FFH-Programmdirektor Hans-Dieter Hillmoth:

"Wir gehen unseren eigenen Weg"

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Hitradio FFH hat laut der aktuellen Media-Analyse den Abstand zu seinen Mitbewerbern weiter ausgebaut. Sorgenkind bleibt der Oldie-Sender Harmony FM. Doch dort ist ein Umbau geplant: Der Planet-Radio-Chef soll ihn übernehmen.

Nils Bremer /

Journal Frankfurt: Hitradio FFH hat gut 13 Prozent zugelegt, kommt jetzt laut Media-Analyse auf 541.000 Hörer in der Stunde, ihr Mitbewerber hr3 hat hingegen verloren, liegt nur noch bei 305.000 Hörern. Sind Sie zufrieden?
Hans-Dieter Hillmoth: Wir haben uns bei 500 bis 550.000 Hörern eingependelt, da kann man wirklich nur zufrieden sein. Ansonsten sage ich immer, dass wir unseren eigenen Weg gehen müssen, dass wir nicht so sehr auf Konkurrenten schauen sollten. Das hat sich auch als ganz erfolgreich erwiesen. Ausruhen darf man sich nie, Radio ist ein lebhaftes Geschäft. Ohne neue Ideen, ohne neue Angebote und Aktionen ist man schnell nicht mehr Gesprächsthema.

Ihr Moderator Daniel Fischer hat angekündigt, im kommenden Jahr zu hr3 zu wechseln. Sie sollen darüber verärgert gewesen sein. Konnten Sie es nicht auch als Kompliment für Ihre Arbeit nehmen?
Nun, es gibt immer wieder junge Kollegen, die die Seiten wechseln, das ist nun mal das Geschäft. In diesem Fall ist es allerdings schon ein bisschen bitter, denn Daniel Fischer moderiert die Frühsendung, vergleichbar mit der Coverseite des Journal Frankfurt – unser Aushängeschild. Aber mal sehen. Noch arbeitet er ja bei uns und mein Angebot an ihn steht, dass er bleiben kann. Die jüngsten Zahlen der Media-Analyse dürften ja etliche Leute zum Nachdenken gebracht haben. Warten wir's mal ab.

Auch bei den Jugendsendern hat sich Planet Radio wieder an die Spitze gesetzt, nachdem es beim vergangenen Mal vom HR-Konkurrenten youFM überholt wurde ...
... was unter anderem daran lag, dass man Frequenzen von hr2 zur Jugendwelle verschoben hat, um den nötigen Schub zu bekommen. Das wurde jetzt wieder geradegerückt.

Dennoch scheint die Zeit der großen Steigerungen bei den Jugendsendern vorbei zu sein.
Die Konkurrenz ist in diesem Segment besonders hoch. Dazu kommt: Jugendliche hören sehr viel Radio, doch es gibt in einer alternden Gesellschaft immer weniger Jugendliche.

Wird Zeit, dass sie sich um Ihren Oldie-Sender HarmonyFM kümmern. Dort gab es einen Einbruch bei den Hörerzahlen.
Von einem Einbruch würde ich nicht reden, die Zahlen waren ohnehin nie besonders hoch. Das liegt auch daran, dass wir nur 23 Frequenzen haben, wenn man sich die Karte von Hessen anschaut, so gleicht sie bei HarmonyFM einem Flickenteppich. Dort, wo er zu empfangen ist, wird der Sender sehr gerne gehört.

Was haben Sie vor? An den Frequenzen werden Sie so schnell nichts ändern können...
Es sind etliche Neuerungen in Planung. Der bisherige Programmchef Volker Willner kehrt im August zu FFH zurück, für ihn übernimmt Marko Eichmann, der dann neben Planet Radio auch für HarmonyFM zuständig sein wird.

Ein Jugendsender-Mann bei einem Oldie-Kanal – klingt gewagt.
Marko Eichmann ist vor allem ein exzellenter Radiomacher. Das zeichnet ihn aus. Wir werden bald mit einem neuen Claim, neuen Jingles und auch einer etwas veränderten Musikfarbe an den Start gehen – mehr will ich noch nicht verraten, um es denen, die sich von unserem Programm inspirieren lassen, nicht zu einfach zu machen. Klar ist aber: HarmonyFM wird der Sender für den erfahrenen Radiohörer bleiben.

Grafik: Die Radiosender des Hessischen Rundfunks sind mit höherer technischer Reichweite ausgestattet als die Privatsender:


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