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Nightout in Frankfurt
 

Nightout in Frankfurt

9000 und lokale Kaltgetränke

Buchmesse? War was? ptrk9000 hatte keine Zeit auf der Messe vorbeizuschauen. War ja auch sonst einiges los in der Stadt: Madlib-Konzert, Hummel-Geburtstag. Und bloß den leckeren Apfelwein nicht vergessen.
Irgendwie war ja Buchmesse. So raunte man hinter vorgehaltener Hand. War aber nicht da gewesen, musste mich um meinen Finanzhaushalt kümmern, damit im Kühlschrank keine Leere gähnt und mein Vermieter nicht unter der Brücke hausen muss. Das Übliche eben, man ist ja schließlich kein Halbgott oder am Ende gar reich. Wobei, ob das helfen würde? Ich meine nicht, wobei, so eine gesunde Mischung, die Spiegel Online-Leser nennen es auch Work-Live-Balance, wäre sicherlich angebracht. Denke da an drei Tage Broterwerb und vier Tage freie Zeitgestaltung, damit man die "Wirtschaft ankurbeln" kann. Würde vollkommen ausreichen, zumal die sogenannte Vollbeschäftigung genauso eine Utopie ist wie kompostierbare, umweltfreundliche Panzer, die mit Biodiesel fahren, welcher aus Kieselsteinen und menschlicher Dummheit gewonnen wird. Puh, da hole ich aber auch ganz schön aus, öle den Sand in fremden Getrieben. Aber das macht man doch gerne, am liebsten bei einem feinen, lokalen Kaltgetränk.

Lokale Outdoor-Kaltgetränkezufuhr und ein wenig Geduld ist auch manchmal von Nöten, wenn man auf den Einlass zu Konzerten wartet, der Einlass wohl aber selbst noch irgendwo am Wasserhäuschen steht. Am Mittwoch hatte es Zoom gemacht, der Heiland schuf das Meer und Madlib schwamm drüber! Ich hab mich schon ein wenig über den Super-Hip-Hop-DJ geärgert, denn er hatte vielleicht Liebeskummer oder Kopfaua, auf jeden Fall fand ich die Darbeitung nicht so prall. Für diese Unmenge an Eintrittsgeld hätte ich zum Beispiel sicherlich eine Woche in der Alten Liebe ... aber das nur am Rande. Außerdem stehe ich gern 2 Stunden vorm Zoom herum, das macht mir gar nichts aus. Aber eine schöne Anlage haben sie, die macht schon Spaß!

Das letzte Mal war ich vor Jahren dort gewesen, und auch wenn viele Leute herumunken, dass sich soviel nicht verändert hat seit der Neueröffnung, come on, was denn auch? Hohe Decken, das Vertauschen von Theke und Bühne oder ein Schwimmingpool auf der Tanzfläche? Der Laden passt schon, vor allen Dingen gut in die Frankfurter Innenstadt und das Programm verspricht noch einige interessante Abende!

Ab und zu muss man auch mal seine Radien erweitern, sogar die Apfelweinkönigin würde mir da hinter vorgehaltener Hand zustimmen, und so begab ich mich freitags in den Bauch eines Klassikers, dem Bockenheimer Café Albatros, man sagt, dort wurde vor neuntausend Jahren der Main erfunden.

Und so ein Fluß macht durstig, und dem Durstigen wird im Albatros mittels freundlicher, wieselflinker Bedienung geholfen, ein guter Apfelwein oder dunkles Bier aus steinernen Humpen darf einem dort die Kehle herunterrinnen, und wenn man brav ist, bekommt man hinterher auch noch Kekse. Und so begaben sich die Krümelmonster spät in der Nacht zufrieden zurück in den Elfenbeinturm.

Samstags mittags tappte man im Dunklen, denn man bekleckert sich in Frankfurt immer wieder gerne mit Ruhm, wenn man im internationalen Fokus steht, und so sparte man sich mal den Strom in der Unterkonsti. Machte nix, oben tobte der Konstimarkt, und dort wollten wir noch Verpflegung für gefühlt internationale Messegäste einholen, ich mag den Markt, man bezahlt direkt den Erzeuger für sein Produkt, denn er kennt seine Früchtchen mit Vornamen, man muss nicht über Bande spielen, weil noch 3 andere in der Vertriebskette die Hand aufhalten und vorm Biosupermarkt wird man sowieso nur von SUVs aus dem Vordertaunus überfahren.
Abends ging es nochmal kurz in die Alte Liebe, denn Bumblebee Iris feierte dort den 20-sten Geburtstag, und so reihte sich mindestens die Speerspitze der Frankfurter Sixties Szene in die lange Schlange der Gratulanten, die hinterher die ALi in einen kessen Tanzschuppen verwandelten.

Sonntags war chillen angesagt, bevor wir uns zu Radio X begaben, x wie raus wollte von der grandiosen Li und mir moderiert werden.

Danach war eigentlich nix mehr. Buchmesse war ja schließlich auch vorbei.

Geht raus, die Nacht ist schön!
15. Oktober 2012
//ptrk9000
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_kolumne_GALERIE_WHILE#}
 

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