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Unibator der Goethe-Uni

Wo aus Ideen Unternehmen werden

Seit gut 15 Jahren werden beim Unibator junge Gründer gefördert. Das Programm vermittelt die notwendigen Mittel wie Netzwerke und Investoren. Mit Erfolg: Schon etliche erfolgreiche Startups gingen daraus hervor.
Lediglich drei Prozent aller Startups, die im Deutschen Startup Monitor 2015 verzeichnet sind, haben ihren Standort im Rhein-Main-Gebiet. Kein guter Schnitt. „Er spiegelt auch nicht die Realität wider“, sagt Sebastian Schäfer. Der 36-Jährige weiß, wovon er spricht. Denn er leitet den Unibator der Goethe-Uni. Dieses Förderprogramm stellt jungen Gründer alle nötigen Werkzeuge zur Verfügung, um ein erfolgreiches Unternehmen aus dem Boden zu stampfen: ein Netzwerk, Mentoren sowie Investoren. Schäfer und sein Team haben in den vergangenen Monaten hart daran gearbeitet, die Sichtbarkeit der Startup-Szene im Rhein-Main-Gebiet zu erhöhen – und in der neuen Ausgabe des Startup Monitors sollen in der Region immerhin schon 16 Prozent der Gründungen verzeichnet sein.

Wichtiges Mittel dafür ist die Innovation Map des Unibators. Auf der Karte sind nicht nur die Startups verzeichnet, insgesamt sind es übrigens 164. Eingetragen sind ebenso mögliche Investoren und Förderer sowie Netzwerke oder Coworking Räume. „Wir wollen damit den Teufelskreis durchbrechen. Denn: Sind die Startups nicht sichtbar, kommen auch keine Investoren in die Region. Ohne Investoren wiederum gibt es kaum Startups“, erklärt Schäfer. „Das klassische Henne-Ei-Problem“, fügt er schmunzelnd hinzu. Daher wird auch die Bewerbung der Startups für den Unibator öffentlich gemacht. Beim Unibator Pitch stellen die zukünftigen Gründer ihr Konzept vor. Im Publikum sitzen mögliche Investoren.

Bewerben können sich Studierende, Mitarbeiter, Wissenschaftler und Ehemalige der Goethe-Uni. „Entscheidend ist für mich, dass schon erste Ergebnisse vorliegen. Bei einer Software etwa ein Prototyp oder bei einer App erste Nutzer“, erläutert Schäfer die Aufnahmekriterien. Natürlich müsse zuerst einmal die Idee stimmen. „Auch das Team ist wichtig. Es sollte eine gewisse Expertise mitbringen“, so Schäfer. Wird das Startup in den Unibator aufgenommen, stehen bis zu 18 arbeitsintensive Monate bevor. Mithilfe von mehreren Mentoren soll das Unternehmen Schritt für Schritt aufgebaut werden. Jeder Woche treffen sich die Unibator-Mitglieder und berichten von ihren Erfolgen. „Das ist schon ein enormer Ansporn“, weiß Schäfer. Denn wer wochenlang nichts zu berichten weiß, fliegt schnell aus dem Förderprogramm raus.

Die Vorteile des Unibators für junge Gründer sind vielfältig. Etwa ist er mit Exist verknüpft, einem Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Darüber werden technologieorientierter und wissensbasierter Unternehmensgründungen gefördert. Ein weiterer Anreiz des Unibators ist der Goethe-Innovations-Preis, für den sich die Mitglieder automatisch qualifizieren. Den drei besten Startups winkt jährlich ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 17.000 Euro. Natürlich können sich die Mitglieder auch für andere Wettbewerbe anmelden, wie etwa den Frankfurter Gründerpreis, der im Mai erneut vergeben wird.

„Wir sind kein gewöhnliches Gründerzentrum“, betont Schäfer. Der Anspruch sei, die besten Startups hervorzubringen. Ergebnisse kann der Unibator, der im Jahr 2000 gegründet wurde, bereits vorweisen. Zu erfolgreichen Startups zählen unter vielen anderen die Firma Dr. Severin, die Pflegeprodukte für die Intimrasur anbietet, Legalhead, eine Job-Matching-App für Juristen und Cambridge Editing, einem Unternehmen für Lektorat und Übersetzungen.

Und was ist für die Zukunft geplant? „Wir wollen weiter daran arbeiten, in Frankfurt ein FinTec Zentrum aufzubauen“, so Schäfer. Daher gab es Ende Januar einen öffentlichen Pitch in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung. Dabei wurden acht Konzepte der Öffentlichkeit präsentiert. Auch im Bereich Gesundheit soll ein Schwerpunkt gelegt werden. Dafür begleitet der Unibator die Initiative Health-i des Handelsblatts und Techniker Krankenkasse. Hier sollen Startups in den Bereichen Gesundheit und Gesundheitswirtschaft gefördert werden.

>> Der nächste Unibator Pitch findet am 16. Juni statt. Bewerbungen werden noch bis zum 30. Mai angenommen.
 
Fotogalerie:
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22. April 2016, 11.04 Uhr
Christina Weber
 
 
 
 
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