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Frankfurt Nordend
Eis Christina schließt am 8. Oktober endgültig
Nach fast fünfzig Jahren schließt mit Eis Christina eine Frankfurter Institution im Nordend auf der Eckenheimer Landstraße. Generationen von Frankfurterinnen und Frankfurtern haben hier als Kinder Eis geschleckt.
Manche Orte, Menschen und Geschäfte schreiben sich ein in die DNA einer Stadt. Eis Christina ist so ein Ort. Generationen von Frankfurterinnen und Frankfurtern haben hier als Kinder Eis geschleckt, als Teenies Spaghettieis beim ersten Date geteilt und kehren auch als Erwachsene mit dem eigenen Nachwuchs Jahr für Jahr wieder, um sich in der langen Schlange einzureihen, die sich hier bildet, sobald während der Eissaison zwischen Februar und Oktober die Sonne scheint. Entsprechend ungläubig bis schockiert waren die Reaktionen, nachdem Inhaber Corrado Spadotto und seine Frau Petra am 10. September bekannt gaben, dass der Traditionsbetrieb nach fast 50 Jahren am 8. Oktober schließen und nicht wie gewohnt im Frühjahr wieder eröffnen wird.
Eis Christina im Frankfurt-Nordend schließt: Das Ehepaar Spadotto geht zurück nach Italien
„Wir haben uns kräfte- und altersmäßig dazu entschlossen, aufzuhören. So eine Saison dauert neun Monate und ist enorm anstrengend, vor allem, wenn man nicht mehr ganz so jung ist“, erklärt Petra Spadotto. Viele würden fragen, warum nicht ihr Sohn, Andreas, übernimmt. „Wir waren immer zu dritt. Aber für eine Person allein ist dieses Paket zu schwer zu tragen. Also haben wir gesagt, wir schließen dieses Kapitel“, so Petra Spadotto. Angefangen hat alles in den frühen 1970er-Jahren. Damals arbeitete Corrado Spadotto, der 1966 aus seiner norditalienischen Heimat in Treviso nach Frankfurt gekommen war, bei Capri Eis, einer Eismanufaktur in der Heidestraße. Neben der Eisproduktion half Spadotto bei der Entwicklung von Eismaschinen. Seine spätere Frau wohnte nur ein paar Häuser weiter und besuchte regelmäßig den kleinen Werksverkauf. Da Liebe bekanntlich durch den Magen geht, kam eins zum anderen und schließlich zur Eröffnung des ersten eigenen Eiscafés 1974 – damals noch als „Eissalon Capri“ in einem ehemaligen italienischen Friseursalon (heute Pizza Pepe) in der Eckenheimer Landstraße, zwei Ladengeschäfte vom heutigen Standort entfernt.
Eis Christina: Türen werden am 8. Oktober zum letzten Mal geschlossen
Mit der Geburt der ersten Tochter, Christina, erfolgte 1975 die Umbenennung. Die ersten Jahre kam das Eis noch von Capri Eis, wo Spadotto noch bis 1984 Eismaschinen vertrieb, bevor er mit von ihm mit entwickelten Maschinen die Produktion selbst in die Hand nahm. Zwei der Maschinen, benannt nach ihren Enkeltöchtern Gioia und Aurora, zogen 2002 mit an den heutigen Standort und sind noch immer in Betrieb. Wenn die Türen am 8. Oktober zum letzten Mal geschlossen werden, geht es für die Spadottos nach Italien. Was auch immer mit den Räumlichkeiten passieren wird, klar sei, der Name Eis Christina zieht genauso mit nach Treviso wie Corrados Eismaschinen, Gioia und Aurora. Und die wichtigste Frage zum Schluss: Kann man nach 50 Jahren Eiscafé selbst noch Eis genießen? Aber sicher! „Corrado“, so Petra Spadotto, „isst zweimal am Tag eine kleine Kugel mit Sahne – immer Schokolade.“
Corrado Spadotto und seine Frau Petra © Dirk Ostermeier
Eis Christina im Frankfurt-Nordend schließt: Das Ehepaar Spadotto geht zurück nach Italien
„Wir haben uns kräfte- und altersmäßig dazu entschlossen, aufzuhören. So eine Saison dauert neun Monate und ist enorm anstrengend, vor allem, wenn man nicht mehr ganz so jung ist“, erklärt Petra Spadotto. Viele würden fragen, warum nicht ihr Sohn, Andreas, übernimmt. „Wir waren immer zu dritt. Aber für eine Person allein ist dieses Paket zu schwer zu tragen. Also haben wir gesagt, wir schließen dieses Kapitel“, so Petra Spadotto. Angefangen hat alles in den frühen 1970er-Jahren. Damals arbeitete Corrado Spadotto, der 1966 aus seiner norditalienischen Heimat in Treviso nach Frankfurt gekommen war, bei Capri Eis, einer Eismanufaktur in der Heidestraße. Neben der Eisproduktion half Spadotto bei der Entwicklung von Eismaschinen. Seine spätere Frau wohnte nur ein paar Häuser weiter und besuchte regelmäßig den kleinen Werksverkauf. Da Liebe bekanntlich durch den Magen geht, kam eins zum anderen und schließlich zur Eröffnung des ersten eigenen Eiscafés 1974 – damals noch als „Eissalon Capri“ in einem ehemaligen italienischen Friseursalon (heute Pizza Pepe) in der Eckenheimer Landstraße, zwei Ladengeschäfte vom heutigen Standort entfernt.
Eis Christina: Türen werden am 8. Oktober zum letzten Mal geschlossen
Mit der Geburt der ersten Tochter, Christina, erfolgte 1975 die Umbenennung. Die ersten Jahre kam das Eis noch von Capri Eis, wo Spadotto noch bis 1984 Eismaschinen vertrieb, bevor er mit von ihm mit entwickelten Maschinen die Produktion selbst in die Hand nahm. Zwei der Maschinen, benannt nach ihren Enkeltöchtern Gioia und Aurora, zogen 2002 mit an den heutigen Standort und sind noch immer in Betrieb. Wenn die Türen am 8. Oktober zum letzten Mal geschlossen werden, geht es für die Spadottos nach Italien. Was auch immer mit den Räumlichkeiten passieren wird, klar sei, der Name Eis Christina zieht genauso mit nach Treviso wie Corrados Eismaschinen, Gioia und Aurora. Und die wichtigste Frage zum Schluss: Kann man nach 50 Jahren Eiscafé selbst noch Eis genießen? Aber sicher! „Corrado“, so Petra Spadotto, „isst zweimal am Tag eine kleine Kugel mit Sahne – immer Schokolade.“
Corrado Spadotto und seine Frau Petra © Dirk Ostermeier
3. Oktober 2023, 17.52 Uhr
Sebastian Schellhaas
Sebastian Ruben Schellhaas
Jahrgang 1984, studierte Philosophie und Ethnologie an der Goethe Universität Frankfurt, seit 2020 beim JOURNAL FRANKFURT Mehr von Sebastian Ruben
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