Der Vorstand der Deutschen Bank hat am gestrigen Sonntag eine Reihe von Maßnahmen bekanntgegeben, um die Bank schlanker und wirtschaftlicher zu gestalten. Mit der Umstrukturierung geht auch ein massiver Stellenabbau einher.
Sheera Plawner /
Nach Jahren der Krise plant Deutschlands führende Bank erneut einen umfassenden Umbau. Die Deutsche Bank kehrt kurz vor ihrem 150. Jubiläum zu ihren Wurzeln zurück und fokussiert sich wieder auf das Geschäft mit Unternehmens- und Privatkunden – man wolle die Profitabilität der Bank stärken, heißt es. Vor allem solle das risikoreiche Investmentbanking verkleinert werden und der Rückzug aus dem weltweiten Aktiengeschäft erfolgen. Damit gibt die Bank nun endgültig die Vorstellung von der global agierenden Investmentbank auf. Die strukturellen Probleme des Investmentbankings – eine Folge strenger Regulierungsvorschriften nach der Finanzkrise von 2008 – teilen auch andere Geldhäuser rund um den Globus. Allerdings hat sich bei vielen Banken, sei es an der Wall Street oder in Europa, die Transformation profitabler gezeigt.
Der lange angekündigte Umbau wird nun mit harten Schritten vorangetrieben: Weltweit sollen in den kommenden Jahren rund 18 000 Stellen gestrichen werden. Schon heute startet eine Kündigungswelle bei der Deutschen Bank in New York und London. Hunderte Mitarbeiter könnten in dieser ersten Runde bereits ihre Jobs verlieren, wie das Handelsblatt berichtet. „Mir ist sehr bewusst, dass dieser Umbau harte Einschnitte mit sich bringt“, sagt Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing. „Im Sinne unserer Bank haben wir aber keine andere Wahl, als diese Transformation konsequent anzugehen, um an unsere erfolgreiche Geschichte anzuknüpfen und die Deutsche Bank wieder zu einem dauerhaft erfolgreichen und führenden Bankhaus zu machen, auf das wir mit Recht stolz sein können.“
In drei Jahren soll die Umstrukturierung abgeschlossen sein, spätestens dann will die Bank wieder in der internationalen Liga mitspielen. Bis dahin will man 13 Milliarden Euro in Technologie investieren. Auch in der Führungsriege stehen einige Neuerungen an: Neben Investmentbank-Chef Garth Richie werden auch der Chef der Privatkunden Sparte Frank Strauß und Regulierungsvorständin Sylvie Matherat Ende diesen Monat die Bank verlassen. Hoffnungsvoll blickt man unter anderem auf Bernd Leukert. Mit ihm bekommt die Bank einen Vorstand für Digitalisierung, Daten und Innovation. Er hat jahrelang beim Softwareunternehmen SAP die Produktentwicklung geleitet und soll dabei helfen, den Weg in das Zeitalter der Cloud- und der Plattformökonomie zu ebnen.