100 Jahre Goethe-Universität, das bedeutet auch 100 Jahre Literaturwissenschaften in Frankfurt. Eine Ringvorlesung widmet sich verschiedenen Aspekten wie den Poetikvorlesungen und dem literarischen Leben in der Stadt.
leg/Uni Frankfurt /
Bei der sechsten Goethe-Ringvorlesung wird es um "100 Jahre Literaturwissenschaften in Frankfurt" gehen. In neun Vorträgen werden Philologen und Autoren nicht nur die Geschichte der Literaturwissenschaften behandeln, sondern auch die Bezüge zur Stadt Frankfurt, zum Rundfunk, zum Fernsehen, zu den Verlagen und zu Schriftstellern. Damit soll herausgestellt werden, dass die akademischen Disziplinen auch in die Stadt ausstrahlen und sich das literarische Leben in der Stadt auf die Universität auswirkt.
Den Beginn macht Literaturwissenschaftler Klaus Reichert am 24. April. In seinem Vortrag „Glanz und Elend der Philologie – Von der Literatur zu ihrer Theorie und zurück“ wirft er einen Blick auf die (Frankfurter) Geschichte der philologischen Fächer seit 1914. Eine Woche später wird Goethe-Haus-Direktorin Anne Bohnenkamp-Renken das Freie Deutsche Hochstift als Vorgängerinstitution der Universität vorstellen. Als Zeitzeuge berichtet Volker Klotz vom Studium der Literaturwissenschaften im Frankfurt der 1950er Jahre. Mit der Geschichte der Poetik-Vorlesungen beschäftigt sich Susanne Komfort-Hein, während Wolfgang Schopf die Archivierung von literarischen Nachlässen erläutert.
Christoph Kleinschmidt analysiert Literatursendungen im deutschen Fernsehen, Hans Sarkowicz spricht über die Literaturvermittlung im Radio, Jörg Bong über den Zusammenhang von Literaturwissenschaft und Verlagsarbeit. Abschließend stellt der Autor Andreas Meier („Wäldchestag“) den Einfluss der Literaturwissenschaft auf die Literatur aus ganz individueller Perspektive dar.
Die Vortragenden haben alle entweder in Frankfurt studiert und wurden hier auch promoviert oder sind/waren als Lehrende an der Goethe-Universität tätig. Die Vorträge sind so konzipiert, dass sie ein breiteres Publikum ansprechen, denn die Vorlesungsreihe versteht sich auch als Veranstaltung für die interessierte Frankfurter Bürgerschaft.
Die Vorträge finden donnerstags im Raum 411 im IG Farben-Haus statt. Beginn ist jeweils um 18 Uhr.