Partner
No Sex in the City
Kolumne von Ana Marija Milkovic
Herzblattgeschichten
"Im Deutschen Bildungsfernsehen bleiben Glaube, Liebe, Hoffnung und der Proporz ist die Größte unter ihnen, so auch in der Frankfurter Altstadt", schreibt unsere Kolumnistin nach einem Hochzeitswochenende.
Vergangenes Wochenende fand die Trauung zwischen Meghan Markle und Prinz Harry statt. Nicht, dass mich das sonderlich interessiert hätte, ich schaue kein Fern, kenne Meghan nicht, geschweige denn Netflix, solch einen Zugang habe ich natürlich nicht. Die meisten, die ich kenne, haben den Zugang auch nicht, sprich, sie haben diesen durch Dritte, also keinen direkten, was natürlich auch bedeuten kann, dass Netflix doch kein so lukratives Geschäft ist oder eben der globale Markt die Schwarzseher verkraftet, was ja schon wieder tröstlich ist, wenn der Globalismus ein Auge gegenüber dem Einzelnen zudrücken kann.
Jetzt bin ich doch fast davon abgekommen, worüber ich schreiben wollte. Über die Hochzeit des Netflix-Stars schreibe ich, von der ich erst am Abend zuvor von Freunden erfuhr, es war beim gemeinsamen Essen. Nicht, dass ich nicht gewusst hätte, dass in England Hochzeit gefeiert wird, aber eben auch nur peripher, so dass ich mich doch wundern musste, dass die Hochzeit tags drauf, also nach dem privaten Essen stattfinden sollte, an dem ich wiederum teilnahm und nicht Meghan. Nicht, dass das Essen in Frankfurt und die Trauung in England in einem Zusammenhang gestanden hätten, das natürlich nicht, die Trauung verpasste ich dennoch, trotz Vorankündigung, denn ich putzte beflissentlich, anstatt Fern zu sehen, meine Wohnung, jedenfalls machte ich mir recht viel Mühe, auch wenn das Ergebnis von meinen Erwartungen abfiel.
Vor vielen Jahren habe ich mich nicht vom Putzen, daran probiere ich mich wöchentlich, aber vom Gossip verabschiedet. Vielleicht wäre es umgekehrt für den Verlauf meinen Lebens besser gewesen, ich hätte das Putzen besser sein gelassen, mich dem Klatsch und Tratsch gewidmet und einen Prinzen geheiratet. Natürlich ist eine Hochzeit im englischen Königshaus nicht uninteressant, vielleicht sogar interessanter als das Putzen an sich, aber es interessiert mich dennoch nicht, nicht Meghan noch Co, habe ich doch mit meinem eigenen Leben genug zu tun, als dass ich mich auch noch mit Meghan’s beschäftigen möchte, das nun wirklich nicht, wenn da nicht doch die Neugierde gewesen wäre, weil sich herumgesprochen hatte, dass ein Baptist eine Rede gehalten hatte, die der Königin sicherlich missfiel.
Im Netz las sich das natürlich anders. Sehr emotional soll sie, nicht der Gesichtsausdruck der Königin, nein die Rede, gewesen sein. Also hörte ich dann doch noch rein, irgendwann gegen Mitternacht schien mir, als ich eine Zusammenfassung sah, ich hätte von der Kraft der Liebe ein mangelhaftes Verständnis, jedenfalls gefiel mir die Predigt nicht sonderlich, ich fand sie ein wenig theatralisch, um nicht zu sagen peinlich, auch wenn es darin ein paar gute Ansätze gab, aber ein gutes Haus macht noch lange kein Stadtbild, jedenfalls war mir das Ganze sehr unangenehm, mir tat die Queen leid, auch wenn die Rede sicherlich vielen Menschen zusagte, was vielleicht auch schon wieder mehr über mein Verhältnis zur Mehrheit als über meine Beziehung zur Queen aussagt, eigentlich wollte ich ja heute über die neue auf alt getrimmte Frankfurter Altstadt schreiben, um dann doch gegen Mitternacht festzustellen, dass es besser wäre mit dem Ganzen, der Liebe zur Menschheit und ihren Sentimentalitäten, abschliessen, denn mir schien zum Scheitern verurteilt, was auf prophetischen Füssen hörnern da steht, ich denke dabei natürlich nicht an Meghan und Harry, um dann der Vorzeichen nicht genug am nächsten Tag, es ist mittlerweile Sonntag, in der TAZ über unsere Moderatoren im Deutschen Bildungsfernsehen informiert zu werden, die sich beflissentlich auf ein Thema wiederkehrend verständigt hatten, der Hautfarbe der Braut, hier greife ich den Faden wieder auf, den ich viel lieber um den Hals der Moderatoren gespannt hätte, nur so viel, unter dem Personal im Deutschen Bildungsfernsehen bleiben Glaube, Liebe, Hoffnung und der Proporz ist die Größte unter ihnen, so auch in der Frankfurter Altstadt.
Jetzt bin ich doch fast davon abgekommen, worüber ich schreiben wollte. Über die Hochzeit des Netflix-Stars schreibe ich, von der ich erst am Abend zuvor von Freunden erfuhr, es war beim gemeinsamen Essen. Nicht, dass ich nicht gewusst hätte, dass in England Hochzeit gefeiert wird, aber eben auch nur peripher, so dass ich mich doch wundern musste, dass die Hochzeit tags drauf, also nach dem privaten Essen stattfinden sollte, an dem ich wiederum teilnahm und nicht Meghan. Nicht, dass das Essen in Frankfurt und die Trauung in England in einem Zusammenhang gestanden hätten, das natürlich nicht, die Trauung verpasste ich dennoch, trotz Vorankündigung, denn ich putzte beflissentlich, anstatt Fern zu sehen, meine Wohnung, jedenfalls machte ich mir recht viel Mühe, auch wenn das Ergebnis von meinen Erwartungen abfiel.
