine pathologische Untersuchung durchgeführt. Das Ergebnis: Maikel war eigentlich gesund, die Todesursache war ein Tennisball.
Mit über 39 Jahren war Maikel schon ein altes Flusspferd, trotzdem hätte er ohne die Gedankenlosigkeit eines Zoobesuchers noch gut und gern zehn Jahre leben können. „Der Verlust eines solchen Tieres, das wir über eine so lange Zeit begleitet haben, wiegt immer schwer und macht uns natürlich sehr traurig“, so Zoodirektor Manfred Niekisch. „Wenn man dann aber feststellen muss, dass ein eigentlich kerngesundes Tier qualvoll sterben musste, weil ihm ein Zoobesucher einen Tennisball ins Maul geworfen hat, übersteigt die Wut auf diesen unbekannten Besucher die Trauer."
Leider kämen in Zoologischen Gärten immer wieder Tiere zu Tode, weil Besucher versehentlich oder sogar absichtlich Gegenstände ins Gehege oder sogar direkt ins Maul der Tiere werfen. Zoologische Gärten seien keine Hochsicherheitstrakte, es gehöre zum Konzept, dass Besucher die Tiere nah erleben. "Eine absolute Sicherheit vor dem Fehlverhalten einiger weniger Zoobesucher kann deshalb nicht verwirklicht werden“, so Herr Niekisch. Obwohl sich die Tierärztinnen in den letzten Tagen sehr intensiv um Maikel gekümmert hatten und das Tierpfleger-Team ihn ständig überwachte, hatte sich sein Zustand schnell verschlechtert. Die Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten bei einem Tier mit über zwei Tonnen Gewicht seien stark eingeschränkt. Es habe keine Chance gegeben, den Tennisball zu entdecken, geschweige denn zu entfernen.
Die Obduktion durch ein von der Fachärztin für Pathologie Anne Nesseler angeführtes Team des Hessischen Landeslabors, das der Zoo hinzugezogen hatte, ergab, dass der Tennisball den Darm verstopft hatte, wodurch sich der prall gefüllte Magen nicht mehr entleeren konnte und so zum qualvollen Tod führte. Der Zoo hat deswegen Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet.
Maikel wurde im Juni 1975 im Zoo von Amsterdam geboren. Im Juli 1978 kam er nach Frankfurt. 1984 kam seine Partnerin Petra dazu. Petra und Maikel hatten zusammen fünf Jungtiere. Ein weiteres Jungtier zeugte Maikel im Zoo von Hannover, der den Bullen von 2004 bis 2006 zur Zucht ausgeliehen hatte. 2013 kam Maikels vierter Urenkel in Belgien zur Welt.
Die Flusspferd- und Nashorn-Anlage gehört zu den ältesten im Frankfurter Zoo. Schon lange steht das Areal auf der Liste notwendiger Neubauprojekte. „Wir planen“, so Niekisch, „eine Afrika-Savanne, die nicht nur für die Nashörner und Flusspferde, sondern auch für Giraffen, Zebras und Antilopen eine artgemäße und großzügige neue Heimat werden soll.“ Wann die Pläne in die Tat umgesetzt werden können, hängt von der Bewilligung von Investitionsmitteln für den Zoo ab. Wie es konkret mit der Flusspferdhaltung weitergeht, kann der Zoo derzeit noch nicht sagen. „Klar ist“, so der Zoodirektor, “dass wir in die existierende alte Anlage nicht wieder einen großen Flusspferdbullen setzen werden.“ Im Gespräch ist auch Maikels Partnerin Petra an einen anderen Zoo abzugeben, weil Flusspferde nicht gerne alleine leben. Mittlerweile hat sich auch die Tierrechtsorganisation Peta zu Wort gemeldet – sie kritisiert den Zoodirektor scharf und fordert, keine WIldtiere in Zoos zu halten.
Mit über 39 Jahren war Maikel schon ein altes Flusspferd, trotzdem hätte er ohne die Gedankenlosigkeit eines Zoobesuchers noch gut und gern zehn Jahre leben können. „Der Verlust eines solchen Tieres, das wir über eine so lange Zeit begleitet haben, wiegt immer schwer und macht uns natürlich sehr traurig“, so Zoodirektor Manfred Niekisch. „Wenn man dann aber feststellen muss, dass ein eigentlich kerngesundes Tier qualvoll sterben musste, weil ihm ein Zoobesucher einen Tennisball ins Maul geworfen hat, übersteigt die Wut auf diesen unbekannten Besucher die Trauer."
Leider kämen in Zoologischen Gärten immer wieder Tiere zu Tode, weil Besucher versehentlich oder sogar absichtlich Gegenstände ins Gehege oder sogar direkt ins Maul der Tiere werfen. Zoologische Gärten seien keine Hochsicherheitstrakte, es gehöre zum Konzept, dass Besucher die Tiere nah erleben. "Eine absolute Sicherheit vor dem Fehlverhalten einiger weniger Zoobesucher kann deshalb nicht verwirklicht werden“, so Herr Niekisch. Obwohl sich die Tierärztinnen in den letzten Tagen sehr intensiv um Maikel gekümmert hatten und das Tierpfleger-Team ihn ständig überwachte, hatte sich sein Zustand schnell verschlechtert. Die Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten bei einem Tier mit über zwei Tonnen Gewicht seien stark eingeschränkt. Es habe keine Chance gegeben, den Tennisball zu entdecken, geschweige denn zu entfernen.
Die Obduktion durch ein von der Fachärztin für Pathologie Anne Nesseler angeführtes Team des Hessischen Landeslabors, das der Zoo hinzugezogen hatte, ergab, dass der Tennisball den Darm verstopft hatte, wodurch sich der prall gefüllte Magen nicht mehr entleeren konnte und so zum qualvollen Tod führte. Der Zoo hat deswegen Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet.
Maikel wurde im Juni 1975 im Zoo von Amsterdam geboren. Im Juli 1978 kam er nach Frankfurt. 1984 kam seine Partnerin Petra dazu. Petra und Maikel hatten zusammen fünf Jungtiere. Ein weiteres Jungtier zeugte Maikel im Zoo von Hannover, der den Bullen von 2004 bis 2006 zur Zucht ausgeliehen hatte. 2013 kam Maikels vierter Urenkel in Belgien zur Welt.
Die Flusspferd- und Nashorn-Anlage gehört zu den ältesten im Frankfurter Zoo. Schon lange steht das Areal auf der Liste notwendiger Neubauprojekte. „Wir planen“, so Niekisch, „eine Afrika-Savanne, die nicht nur für die Nashörner und Flusspferde, sondern auch für Giraffen, Zebras und Antilopen eine artgemäße und großzügige neue Heimat werden soll.“ Wann die Pläne in die Tat umgesetzt werden können, hängt von der Bewilligung von Investitionsmitteln für den Zoo ab. Wie es konkret mit der Flusspferdhaltung weitergeht, kann der Zoo derzeit noch nicht sagen. „Klar ist“, so der Zoodirektor, “dass wir in die existierende alte Anlage nicht wieder einen großen Flusspferdbullen setzen werden.“ Im Gespräch ist auch Maikels Partnerin Petra an einen anderen Zoo abzugeben, weil Flusspferde nicht gerne alleine leben. Mittlerweile hat sich auch die Tierrechtsorganisation Peta zu Wort gemeldet – sie kritisiert den Zoodirektor scharf und fordert, keine WIldtiere in Zoos zu halten.
Web: www.zoo-frankfurt.de
22. August 2014, 20.11 Uhr
pia
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