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Schmuck-Institution verlässt Goethestraße

Juwelier Friedrich muss umziehen

Bis 2019 läuft noch der Vertrag, dann ist Juwelier Friedrich gezwungen, aufgrund steigender Quadratmeterpreise die Goethestraße zu verlassen. Damit verlässt der letzte Frankfurter Mieter die Luxusmeile.
Seit 1990 befindet sich das Familienunternehmen Juwelier Friedrich in der Goethestraße 9. Im Jahr 1947 gegründet, wird das Unternehmen in dritter Generation von Marc G. Stabernack, seines Zeichens Gemmologe, geführt. Dass hier Qualität und vor allem Individualität zu finden sind, davon zeugen die weit über 30 internationalen Auszeichnungen. Dieser exklusive Status passt perfekt in Frankfurts teuerste Einkaufsstraße, muss jedoch in gut drei Jahren von der Liste der dortigen Schmuckgeschäfte gestrichen werden: 2019 läuft der Mietvertrag aus, die zu erwartende Miet-Steigerung wird wohl nicht tragbar sein.

Seit 2009 führt Marc G. Stabernack das Familienunternehmen Juwelier Friedrich, dass für seine einmaligen wie eindrucksvollen Schmuckkreationen nicht nur in Frankfurt bekannt ist. „Aktuell zahlen wir einen fünfstelligen Mietpreis. Dieser dürfte allerdings dann 2019 sechsstellig werden. Das können wir nicht stemmen“, sagt Stabernack. Stammkunden, die Individualität, Mitgestaltung und höchste Qualität schätzen, leisten sich immer wieder neues Geschmeide beim bekannten Juwelier. „Jedoch produzieren wir nicht wie andere Labels Massenware, die dann als Luxus verkauft wird“, erklärt der Geschäftsführer. „Wir sind keine Industrie sondern ein Kunsthandwerk. Bei uns kann man nicht einfach unsere Designs online bestellen, so wie es bei vielen großen Namen, auch in der Schmuckbranche, mittlerweile möglich ist.“

Neben Juwelier Friedrich gibt es noch zwei weitere Frankfurter Unternehmen in der Goethestraße: Optiker Rainer Brenner sowie das Modekaufhaus Pfüller. Jedoch gehören die Häuser den Geschäftsinhabern, die Miete entfällt somit. „Wir sind aber bereits in Verhandlungen mit den Besitzern eines neuen Objekts“, verrät Stabernack, „sollte alles klappen, sind wir noch näher am Herzen der Stadt.“ Laut dem Geschäftsführer habe das Objekt dann zwei helle Stockwerke, wodurch eine begehbare Werkstatt im ersten Stock realisiert werden könnte. Dadurch könnten Kunden noch einfacher und intensiver an der Entstehung ihres Kleinods teilhaben.
„Wir wollen das Unternehmen in die nächste Generation führen. Die aktuelle Marktentwicklung lässt Boutiquen und Kunsthandwerk aus dem Stadtbild verschwinden, was sehr schade und letztendlich langweilig ist“, führt Stabernack aus. „Natürlich ist es traurig, dass wir die Luxusmeile mit all ihren Eigenheiten in gut drei Jahren verlassen müssen, aber natürlich freuen wir uns auch auf all das Neue, was kommt.“

Juwelier Friedrich, City, Goethestraße 9, Tel. 284141, Mo-Fr 10-19 Uhr, Sa 10-18 Uhr
 
Fotogalerie:
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6. Juli 2016, 15.40 Uhr
hen
 
 
 
 
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