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Premiummarken siedeln sich in der City an
Die neuen Nachbarn der Goethestraße
Spätestens bis zum Jahr 2020 wird sich das Quartier zwischen Junghofstraße und der Neuen Mainzer Straße in ein Shoppingmekka verwandeln. Für die Belebung des derzeit tristen Areals soll Gastronomie sorgen.
Der Einzelhandel brummt. Auch wenn der Onlinehandel in den vergangenen zehn Jahren um 160 Prozent angestiegen sei, so bleibe der Umsatz von 480 Milliarden Euro in den herkömmlichen Geschäften konstant – nur das Wachstum scheine schwierig, auch weil es in den vergangenen zehn Jahren Mietpreisanstiege von bis zu 130 Prozent gegeben habe, so Christoph Scharf, Head of Retail Services bei der Beratungsfirma für Gewerbeimmobilien BNP Paribas Real Estate. Es werde meist zu wenig Umsatz auf der Fläche gemacht. Dennoch drängen immer neue Marken mit Ladenflächen in die Frankfurter City, wo rund 25 Prozent der Einzelhandelsflächen der Stadt zu finden sind, im Gegensatz zu Hamburg, wo sich die Ladenflächen mehr auf das gesamte Stadtgebiet verteilen und nur 14 Prozent in der Innenstadt liegen. Spitzenmieten von 305 Euro pro Quadratmeter auf der Zeil schrecken manche Firmen offenbar nicht ab. Auch nicht die Spitzenmiete von 270 Euro pro Quadratmeter auf der Goethestraße. Frankfurt liege bei den Spitzenmieten unter den Top 3 in Deutschland, nach München und Berlin, so Scharf. Im Vergleich zur Maximilianstraße in München sei die Goethestraße noch günstig. Es hat sich viel getan in der Stadt: In den vergangenen fünf Jahren kam es zu 21 Vermietungen auf der Kaiserstraße in Richtung Roßmarkt, deren Anmutung sich komplett verändert hat, 40 Vermietungen gab es auf der Goethestraße, 15 auf der Fressgass und in den letzten drei Jahren gab es 10 Vermietungen auf dem Steinweg.
Und weil die Nachfrage hoch ist, werden die Projektentwickler rund um die Goethestraße aktiv und planen Einzelhandelsflächen, in die vielleicht noch nicht in der Stadt vertretene Marken einziehen. Beispiele dafür sind die Goethe-Querstraße Luginsland, die mit Etro und Bruno Cucinelli zwei neue Anziehungspunkte hat, oder die Goethestraße 34, in der neben MCM und Berluti demnächst Jil Sander mit einem großen Laden eröffnen wird. In die nahe Umgebung werden, so José Martinez von BNP Paribas, verstärkt Premium-, keine Luxusmarken einziehen. „Eine perfekte Ergänzung zu Zeil und Goethestraße. Was mit der Umwandlung der Ladenzeile, die man nun als One Goethe Plaza kennt – mit Louis Vuitton, Omega, Escada, Prada und Nespresso als Mieter – begonnen hat, setzt sich nun in den Nebenstraßen fort.
Zwischen Goetheplatz und Neuer Mainzer Straße entstehen im Junghof Retail 5000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche, mit dem ma’ro an der neuen Mainzer Straße kommen weitere 3700 Quadratmeter dazu. Wie berichtet, sind die Boutiquen Maingold, Elsbach und ein Picardstore schon eingezogen, das Unterwäschelabel Rigby & Peller, der Herrenausstatter Barons & Bastards und die in München florierende Gastronomie H’ugo’s werden noch dazu kommen. „Gastronomie ist in Einkaufslagen essentiell“, weiß Martinez, „weil es die Straße belebt und die Aufenthaltsqualität steigert. Außerdem ist Gastronomie im Erdgeschoss der Bringer für die oberen Etagen.“ Auch im Junghof Plaza an der Junghofstraße sollen 7400 Quadratmeter Einzelhandel und vielleicht auch Gastronomie entstehen und gegenüber, auf dem Deutsche Bank Areal, sind gar 30.000 Quadratmeter Ladenflächen im Erdgeschoss, Untergeschoss und erstem Obergeschoss vorgesehen, ganz zu schweigen von einem Hotel.
