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Daniel Cohn-Bendit
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Alte Spieler sind nicht die Zukunft
 

Alte Spieler sind nicht die Zukunft

Daniel Cohn-Bendit über Feiern auf dem Friedberger Platz, Dominique Strauss-Kahn und die Frage, wie Eintracht Frankfurt das Projekt Wiederaufstieg angehen sollte.
Nicolas Sarkozy hat einen Konkurrenten weniger. IWF-Chef Strauss-Kahn wird der Vergewaltigung beschuldigt. In Frankreich vermutet man eine Intrige ...
Ich weiß nicht, was passiert ist. Ich weiß nur, dass das schrecklich für diese Frau ist, wenn sie sexuell missbraucht oder vergewaltigt wurde. Sie ist das Opfer. Die Wahrheit kennen nur die beiden. Es ist aber auch schrecklich für Strauss-Kahn und seine Familie.

Immerhin lernen die Amerikaner
jetzt mal etwas über Frankreich, zum Beispiel über den Präsidentschaftswahlkampf. Das ist doch schon mal was!

Der Präsidentschaftswahlkampf für Strauss-Kahn ist vorbei. Der Zug ist abgefahren. Jetzt ist er nur noch ein Angeklagter.

Wer soll neuer IWF-Chef werden?
Jemand aus Afrika, das wäre einfach historisch richtig. Es muss jemand aus einem armen Land sein, der die Notwendigkeit einer Neuregelung der Weltwirtschaft erkennt.

Angela Merkel kritisiert die Südeuropäer. Machen die zu oft Siesta?
Frau Merkel müsste manchmal vorher überlegen, was sie da sagt. Diese Vorurteile klangen wie der Leitartikel der Bild-Zeitung. Auf so ein Stammtisch-Niveau sollte sie sich nicht hinablassen. Die Süd­europäer haben viele Probleme, aber das liegt nicht daran, dass sie nicht arbeiten. Diese arrogante Überheblichkeit der Bundeskanzlerin ist katastrophal.

Guttenbergs Nachfolger kritisiert den einstigen Doktor. Dabei hat der doch die Aussetzung der Wehrpflicht in der CDU/CSU durchgesetzt. Sagen Sie ihm Danke?
Ich sage ihm gar nichts. Aber es ist schon interessant, dass Thomas de Maizière bestätigt, was für ein Luftikus der einstige Verteidigungsminister war.

Ihr Freund Joschka kommt gerade in einer Doku groß raus. Wann gibt’s „Dany und Herr Cohn-Bendit“ zu sehen?
Nie, einfach nie.

Warum?
Ich habe nicht das Bedürfnis danach. Vielleicht gibt es irgendwann mal einen Film „Dany und die Weltmeisterschaft“ oder so. Aber: nur vielleicht.

Sie wohnen im Nordend. Die freitägliche Party auf dem Friedberger Platz wurde auf mittwochs verlegt. Bedauern Sie das?
Freitags bin ich nie da. In der Hinsicht bin ich wahrscheinlich ganz schlau. Für freitags wünsche ich mir nachmittags ein Kinderfest.

Zur Eintracht: Dringend wird ein neuer Trainer gesucht. Wer wäre Ihr Favorit?
Ich blicke da nicht mehr durch. Die Eintracht braucht eine junge Mannschaft und einen jungen Trainer, der wiederum gemeinsam mit dem Sportdirektor die Mannschaft aus ihrer behäbigen Routine herausreißen muss. Bei Lothar Matthäus hatte ich den Eindruck, dass er abgesagt hat, obwohl ihm zum Glück die Frage garnicht gestellt wurde.

Welche Spieler würden Sie abschießen?
Alle Spieler, die jahrelang verletzt waren. Der Verschleiß ist einfach zu groß, und die verletzten Spieler kommen nicht so schnell wieder. Das ist traurig für Amanatidis und Chris. Ein Projekt Wiederaufstieg birgt die Gefahr, dass alle alten Spieler behalten werden. Das ist aber nicht die Zukunft. 
25. Mai 2011
Die Fragen stellte Julia Lorenz
 
 
Fotogalerie:
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