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Ludwig-Richter-Schule
Wurzelpflege zu Lasten von Grundschulkindern?
Die Ludwig-Richter-Schule fühlt sich nicht ernst genommen: Seit 2022 fehlt ein Klettergerüst, das für Grundschulkinder elementar ist. Nun hat ein Offener Brief OB Josef erreicht. Im JOURNAL erklärt Elternbeirat Siebenkittel das Problem.
Herr Siebenkittel, Sie haben einen Offenen Brief an Oberbürgermeister Mike Josef geschrieben. Was ist Ihr Anliegen?
Einen Schulhof mit einem Klettergerüst, auf dem sich Kinder austoben können. Eine schnelle Lösung und vor allem auf dem Weg dahin Antworten auf unsere Fragen und Reaktionen auf unsere breiten Angebote zu Unterstützung bei Anschaffung und Projektumsetzung.
Warum fühlen Sie sich nicht ernst genommen vonseiten der Stadt?
Es wurden ohne Abstimmung Tatsachen geschaffen, ein Planungshorizont ist nicht bekannt. Fast alle Kommunikationsversuche vonseiten der Schule und der Elternbeiräte werden entweder gar nicht, oder ausweichend beantwortet bzw. verschleppt. So ergeht es im Übrigen auch dem Ortsbeirat 9 und unserer zuständigen Kinderbeauftragten.
Wieso tauscht die Stadt das Klettergerüst nicht einfach aus?
Mehrere Gründe wurden bisher genannt: Geld (angeblich über 100 000 Euro), Schutz der drei Platanen, unter denen das alte Klettergerüst stand, sowieso anstehende Generalsanierung des gesamten Schulhofes. Das wurde schon mal verschoben und steht unter Finanzierungsvorbehalt im Budget für 2024/2025. Zuletzt musste angeblich ausgeschrieben werden, da ein Landschaftsarchitekt benötigt wird.
Ludwig-Richter-Schule: „Wurzelpflege zu Lasten von Grundschulkindern“
Welche Rolle spielet in diesem Zusammenhang die Wurzelpflege der Schulhofplatanen?
Das Grünflächenamt hat die Bewässerung der drei betroffenen Platanen nach Entfernung des Klettergerüstes saniert und den kompletten Raum um die Bäume mit Holzschnipseln aufgefüllt. Ob das Thema weiter eine Rolle spielt, weiß ich nicht. Aber Wurzelpflege zu Lasten von Grundschulkindern, ohne eine Alternative für das entfernte Klettergerüst zu schaffen...?
So sah der Schulhof einmal aus @Stefan Siebenkittel
Das klingt so, als sei der Stadt das Anliegen der Kinder gleichgültig …
Das ist sicher nicht so. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand in den Ämtern böswillig Klettergerüste für Schulen blockiert. In der aktuellen Situation der Stadt Frankfurt mangelt es offensichtlich an Geld, Personal und Organisation, hinzu kommt ein lange erarbeiteter Sanierungsstau bei so ziemlich allen Schulen. Diese Situation in Verbindung mit sehr viel Bürokratie bremst fast alles aus. Allerdings ist das Klettergerüst eine vergleichsweise günstige und schnell zu machende Installation.
„Das Ganze ist schon erstaunlich, wenn man an die Wahlkampfversprechen des OBs Josef denkt“
Wir haben zudem seitens des Fördervereins finanzielle Unterstützung angeboten und qualifizierte Eltern haben schon ein Angebot einer Spezialfirma eingeholt. Das Ganze ist schon erstaunlich, wenn man an die Wahlkampfversprechen des Oberbürgermeisters Josef denkt, enorm in Schulen und Kitas zu investieren. Das Anliegen ist dringend, denn Lehr- und Betreuungskräfte sowie Schulsozialarbeit merken an, dass sich die Situation gerade in den Pausen auswirkt. Die Kinder können Energie und Bewegungsdrang nicht mehr am Gerüst auslassen. Aggressives Verhalten nimmt zu oder die Kinder beklettern die Torwand gefährlich. Sie ist dafür weder vorgesehen noch gemacht.
