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Goethe-Universität
Auseinandersetzung bei Kopftuchdebatte
Bei einer Podiumsdiskussion über die Verschleierung im Islam ist es zu einer Auseinandersetzung mit Demonstrierenden gekommen. Eine Gruppe Studierender warf den Veranstaltenden eine einseitige Besetzung des Podiums vor.
Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) hatte zusammen mit der Frauenrechtsgruppe Terre des Femmes und den Migrantinnen für Säkularität und Selbstbestimmung eine Veranstaltung mit dem Titel „Die Verschleierung: Modeaccessoire, ein religiöses Symbol oder politisches Instrument“ organisiert. Die Veranstaltung solle eine Ergänzung zu den Diskussionen rund um die Ausstellung „Contemporary Muslim Fashion“ im Museum für Angewandt Kunst sein und neue Perspektiven auf das Thema religiöse Verschleierung eröffnen, heißt es in der Veranstaltungsankündigung. Dazu waren die Kulturwissenschaftlerin Naila Chikhi, die ehemalige Grundschulleiterin Ingrid König aus Frankfurt-Griesheim und Uwe Paulsen, Stadtverordneter für die Franfkurter Grünen eingeladen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Fatma Keser vom AStA.
Zu Beginn der Diskussion seien im Zuschauerraum mehrere Menschen aufgestanden, hätten Schilder hochgehalten mit Aufschriften wie: „Das Problem heißt Rassismus, nicht Kopftuch“, beschreibt die FAZ, die als erstes über den Vorfall berichtete. Die Kulturwissenschaftlerin Naila Chikhi habe mit den Demonstrantinnen und Demonstranten diskutieren wollen, diese hätten aber nicht auf das Angebot reagiert. Als die Gruppe den Raum nicht freiwillig verlassen wollte, sei die Situation eskaliert. Fäuste seien geflogen, ein Tisch sei umgestoßen worden. Sie habe die Gewalt nicht mitbekommen, sagt Fatma Keser, Referentin für politische Bildung beim Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Goethe-Universität, auf Anfrage. Die Polizei sei gerufen worden, woraufhin sich die Situation schließlich beruhigt habe und die Diskussion fortgesetzt wurde. „Es war sehr schön, dass die Diskussion noch fortgesetzt werden konnte“, sagt Keser.
Die Gruppe „Studis gegen rechte Hetze“ bekannte sich in einer Pressemitteilung zu dem Protest: Es habe sich um eine Performance unter dem Motto „und ihr redet über das Kopftuch!“ gehandelt. Das Podium sei einseitig besetzt gewesen, kritisiert die Gruppe. Außerdem erhebt die Gruppe schwere Vorwürfe: Eine unbeteiligte Frau, die den Protest gefilmt habe, sei körperlich angegriffen worden. In einem Beitrag in der Welt schreibt Naila Chikhi, es sei klar darauf hingewiesen worden, dass das Filmen und Fotografieren auf der Veranstaltung verboten war, einige Personen hätten sich jedoch nicht an das Verbot gehalten. „Ein Mann, der autorisiert war, das Hausrecht zu wahren, versuchte, die Hand vor ihre Kamera zu halten – und plötzlich schloss sich ein Ring von Männern um beide.“ Daraufhin sei es zu Handgreiflichkeiten gekommen, beschreibt Chikhi die Situation.
„Es tut mir leid, dass eine wissenschaftliche Diskussion so ausartet“, sagt Fatma Keser. Der Kritik, das Podium sei einseitig besetzt gewesen, widerspricht sie: Gerade Uwe Paulsen habe eine sehr liberale Haltung zur Verschleierung der Frau und habe das Kopftuch auch verteidigt. „Wie notwendig war diese Aktion?“, fragt Keser. Es sei bedauerlich, dass keine weitere Diskussion mit den Demonstrierenden zustanden gekommen sei. Als die Diskussion nach Eintreffen der Polizei fortgesetzt werden konnte, seien die Protestierenden verschwunden.
