Foto: Radschnellwege sollen die Region verbinden. © Regionalverband FrankfurtRheinMain
Radwege der Zukunft

Mit dem Fahrrad von Frankfurt nach Seligenstadt

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Ein geplanter Radschnellweg zwischen Frankfurt und Seligenstadt soll die täglichen Pendlerströme entlasten. Was weitere schnelle Radwege für die Region bedeuten und wann mit ihnen zu rechnen ist.

Lukas Mezler /

Mit dem Fahrrad an der täglichen Rushhour vorbei zur Arbeit fahren und dabei noch etwas für die Gesundheit tun? Das ist Teil des Konzepts der neuen Radschnellwege, die hessische Städte für den Radverkehr verbinden sollen. Eine schnelle Verbindung ist zwischen Seligenstadt und dem Frankfurter Flughafen geplant.

Der neue Radschnellweg FRM9, so der offizielle Name, wird mit rund 38 Kilometern Länge einer der längsten Radschnellwege in Hessen sein. Dabei ist er einer der wenigen, der nicht in das Frankfurter Stadtzentrum führt. Stattdessen verbindet er den Osten der Metropolregion mit dem größten Arbeitgeber der Region, dem Flughafen Frankfurt. Als sogenannte „Tangentialverbindung“ schließt der FRM9 laut Regionalverband FrankfurtRheinMain wichtige Lücken im Radwegenetz und schafft neue Mobilität für Berufspendler und Alltagsradler.

Kooperationsvertrag unterschrieben

Der im Jahre 2011 vom Hessischen Landtag ins Leben gerufene Regionalverband FrankfurtRheinMain hat am 31. März die entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Zusammen mit den Städten Neu-Isenburg, Dreieich, Dietzenbach, Rodgau, Seligenstadt und dem Kreis Offenbach soll der neue Radschnellweg entstehen. Die zentrale Aufgabe des Regionalverbandes ist es, den „Regionalen Flächennutzungsplan“ zu erstellen und fortzuschreiben. Dazu gehört die Planung und Ausschreibung von Radschnellwegen.

Das Investitionsvolumen beträgt 39,2 Millionen Euro, wovon bis zu 80 Prozent vom Land Hessen gefördert werden sollen. Zusätzlich übernimmt das Land Teilabschnitte in eigener Baulast. Die Stadt Frankfurt ist nicht an diesem Projekt beteiligt, wie das Mobilitätsdezernat auf Anfrage mitteilt. Der Radweg würde nicht auf Frankfurter „Gemarkung“ verlaufen. Grundsätzlich begrüße das Dezernat jedoch den Vorschlag: „Insbesondere für den Radpendelverkehr zwischen Neu-Isenburg und Flughafen würde dies eine erhebliche Verbesserung bedeuten“. Bei anderen Radschnellwegen innerhalb Frankfurts arbeite das Dezernat eng mit dem Regionalverband zusammen.

Radweg von überregionaler Bedeutung: Flughafen Frankfurt wird mit Osten verbunden

Rouven Kötter, Erster Beigeordneter und Mobilitätsdezernent des Regionalverbands, hebt die überregionale Bedeutung des Radwegs hervor: „Der Flughafen Frankfurt wird durch den FRM9 auf bislang ungekannte Weise mit dem Osten der Region verbunden.“ Im Bereich Mobilität arbeite der Regionalverband sehr gut mit dem Mobilitätsdezernat der Stadt Frankfurt zusammen. Eine Studie des Landes Hessen habe gezeigt, dass die größten Potenziale bei jenen Radfahrern liegen, die nach Frankfurt oder aus der Stadt heraus pendeln, sagt Kötter.

Streckenverlauf und nächste Schritte

Basierend auf einer Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2023 verläuft die Route von Seligenstadt über Rodgau, Dietzenbach und Dreieich bis nach Neu-Isenburg, wo sie den bereits teilweise bestehenden Radschnellweg FRM1 (Darmstadt–Frankfurt) kreuzt. Von dort führt sie weiter zum Flughafen Frankfurt, vorbei an Gateway Gardens bis zu den Terminals 1 und 2.

Rund 30 000 Menschen an ihren Wohnorten und 35 000 Beschäftigte an Arbeitsplätzen entlang des geplanten Radschnellwegs profitieren künftig von der Radverkehrsanbindung. Zunächst sollen für den FRM9 die Abschnitte entlang der Kreisverbindung zwischen Dreieich-Götzenhain, Dietzenbach und Rodgau realisiert werden. Noch 2025 soll ein Förderantrag für die Planungen des ersten Abschnitts beim Land Hessen gestellt werden. Der tatsächliche Planungsbeginn ist für das zweite Halbjahr 2025 vorgesehen. Mit dem Baubeginn wird frühestens 2027 gerechnet.

Info
Insgesamt neun Schnellradwege sind rund um die Metropolregion Rhein-Main geplant. Frankfurt ist dort ein zentrales Ziel für Pendler und Alltagsradfahrer.

Auf der Webseite des Regionalverbandes ist eine Übersicht zu den Radschnellwegen veröffentlicht. Mehr Informationen hier.

Lukas Mezler
Lukas Mezler
Jahrgang 1997, Studium der Sozial- und Kulturanthropologie an der Goethe-Universität Frankfurt, EHESS in Paris. Seit Oktober 2024 beim JOURNAL FRANKFURT.
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