Vor vielen Jahren habe ich mich nicht vom Putzen, daran probiere ich mich wöchentlich, aber vom Gossip verabschiedet. Vielleicht wäre es umgekehrt für den Verlauf meinen Lebens besser gewesen, ich hätte das Putzen besser sein gelassen, mich dem Klatsch und Tratsch gewidmet und einen Prinzen geheiratet. Natürlich ist eine Hochzeit im englischen Königshaus nicht uninteressant, vielleicht sogar interessanter als das Putzen an sich, aber es interessiert mich dennoch nicht, nicht Meghan noch Co, habe ich doch mit meinem eigenen Leben genug zu tun, als dass ich mich auch noch mit Meghan’s beschäftigen möchte, das nun wirklich nicht, wenn da nicht doch die Neugierde gewesen wäre, weil sich herumgesprochen hatte, dass ein Baptist eine Rede gehalten hatte, die der Königin sicherlich missfiel.
Im Netz las sich das natürlich anders. Sehr emotional soll sie, nicht der Gesichtsausdruck der Königin, nein die Rede, gewesen sein. Also hörte ich dann doch noch rein, irgendwann gegen Mitternacht schien mir, als ich eine Zusammenfassung sah, ich hätte von der Kraft der Liebe ein mangelhaftes Verständnis, jedenfalls gefiel mir die Predigt nicht sonderlich, ich fand sie ein wenig theatralisch, um nicht zu sagen peinlich, auch wenn es darin ein paar gute Ansätze gab, aber ein gutes Haus macht noch lange kein Stadtbild, jedenfalls war mir das Ganze sehr unangenehm, mir tat die Queen leid, auch wenn die Rede sicherlich vielen Menschen zusagte, was vielleicht auch schon wieder mehr über mein Verhältnis zur Mehrheit als über meine Beziehung zur Queen aussagt, eigentlich wollte ich ja heute über die neue auf alt getrimmte Frankfurter Altstadt schreiben, um dann doch gegen Mitternacht festzustellen, dass es besser wäre mit dem Ganzen, der Liebe zur Menschheit und ihren Sentimentalitäten, abschliessen, denn mir schien zum Scheitern verurteilt, was auf prophetischen Füssen hörnern da steht, ich denke dabei natürlich nicht an Meghan und Harry, um dann der Vorzeichen nicht genug am nächsten Tag, es ist mittlerweile Sonntag, in der TAZ über unsere Moderatoren im Deutschen Bildungsfernsehen informiert zu werden, die sich beflissentlich auf ein Thema wiederkehrend verständigt hatten, der Hautfarbe der Braut, hier greife ich den Faden wieder auf, den ich viel lieber um den Hals der Moderatoren gespannt hätte, nur so viel, unter dem Personal im Deutschen Bildungsfernsehen bleiben Glaube, Liebe, Hoffnung und der Proporz ist die Größte unter ihnen, so auch in der Frankfurter Altstadt.
22. Mai 2018
Ana Marija Milkovic
Leser-Kommentare
Schreiben Sie den ersten Kommentar.
Mehr Nachrichten aus dem Ressort No Sex in the City
Ana Marija Milkovics Kolumne
Wild at heart
Unsere Kolumnistin Ana Marija Milkovic schreibt über Cindy Crawfords Lebensratgeber und darüber, was diese mit der Messe Design Annual zu tun haben, auf der sie Julian Smiths Handynummer bekam – sich aber nie bei ihm meldete.
Text: Ana Marija Milkovic / Foto: Harald Schröder
Ana Marija Milkovics Kolumne
What else?
Unsere Kolumnistin Ana Marija Milkovic trinkt gerne Kapselkaffee von Nespresso. Dabei, glaubt sie, wähnt sie sich in guter Gesellschaft. Doch der Gedanke an das Müllaufkommen und die Privatisierung von Wasser mindern ihren Genuss.
Text: Ana Marija Milkovic / Foto: Harald Schröder
Ana Marija Milkovics Kolumne
Von Testa zu Omer Klein Trio
Unsere Kolumnistin Ana Marija Milkovic kauft gerne CDs im Laden – weil sie so oft auf neue Künstler aufmerksam wird. Warum ihr ihre neuen Entdeckungen Gianmaria Testa und das Omer Klein Trio besonders gut gefallen, beschreibt sie in ihrer Kolumne.
Text: Ana Marija Milkovic / Foto: Harald Schröder
Ana Marija Milkovics Kolumne
Ein Nachruf
Am gestrigen Dienstag ist der Modeschöpfer Karl Lagerfeld gestorben. Unsere Kolumnistin Ana Marija Milkovic betrauert seinen Tod - und erinnert daran, dass Lagerfeld nicht nur wegen seiner Mode bekannt war, sondern auch wegen politischer Statements.
Text: Ana Marija Milkovic / Foto: Harald Schröder
ANA MARIJA MILKOVICS KOLUMNE
Makis Milki Way
Unsere Kolumnistin Ana Marija Milkovic hat große Ziel für 2019: Auf ihrem neu gestarteten Instagram-Profil möchte sie innerhalb eines Jahres eine Million Follower erreichen. Wie sie das schaffen möchte, schreibt sie in ihrer Kolumne.
Text: Ana Marija Milkovic / Foto: © Harald Schröder
No Sex in the City
Ana Marija Milkovic hat als Architektin klare Ansichten über das Antlitz Frankfurts. Hier schreibt sie regelmäßig darüber.