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Autofreies Mainufer

CDU: „Mainkai wird für den Wirtschaftsverkehr benötigt“

Die probeweise Sperrung des Mainkais für den Autoverkehr neigt sich dem Ende zu. Eine Verlängerung wird es höchstwahrscheinlich nicht geben. Die CDU liefert nun erste Ideen für die Wiedereröffnung; die Einschränkungen für Autos sollen dabei klein ausfallen.
Die CDU-Fraktion im Römer ist entschieden gegen die Verlängerung des autofreien Mainufers. Der Versuch sei gescheitert, sagt Martin Daum, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Römer: „Das nördliche Mainufer wird als wichtige Ost-West-Verbindung für den Autoverkehr, gerade auch für den Wirtschaftsverkehr, weiterhin benötigt. Das hat die vor der Corona-Krise im ersten Dreivierteljahr des Versuchs erkennbare Verdrängung des Verkehrs in andere Straßen und insbesondere nach Sachsenhausen durch die vollständige Sperrung klar gezeigt.“ Nun wolle die CDU eine „komplette Revision des öffentlichen Raums zwischen Leonhardskirche und Saalhof, damit die Aufenthaltsqualität in diesem wichtigen innerstädtischen Bereich deutlich erhöht wird.“ Für eine bessere Erreichbarkeit des Mainuferparks über die Straße hinweg wolle man für Passantinnen und Passanten zwischen Alter Brücke und Untermainbrücke den Verkehr durch eine „andere Fahrbahnaufteilung“ und eine „stadträumliche Neugestaltung“ verringern.

Konkret plant die CDU eine Fahrspur je Fahrtrichtung für den Autoverkehr, einen Radweg oder einen Fahrradstreifen je Fahrtrichtung und eine Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde. Dazu soll der Übergang für Fußgängerinnen und Fußgänger über den Mainkai im Abschnitt von der Leonhardskirche bis zum Saalhof „fußgängergerecht und unter Minimierung der Barrierewirkung der Straße baulich neu gestaltet werden“. Das könne laut Daum beispielsweise durch eine mit den beiderseits anschließenden Fußgängerbereichen „niveaugleiche sowie ansprechend und hochwertig ausgeführte Aufpflasterung“ geschehen. Zudem soll eine „funktionale und gestalterische Überarbeitung“ der Fußgängerzone zwischen Römerberg und Eisernem Steg folgen. Eine nähere Erläuterung, in welcher Form die Überarbeitung in der Fußgängerzone aussehen könnte, erfolgte noch nicht. Daum bezeichnete den Vorschlag der CDU für die Umgestaltung als „eine vernünftige Lösung.“

Den Vorschlag der Grünen, den Verkehrsversuch unter Einbeziehung der Berliner Straße zu verlängern, lehnt Daum ab, er gesteht allerdings die Benachteiligung für Fußgängerinnen und Fußgänger ein: „Die Berliner Straße hat eine problematische Barrierewirkung für Fußgänger, das ist richtig, aber für den Autoverkehr muss sie vierspurig bleiben – das ist im Koalitionsvertrag vereinbart und für uns nicht verhandelbar, auch nicht über den Versuchsweg.“ Der SPD wirft Daum zudem vor, sich wegen dem drohenden Stimmverlust in Sachsenhausen im „Panikmodus“ zu befinden. Die Sozialdemokraten verteidigen die Sperrung weiterhin. „Wir haben bereits vor der Corona-Krise deutlich gemacht, dass eine autofreie Innenstadt die zukunftsweisende Richtung für den Verkehr der Stadt ist“, so Planungsdezernent Mike Josef (SPD) Anfang April. Martin Daum hält dagegen, dass durch die Verkehrsbeschränkungen neue Innenstadt-Staus vorprogrammiert seien, und vor allem der Wirtschaftsverkehr kostspielige Zeitverluste in Kauf nehmen müsse. „Ob diese Idee in Krisenzeiten jetzt das richtige Signal ist, möchten wir stark bezweifeln.“

In der Bevölkerung stößt die Mainkai-Sperrung sowohl auf Zuspruch als auch auf Widerstand. Während viele Sachsenhäuserinnen und Sachsenhäuser sich über das erhöhte Verkehrsaufkommen in ihrem Stadtteil aufgrund der Sperrung ärgern, haben bereits über 3500 Befürworterinnen und Befürworter die Petition „Machen Sie den Mainkai Frankfurt auch nach dem 1. September 2020 autofrei!“ des zuständigen SPD-Ortsvorsteher Oliver Strank unterschrieben.
 
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28. April 2020, 13.30 Uhr
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