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Nightout in Frankfurt
 

Blockupy und Funk

Dem Freeze entgangen!

Auch ptrk9000 ließ sich das blockupieren am Wochenende nicht entgehen. Zwar fand er kein Gefallen an Kessel und Pfefferspray, umso mehr dafür am an DJ Sherma und den Funk Freaks aus Orange County, die die Stereobar bespielten.
Da ist nun wieder so eine Woche rum, so eine Regenwoche. Ärgerlicherweise habe ich nicht in Regenschirmaktien investiert, und so musste auch ich dem drögen Broterwerb nachgehen. Bis auf Donnerstag und Freitag. Endlich mal wieder ein Brückentag, man weiß gar nicht, wohin mit der ganzen Freizeit plötzlich. Da kommen die Leute nur auf dumme Gedanken. Zum Beispiel, gegen das Finanzsystem zu protestieren. In Sandalen und mit Drehtabak bewaffnet. Aber zum Glück hatte man die Stadt gut abgeriegelt, so dass man den Eindruck hatte, man befürchtete den Angriff einer interstellaren Klingonen-Streitflotte. Auch angenehm viele Polizisten bevölkerten die Stadt und parkten alles zu, was vorher noch nicht abgesperrt wurde. Man hatte fast den Eindruck, auf einen Demonstranten kam ein Ordnunghüter, so einen Betreuungsschlüssel wünscht man sich andererorts. Als die Demo dann am Samstag begann, war sie auch gleich wieder zu Ende, oder besser gesagt, im polizeilichen Freeze-Mode. Ob man sich das vorher ausgedacht hatte? Geschickt war es schon, auch wenn sich hier Frage nach Verhältnismäßigkeit und rechtsstaatlichen Verhalten stellt. Traurig ist an dieser Stelle auch, dass, wenn man schon zu Mitteln wie öffentlichen Demonstrationen greifen muss, um seinem Anliegen eine Stimme zu geben, einem auch hier der Mund verboten wird.

Aber ich schweife ab, denn es gab natürlich auch Feines innerhalb dieser Woche, schon dienstags ging es in die Alte Liebe, denn die umtriebige Thekenfee Sigi feierte ihren 20sten Geburtstag oder so… und natürlich lugten sie dann alle mal rein, um zu Gratulieren und ein kleines Geripptes zu leeren.

Auch Donnerstags ging es nochmal kurz in die Alte Liebe, stand doch der mittlerweile nicht mehr ganz so traurige Wirt selbsteigens hinter der Theke, wahrscheinlich wollte er auch mal sehen, wie das so ist, und so ging der Donnerstag störungsfrei zur Neige.

Freitags waren wir mal wieder als Dynamic Super Soul im Orange Peel vertreten, DJ Pure und meinereiner ließen die Sixties Platten fein kreisen und hatten jede Menge Spaß, so muß das sein!

Und so wollte der Samstag mal länger ausschlafen, um dann per Untergrund -ÖPNV zum Konstimarkt zu gelangen, denn man hat ja mittlerweile Erfahrung mit durch Ordungskräfte blockierte Innenstädte. Nach dem Konstimarkt- Bratkartoffelfrühstück wollte ich schon zur Demo, aber da war ja schon alles zu spät. Irgendwie fand ich mich dann wieder auf der Fressgaß‘, weil ich dorthin eingeladen wurde, ich sag‘ nur Cave und Geburtstag. So ein paar Kölsch am Mittag, normalerweise gar nicht so meins, weder das eine noch das andere, die können einem dann schon mal Beine machen. Und die trugen mich dann wieder Richtung Innenstadt, wo man es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Aktionen unabhängig von der eingekesselten Demonstration zu Starten, wie zum Beispiel vor der H&M-Filiale die Arbeitsmethoden in Bangladesh anzuprangern. Und damit hatten sie ja auch Recht, die symphatischen Jungs aus Freiburg, auch wenn sie dabei argwöhnisch beäugt wurden, allerdings nur vom H&M-„Sicherheitspersonal“, das dort neuerdings an der Tür stand. Aber so richtig wusste die sogenante Security wohl auch nichts mit der Situation anzufangen, stehen sie doch sicherlich auch eher am unteren Ende der Nahrungskette, und so ließ man die Aktivisten gewähren.

Puh, war das anstrengend, aber wenn ich bedenke, ich wäre dort bis am späten Abend eingekesselt gewesen, das hätte mir schon ganz schön das Wochenende versaut, sowas geht nämlich gar nicht!
Deshalb bin ich pünktlich zum Ende des Fußballspiels, ich glaube, Viktoria Aschaffenburg spielte gegnen Dynamo Düsseldorf und die Gewinner durften dann mit Bier duschen, wie dem auch sein, nachdem wir ein wenig dummes Zeug in der ALI gebabbelt hatten, zog ich nochmal rüber in die Stereobar, denn im Rahmen der „Midnite Funk“- Reihe hatte sich DJ Sherm da Worm californische Kompetenz hinter die Decks geholt, denn die FUNK FREAKS aus Orange County touren gerade durch Europa, und da machte DJ DEBO nur allzugerne einen Abstecher in die kleine Kellerbar. Ein cooler Typ indeed, wir hatten ein wenig geplaudert, überhaupt keine Allüren oder ähnlicher SchnickSchnack, eben DJs wie Du und ich, ich muß es nochmal sagen, er ist einfach voll in Ordnung! Und ich will noch eine spezielle Sache erwähnen: Der Gute hat nämlich mit Seven Inch Singles gemixt, und ich weiß selbst, dass das immer so eine hakelige Angelegenheit ist, weil einem öfters Mal die Platte wegrutscht, und das kam echt gut! Aber igendwann wollte der Neuntausender auch mal „heim“ in den Elfenbeinturm, denn es war ja schließlich ganz schön was los an diesem Samstag!

Am Sonntag habe ich das Tier bespielt und die „x wie raus“-Sendung vorbereitet, denn um 18:07 Uhr ging es wieder in den Sender. Bestimmt habe ich danach noch Tatort geguckt, die Historiker einer neuen Welt werden das sicherlich irgendwann bestätigen!

Bestätigen werden sie sicherlich auch als historisches Datum des Juni -Tages, als sich jungen Recken Marc Rodrigues, Daniel Müller, Paul Morgan und Ansgar Fleischman, allesamt DJs, Magier und Clubbetreiber mit musikgegerbten Gehörgängen zum ersten Mal aufmachten, um ihre Musiksendung „Frantic Fork“ auf Radio X um 21 Uhr den Menschen zu präsentieren. Und hier, das werden die Historiker bestätigen, fanden Menschen mit Musikgeschmack Sendungsmacher mit Musikerfahrung. Nicht alles ist schlecht, und das kommt ausgerechnet von mir …hehehe!

Geht raus, die Nacht ist schön!
3. Juni 2013
ptrk9000
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_kolumne_GALERIE_WHILE#}
 

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