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Nightout in Frankfurt
 

Kolumne von ptrk9000

Zu draußen ist es doch am Schönsten!

Foto: Patrick Neuntausend
Foto: Patrick Neuntausend
Nicht nur ins Frankfurter Nachtleben stürzt sich unser Kolumnist. Vorletztes Wochenende ging's ab nach Leipzig. Fast wäre er dageblieben. Zum Glück kam er wieder - und ganz unglücklich ist er darüber doch nicht.
Je wärmer, desto mehr Wassereis. Oder wahlweise Sorbet. Zuhause hau' ich mir für ein leckeres Kaltgetränk ca. 16 EiswürfeI in den Mixer, eine Handvoll Himbeeren, den Saft einer Limette und ein TeeIöffelchen Rohrzucker. Und dann gib' ihm! Bei so Omamixern sollte man das Eis vorcrushen. Demnächst mach' ich mir Apfelweineiswürfel. Ein Träumchen!

Schön war es auch vorletztes Wochenende im Leipzig, deshalb kam ich nicht zum Schreiben, denn Jimmy Jack von den Vinylriders hatte zusammen mit Rocking Sensation (Jena) einen Termin bei Dave Doku und Jonny Jackson im Kulturcafe Manfred (Leipzig), riefen sie doch dort die Summer Edition der Veranstaltungsreihe "Memories are Treasures" aus. Und da bin ich spontan mal "mit". Auf die Ohren gab es heavy Reggae, Ska und deep Rocksteady, das Ganze in einem autonomen Kulturzentrum zwischen der Authenzität einer Hanauer Metzgerstraße und der Versiertheit einer Raumstation Rödelheim. Eine gelungene Party mit vielen unglaublich netten Leuten. An der Stelle auch nochmal einen schönen Dank an Dave & Fanny, bei denen ich einfach so pennen durfte.

Überhaupt, der Stadtteil Connewitz hatte es mir gleich angetan, am Liebsten ware ich glatt dageblieben. Überall ist man freundlich zueinander, die Spätis haben angenehm Iange auf, und ja, dort sitzt man bis spät nachts draussen vorm Haus, ohne dass so ein Anwohnerdepp sich gestört fühlt, was sicherlich auch der linken Ausrichtung der Stadtteilbewohner geschuldet ist. Eine Thor-Steinar-Jacke habe ich dort nicht gesehen, aber viele linke Graffito und Aufkleber und viele hübsche Bewohner*Innen mit bunten Haaren. Eine gab' mir den Spitznamen "Sugarpaddy". Süß, ne! Tagsüber habe ich Platten geshoppt oder Freund*Innen getroffen, überhaupt auch als Veganer verhungert man in LE nicht.

Zurück in Frankfurt war ich schon am Dienstag auf dem Yachtboot, denn Isaak Dentler gab den Werther Monolog, den Autor muss ich an der Stelle ja nicht nennen, der wird sowieso immer von kulturfaulen Artikelverfassern aus dem speckigen Hut gezogen, wenn es irgendwie um Frankfurt und Literatur geht, gähn. Aber zurück - zum Stück. Ich hatte ja die Ehre das musikalische Outro zu spielen, weil ich zufällig zum Nachmittagsschoppen aufs Boot kam, wo der "der Moschny" vom Schaupiel, Isaak und Silvio vom Yachtklub zusammensaßen und sogleich wurde beschlossen, dass ich ja "als DJ" das machen "kann". Klar, da habe ich sofort zugesagt und des Weiteren auch zugesichert, nach dem Stück ein bisschen entspannte Musik zwischen Film und Elektronik zu spielen. Herr Dentler hatte die Menschen erst drinne im ausverkauften Yachtklub mit seiner Performance gefesselt, um dann das Publikum mit aufs Hinterdeck zu nehmen, wo er dann, am Ende der wertherschen Leidensgeschichte zu den Tönen von Sixto Rodrigues auf den Wogen des Mains entschwandt. Tosender Applaus. Tulpen. Werthers Echte. Dann - Vorhang. Klasse Sache, fanden wirklich alle, ich nehme an, das machse nochmal, die Drei.

Am Wochenende war ich mal beim Tilli im Ponyhof, wo er die allseits bekannte Partyreihe "Tarantinoparty" zusammen mit Black Mamba (die mit der kaputten Comuptertastatur) und Mr. Pink gibt, musikalisch gibt es alles aus den Reihen Star Wars und Raumschiff Enterprise für ein geneigtes Publikum. Nicht. Ich wollte nur mal gucken, ob Ihr auch aufpasst. Musikalisch natürlich gewohnt tarantinosoundtracklastig, was vom Publikum auch freudig betanzt wurde. Den Laden haben "sie" mal gestrichen, das hatte ihn gefreut. Aetschy an der Kasse hatte mich auch gefreut, übrigens. Genauso wie Astrid an der Theke. Und, dass sie "jetzt" einen wohlschmeckenden naturtrüben Apfelwein haben. Da hat mein Gemecker doch geholfen.

Am Samstag war der Wanderer aka Russel "9000" Shoemaker mal ein bisschen draußen unterwegs, deshalb nur ein Abriss in Kürze: Konstimarkt, lecker afrikanisch essen beim Rödelheimer Parkfest und Wachtmeister*Innengucken beim TagTanzRave in der Stadt. Eine war dabei, die werde ich das nächste Mal fragen, ob sie ihre Handschellen auch privat...ach ich schweife ab. Bei der Ravedemo hatte die Polizei eh' nix zu tun, denn Techno ist von Hedonismus und Liebe geprägt, nicht von politischen Forderungen und der Ausübung von Gewalt. Jedoch eine Forderung stand hier im Raum: Dass es mehr Freiräume geben muss zum Veranstalten von unkommerziellen Events, für das Anbringen von Kunst und Kultur. In Frankfurt durchläuft man einen wahren Genehmigungs- und Behörderspießrutenlauf, oftmals sind die Anforderungen aufgrund der Gegebenheiten unerfüllbar. Ich selbst prügel mich gerade mit Behörden herum wegen ein paar Euro Fördergeldern für eine (!!!) Veranstaltung, ca 20 E-Mailvorgänge, mehrere Dokumente und die Kommunikation mit patzigen Mitarbeitern waren hierfür bereits erforderlich.

Am Abend habe ich in Ausübung meiner Pflicht als Zuhörverantwortlicher meine Sprechstunde im Feinstaub, später im Tiefengrund. Kann man ja mal machen, wenn man nichts zu tun hat :-)

Geht raus, die Nacht ist schön!
Web: ptrk9000.blogsport.de/
11. Juli 2016
Patrick Neuntausend
 
 
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