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Einzelhandelssterben

Issati schließt die Pforten

Noch in der vergangenen Woche zierten ausgefallene Kinderklamotten große Schaufenster von Issati in der Hartmann-Ibach-Straße 63. Nun verhängen große Räumungsverkauf-Plakate die Fenster des Kinderklamotten-Ladens.
Vier Jahre lang verkauften die Saida und Abdelkader Limam im Issati auf 200 Quadratmetern Kinderkleidung von internationalen Labels, Schuhe, Accessoires, Schmuck, ausgefallenes Spielzeug, Schwangerschaftsbekleidung, Geschenkartikel und Kinderbücher in mehreren Sprachen. Mütter kamen mit ihrem Nachwuchs hierher um gemeinsam zu bummeln und bei Kaffee und Keksen in der Café Bar zu plaudern oder sich beraten zu lassen, während die Kleinsten in der Spielecke tobten. Doch damit ist nun bald Schluss.

Abdelkader Limam grinst freundlich, während die Kunden zur Schnäppchenjagd auch noch kurz vor Ladenschluss das Geschäft entern und sich Mütter mit ihren schreienden Kindern in Zweierreihen zum Bezahlen anstellen. „Wenn der Berg ruft, kommen sie alle nochmal gucken“, sagt er etwas wehmütig. Preisnachlässe von bis zu 70 Prozent locken noch einmal viele in den Laden, die sich hier früher wenn überhaupt nur umschauten und angesichts der Preise das Geschäft dann wieder verließen, ohne etwas zu kaufen oder sich das gewünschte Teil nach eingehender Beratung dann im Internet bestellten, anstatt es bei Issati zu kaufen. Und so schließt nun wieder eines der inhabergeführten Einzelhandelsgeschäfte seine Pforten.

Anne Bergmann, kaufte für ihren Nachwuchs häufiger bei Issati ein und ist traurig, dass Saida und Abdelkader Limam ihren Laden schließen. „Es ist so schade, dass sie zumachen. Hier hat man immer auch mal was Ausgefallenes gefunden. Gerade wenn ich auf der Suche nach Geschenken zur Geburt oder für Kindergeburtstage gesucht habe, habe ich eigentlich immer was Schönes gefunden. Hier wurde man immer freundlich beraten. Sowas gibt’s kaum noch“. Aber nur wenige sind bereit, wie Anne Bergmann, viel Geld für Kinderkleidung und Service auszugeben. „Das Kaufverhalten hat sich verändert. Viele kaufen die Kindersachen auf dem Flohmarkt oder im Internet, wo es einfach billiger ist, als hier, wo auch noch viel drumherum geboten wird“, sagt Abdelkader Limam. Nun habe auch noch das Zalando-Outlet auf der Leipziger Straße in Bockenheim eröffnet und das grabe zusätzlich Kundschaft ab.

Bis Ende Juni wird der Laden komplett geräumt, sogar die Möbel werden verkauft. Was dann aus dem Ladenlokal wird, steht noch in den Sternen. Abdelkader und Saida Limam jedenfalls werden ihre Selbstständigkeit ersteinmal aufgeben und wieder als Angestellte arbeiten. „Irgendwann kann man einfach nicht noch mehr Liebe reinstecken“, sagt Abdelkader Limam.
 
Fotogalerie:
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3. Juni 2014, 10.15 Uhr
mim
 
 
 
 
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