Aus Sicht der Immobilienberater sind die Gestaltung der öffentlichen Plätze wie des trostlosen Goetheplatzes oder der desolaten Hauptwache eher hinderlich für den Einzelhandel, es würden Wege erschwert, unter anderem auch durch die Verwendung von Kopfsteinpflaster, das eher eine Stolper- und Stöckelfalle sei, als einladend wirke.
Es seien die Kleinigkeiten, die manchmal entscheidend seien. Gleichwohl könne man an den Geschäftshäusern an der Goethestraße oder der Fressgass ablesen, wo das Geld herkomme. Die Firmen würden die Erdgeschosse entsprechend ihres Renommees gestalten, die oberen Etagen aber blieben so unspektakulär wie zuvor. „Die Hauptmiete der Häuser bringt der Einzelhandel“, sagt José Martinez. „Sie können so mit 20 Prozent der Mietfläche bis zu 80 Prozent des Umsatzes des gesamten Hauses erwirtschaften.“ Die Büromieten in der Goethestraße lägen bei 15 Euro pro Quadratmeter, seien entsprechend der niedrigen Decken und geringerer Ausstattung eher günstig.
Und weil die Nachfrage hoch ist, werden die Projektentwickler rund um die Goethestraße aktiv und planen Einzelhandelsflächen, in die vielleicht noch nicht in der Stadt vertretene Marken einziehen. Beispiele dafür sind die Goethe-Querstraße Luginsland, die mit Etro und Bruno Cucinelli zwei neue Anziehungspunkte hat, oder die Goethestraße 34, in der neben MCM und Berluti demnächst Jil Sander mit einem großen Laden eröffnen wird. In die nahe Umgebung werden, so José Martinez von BNP Paribas, verstärkt Premium-, keine Luxusmarken einziehen. „Eine perfekte Ergänzung zu Zeil und Goethestraße. Was mit der Umwandlung der Ladenzeile, die man nun als One Goethe Plaza kennt – mit Louis Vuitton, Omega, Escada, Prada und Nespresso als Mieter – begonnen hat, setzt sich nun in den Nebenstraßen fort.
Zwischen Goetheplatz und Neuer Mainzer Straße entstehen im Junghof Retail 5000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche, mit dem ma’ro an der neuen Mainzer Straße kommen weitere 3700 Quadratmeter dazu. Wie berichtet, sind die Boutiquen Maingold, Elsbach und ein Picardstore schon eingezogen, das Unterwäschelabel Rigby & Peller, der Herrenausstatter Barons & Bastards und die in München florierende Gastronomie H’ugo’s werden noch dazu kommen. „Gastronomie ist in Einkaufslagen essentiell“, weiß Martinez, „weil es die Straße belebt und die Aufenthaltsqualität steigert. Außerdem ist Gastronomie im Erdgeschoss der Bringer für die oberen Etagen.“ Auch im Junghof Plaza an der Junghofstraße sollen 7400 Quadratmeter Einzelhandel und vielleicht auch Gastronomie entstehen und gegenüber, auf dem Deutsche Bank Areal, sind gar 30.000 Quadratmeter Ladenflächen im Erdgeschoss, Untergeschoss und erstem Obergeschoss vorgesehen, ganz zu schweigen von einem Hotel.
Aus Sicht der Immobilienberater sind die Gestaltung der öffentlichen Plätze wie des trostlosen Goetheplatzes oder der desolaten Hauptwache eher hinderlich für den Einzelhandel, es würden Wege erschwert, unter anderem auch durch die Verwendung von Kopfsteinpflaster, das eher eine Stolper- und Stöckelfalle sei, als einladend wirke.
Es seien die Kleinigkeiten, die manchmal entscheidend seien. Gleichwohl könne man an den Geschäftshäusern an der Goethestraße oder der Fressgass ablesen, wo das Geld herkomme. Die Firmen würden die Erdgeschosse entsprechend ihres Renommees gestalten, die oberen Etagen aber blieben so unspektakulär wie zuvor. „Die Hauptmiete der Häuser bringt der Einzelhandel“, sagt José Martinez. „Sie können so mit 20 Prozent der Mietfläche bis zu 80 Prozent des Umsatzes des gesamten Hauses erwirtschaften.“ Die Büromieten in der Goethestraße lägen bei 15 Euro pro Quadratmeter, seien entsprechend der niedrigen Decken und geringerer Ausstattung eher günstig.
8. Juni 2016, 09.54 Uhr
Nicole Brevoord
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig Mehr von Nicole
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