Bereits im Frühjahr hatte es Konflikte an der Goethe-Universität gegeben, als es anlässlich einer Konferenz zum Thema Verschleierung zu Protesten gegen eine Professorin kam. Im Rahmen der vom Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam organisierten Konferenz gab es auch eine Podiumsdiskussion zum Thema „Das islamische Kopftuch – Symbol der Würde oder der Unterdrückung?“ Auch hier wurde von einer Gruppe Studierender die angeblich einseitige Besetzung des Podiums und den Veranstaltenden antimuslimischer Rassismus vorgeworfen. Die Gruppe forderte damals die Absetzung der Ethnologieprofessorin Susanne Schröter.
Zu Beginn der Diskussion seien im Zuschauerraum mehrere Menschen aufgestanden, hätten Schilder hochgehalten mit Aufschriften wie: „Das Problem heißt Rassismus, nicht Kopftuch“, beschreibt die FAZ, die als erstes über den Vorfall berichtete. Die Kulturwissenschaftlerin Naila Chikhi habe mit den Demonstrantinnen und Demonstranten diskutieren wollen, diese hätten aber nicht auf das Angebot reagiert. Als die Gruppe den Raum nicht freiwillig verlassen wollte, sei die Situation eskaliert. Fäuste seien geflogen, ein Tisch sei umgestoßen worden. Sie habe die Gewalt nicht mitbekommen, sagt Fatma Keser, Referentin für politische Bildung beim Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Goethe-Universität, auf Anfrage. Die Polizei sei gerufen worden, woraufhin sich die Situation schließlich beruhigt habe und die Diskussion fortgesetzt wurde. „Es war sehr schön, dass die Diskussion noch fortgesetzt werden konnte“, sagt Keser.
Die Gruppe „Studis gegen rechte Hetze“ bekannte sich in einer Pressemitteilung zu dem Protest: Es habe sich um eine Performance unter dem Motto „und ihr redet über das Kopftuch!“ gehandelt. Das Podium sei einseitig besetzt gewesen, kritisiert die Gruppe. Außerdem erhebt die Gruppe schwere Vorwürfe: Eine unbeteiligte Frau, die den Protest gefilmt habe, sei körperlich angegriffen worden. In einem Beitrag in der Welt schreibt Naila Chikhi, es sei klar darauf hingewiesen worden, dass das Filmen und Fotografieren auf der Veranstaltung verboten war, einige Personen hätten sich jedoch nicht an das Verbot gehalten. „Ein Mann, der autorisiert war, das Hausrecht zu wahren, versuchte, die Hand vor ihre Kamera zu halten – und plötzlich schloss sich ein Ring von Männern um beide.“ Daraufhin sei es zu Handgreiflichkeiten gekommen, beschreibt Chikhi die Situation.
„Es tut mir leid, dass eine wissenschaftliche Diskussion so ausartet“, sagt Fatma Keser. Der Kritik, das Podium sei einseitig besetzt gewesen, widerspricht sie: Gerade Uwe Paulsen habe eine sehr liberale Haltung zur Verschleierung der Frau und habe das Kopftuch auch verteidigt. „Wie notwendig war diese Aktion?“, fragt Keser. Es sei bedauerlich, dass keine weitere Diskussion mit den Demonstrierenden zustanden gekommen sei. Als die Diskussion nach Eintreffen der Polizei fortgesetzt werden konnte, seien die Protestierenden verschwunden.
Bereits im Frühjahr hatte es Konflikte an der Goethe-Universität gegeben, als es anlässlich einer Konferenz zum Thema Verschleierung zu Protesten gegen eine Professorin kam. Im Rahmen der vom Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam organisierten Konferenz gab es auch eine Podiumsdiskussion zum Thema „Das islamische Kopftuch – Symbol der Würde oder der Unterdrückung?“ Auch hier wurde von einer Gruppe Studierender die angeblich einseitige Besetzung des Podiums und den Veranstaltenden antimuslimischer Rassismus vorgeworfen. Die Gruppe forderte damals die Absetzung der Ethnologieprofessorin Susanne Schröter.
20. Januar 2020, 12.51 Uhr
nre
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