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Französischer Nationalfeiertag
Der Eiserne Steg wurde zur Feier-Zone
Für den WM-Titel hat es bei den Franzosen nicht gereicht, aber gefeiert wurde trotzdem. Klar, Nationalfeiertag. Ganz vorne dabei: Bruno Lauffenbuger vom „Maaschanz“ mit einem halb-legalen Fest auf dem Eisernen Steg.
Blau-weiß-rote Girlanden und Fahnen wehen am Montagabend, 14. Juli, auf der Terrasse vor dem französischen Restaurants „Maaschanz“, direkt am Eisernen Steg. Rund achtzig Gäste, überwiegend weiß gekleidet, lassen sich Hühnerschenkel, Austern, Garnelen und Bratwürste schmecken, trinken Wein, plaudern fröhlich. Anlass ist der französische Nationalfeiertag. Eingeladen hat Bruno Lauffenbuger, Chef des französischen Restaurants „Maaschanz“. Hundertprozentig legal ist die Sause aber nicht, denn auf dem Eisernen Steg geht es ab 20:30 Uhr weiter. Mit Bierzeltgarnituren, viel Wein und noch mehr Essen – dafür fehlt jedoch die Genehmigung der Stadt.
„Es ist immer einfacher, um Entschuldigung zu bitten, als um Erlaubnis zu fragen“, sagte schon „Amazing Grace“. Die amerikanische Computerpionierin, die mit vollem Namen Grace Brewster Murray Hopper hieß, schuf damit ein geflügeltes Wort. Diese Redewendung nimmt sich Lauffenbuger offensichtlich zu Herzen. Denn der Grund dafür, dass er seine Feier nicht angemeldet hat, ist ganz einfach: „Frankfurt ist viel flexibler, als man manchmal denkt. Aber die Stadt muss sich eben an Gesetze halten“, erklärt der gebürtige Franzose, der bereits seit 30 Jahren in Frankfurt lebt und arbeitet. Da er für eine offizielle Genehmigung wenig Chancen sah, beschloss er, lieber auf eine „Duldung“ zu hoffen.
Gekommen sind nicht nur Franzosen. „Fast 80 Prozent sind Deutsche, andere kommen aus Marokko, Spanien oder anderen Ländern. Richtig multikulti eben“, so Lauffenbuger. Sogar Freunde aus Nizza seien extra angereist. Ursprünglich sollte die Veranstaltung kleiner ausfallen. „Ich hatte ein paar Freunde zum Boule spielen eingeladen“, erzählt er. „Aber zum Boule gehört natürlich Pastis. Und zum Pastis muss man ein bisschen grillen.“ Auch bekam Lauffenbuger immer mehr Zusagen, so wuchs und wuchs die Feier. Schließlich stand der Plan: Zuerst wird Boule gespielt und es gibt ein paar Köstlichkeiten vor dem „Maaschanz“. Später werden die Bierbänke auf dem Eisernen Steg aufgebaut und es wird so lange gefeiert, wie das Ordnungsamt es zulässt – oder die Gäste müde werden. Musik gibt es auch, dafür hat der Veranstalter sogar ein Piano organisiert.
Den Beweis, dass die Stadt im Grunde nichts gegen Lauffenbugers Pläne habe, sieht der Gastronom in folgendem Punkt: Sowohl vom Ordnungsamt Frankfurt als auch von der Behörde in Offenbach sind Mitarbeiter anwesend – aber privat, als Gäste. „Außerdem muss doch Jeder sehen, dass es hier nicht um Einzelwerbung geht, sondern dass es eine schöne Sache für uns alle ist.“
1990 gab Lauffenbuger schon einmal eine Party am französischen Nationalfeiertag. „Aber das lief total schief“, erzählt er. Denn es kamen nicht die Gäste zu ihm ins Restaurant, die er sich gewünscht hätte. Der Abend sei als nationalistisch empfunden worden, berichtet der „Maaschanz“-Betreiber. Daher unternahm er jahrelang nichts mehr am 14. Juli. Aber nach 14 Jahren Pause traut er sich nun, einen neuen Anlauf zu starten – und diesmal mit Erfolg.
„Es ist immer einfacher, um Entschuldigung zu bitten, als um Erlaubnis zu fragen“, sagte schon „Amazing Grace“. Die amerikanische Computerpionierin, die mit vollem Namen Grace Brewster Murray Hopper hieß, schuf damit ein geflügeltes Wort. Diese Redewendung nimmt sich Lauffenbuger offensichtlich zu Herzen. Denn der Grund dafür, dass er seine Feier nicht angemeldet hat, ist ganz einfach: „Frankfurt ist viel flexibler, als man manchmal denkt. Aber die Stadt muss sich eben an Gesetze halten“, erklärt der gebürtige Franzose, der bereits seit 30 Jahren in Frankfurt lebt und arbeitet. Da er für eine offizielle Genehmigung wenig Chancen sah, beschloss er, lieber auf eine „Duldung“ zu hoffen.
Gekommen sind nicht nur Franzosen. „Fast 80 Prozent sind Deutsche, andere kommen aus Marokko, Spanien oder anderen Ländern. Richtig multikulti eben“, so Lauffenbuger. Sogar Freunde aus Nizza seien extra angereist. Ursprünglich sollte die Veranstaltung kleiner ausfallen. „Ich hatte ein paar Freunde zum Boule spielen eingeladen“, erzählt er. „Aber zum Boule gehört natürlich Pastis. Und zum Pastis muss man ein bisschen grillen.“ Auch bekam Lauffenbuger immer mehr Zusagen, so wuchs und wuchs die Feier. Schließlich stand der Plan: Zuerst wird Boule gespielt und es gibt ein paar Köstlichkeiten vor dem „Maaschanz“. Später werden die Bierbänke auf dem Eisernen Steg aufgebaut und es wird so lange gefeiert, wie das Ordnungsamt es zulässt – oder die Gäste müde werden. Musik gibt es auch, dafür hat der Veranstalter sogar ein Piano organisiert.
Den Beweis, dass die Stadt im Grunde nichts gegen Lauffenbugers Pläne habe, sieht der Gastronom in folgendem Punkt: Sowohl vom Ordnungsamt Frankfurt als auch von der Behörde in Offenbach sind Mitarbeiter anwesend – aber privat, als Gäste. „Außerdem muss doch Jeder sehen, dass es hier nicht um Einzelwerbung geht, sondern dass es eine schöne Sache für uns alle ist.“
1990 gab Lauffenbuger schon einmal eine Party am französischen Nationalfeiertag. „Aber das lief total schief“, erzählt er. Denn es kamen nicht die Gäste zu ihm ins Restaurant, die er sich gewünscht hätte. Der Abend sei als nationalistisch empfunden worden, berichtet der „Maaschanz“-Betreiber. Daher unternahm er jahrelang nichts mehr am 14. Juli. Aber nach 14 Jahren Pause traut er sich nun, einen neuen Anlauf zu starten – und diesmal mit Erfolg.
14. Juli 2014, 22.57 Uhr
Christina Weber
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