Info
Zur Person: Stefan Siebenkitte ist Vater eines Sohnes, der in die 4. Klasse geht. Er ist Schul-Elternbeirat und Vorsitzender des Fördervereins der Ludwig-Richter-Schule.
Einen Schulhof mit einem Klettergerüst, auf dem sich Kinder austoben können. Eine schnelle Lösung und vor allem auf dem Weg dahin Antworten auf unsere Fragen und Reaktionen auf unsere breiten Angebote zu Unterstützung bei Anschaffung und Projektumsetzung.
Warum fühlen Sie sich nicht ernst genommen vonseiten der Stadt?
Es wurden ohne Abstimmung Tatsachen geschaffen, ein Planungshorizont ist nicht bekannt. Fast alle Kommunikationsversuche vonseiten der Schule und der Elternbeiräte werden entweder gar nicht, oder ausweichend beantwortet bzw. verschleppt. So ergeht es im Übrigen auch dem Ortsbeirat 9 und unserer zuständigen Kinderbeauftragten.
Wieso tauscht die Stadt das Klettergerüst nicht einfach aus?
Mehrere Gründe wurden bisher genannt: Geld (angeblich über 100 000 Euro), Schutz der drei Platanen, unter denen das alte Klettergerüst stand, sowieso anstehende Generalsanierung des gesamten Schulhofes. Das wurde schon mal verschoben und steht unter Finanzierungsvorbehalt im Budget für 2024/2025. Zuletzt musste angeblich ausgeschrieben werden, da ein Landschaftsarchitekt benötigt wird.
Welche Rolle spielet in diesem Zusammenhang die Wurzelpflege der Schulhofplatanen?
Das Grünflächenamt hat die Bewässerung der drei betroffenen Platanen nach Entfernung des Klettergerüstes saniert und den kompletten Raum um die Bäume mit Holzschnipseln aufgefüllt. Ob das Thema weiter eine Rolle spielt, weiß ich nicht. Aber Wurzelpflege zu Lasten von Grundschulkindern, ohne eine Alternative für das entfernte Klettergerüst zu schaffen...?
So sah der Schulhof einmal aus @Stefan Siebenkittel
Das klingt so, als sei der Stadt das Anliegen der Kinder gleichgültig …
Das ist sicher nicht so. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand in den Ämtern böswillig Klettergerüste für Schulen blockiert. In der aktuellen Situation der Stadt Frankfurt mangelt es offensichtlich an Geld, Personal und Organisation, hinzu kommt ein lange erarbeiteter Sanierungsstau bei so ziemlich allen Schulen. Diese Situation in Verbindung mit sehr viel Bürokratie bremst fast alles aus. Allerdings ist das Klettergerüst eine vergleichsweise günstige und schnell zu machende Installation.
„Das Ganze ist schon erstaunlich, wenn man an die Wahlkampfversprechen des OBs Josef denkt“
Wir haben zudem seitens des Fördervereins finanzielle Unterstützung angeboten und qualifizierte Eltern haben schon ein Angebot einer Spezialfirma eingeholt. Das Ganze ist schon erstaunlich, wenn man an die Wahlkampfversprechen des Oberbürgermeisters Josef denkt, enorm in Schulen und Kitas zu investieren. Das Anliegen ist dringend, denn Lehr- und Betreuungskräfte sowie Schulsozialarbeit merken an, dass sich die Situation gerade in den Pausen auswirkt. Die Kinder können Energie und Bewegungsdrang nicht mehr am Gerüst auslassen. Aggressives Verhalten nimmt zu oder die Kinder beklettern die Torwand gefährlich. Sie ist dafür weder vorgesehen noch gemacht.
Zur Person: Stefan Siebenkitte ist Vater eines Sohnes, der in die 4. Klasse geht. Er ist Schul-Elternbeirat und Vorsitzender des Fördervereins der Ludwig-Richter-Schule.
9. November 2023, 11.42 Uhr
Katja Thorwarth
Katja Thorwarth
Die gebürtige Frankfurterin studierte an der Goethe-Uni Soziologie, Politik und Sozialpsychologie. Ihre journalistischen Schwerpunkte sind Politik, politisches Feuilleton und Meinung. Seit März 2023 Leitung online beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Katja
Thorwarth >>
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