Partner
Investitionen von 3 Milliarden Euro geplant
"Es geht kein Weg am Terminal 3 vorbei"
Der Flughafenbetreiber Fraport erwartet in diesem Jahr rund 60 Millionen Fluggäste. Doch die Passagierzahlen werden künftig Gutachten zufolge stark steigen, der Bau des Terminal 3 scheint Fraport daher unabdingbar.
Im Dezember 2012 hatte Fraportchef Stefan Schulte bereits erklärt, dass man einen Ausbau des Frankfurter Flughafens, genauer den Bau des Terminal 3, erst anpeile, wenn ein Bedarf gesehen werde. Das klang damals etwas verhalten, doch schon damals war klar, dass langfristig eine Stagnation des Flugverkehrs kaum zu erwarten ist. Immerhin ebnete man damals bereits sprichwörtlich den Boden für ein künftiges neues Terminal, so schuf die Stadt Frankfurt im August mit der Genehmigung des Bauantrags Fakten. Am Mittwochmittag präsentierte Stefan Schulte nun die Ergebnisse zweier Gutachten, die dem Flughafen bescheinigen, dass spätestens bis zum Jahr 2021 ein weiteres Terminal benötigt wird, weil man bis dahin mit einem Aufkommen von 68 bis 73 Millionen Fluggästen rechnet. „Bei 64 Millionen Fluggästen erreicht der Flughafen seine Kapazitätsgrenze“, sagt Schulte, der in diesem Jahr bereits mit rund 60 Millionen Reisenden rechnet. Die Gutachten lägen der Landesregierung vor und man stehe bereit für nähere Erörterungen, falls das gewünscht sei.
Internationaler Flugverkehr boomt
Schulte stellte noch einmal dar, welche Bedeutung dem Airport Rhein-Main für die deutsche Wirtschaft im Import- und Exportgeschäft zukomme. Zudem sei der Frankfurter Flughafen ein wichtiger Arbeitgeber und trage zur Internationalität der Region bei. Sowohl der Luftverkehrswegeplan als auch der Dachverband ACI sähen für die Zukunft einen erhöhten Mobilitätsbedarf und verstärktes Potenzial im Flugverkehr. Fraport hat darüber hinaus die beiden Unternehmen Intraplan und MKmetric mit zwei von einander unabhängigen Gutachten zur Bedarfsplanung beauftragt. Das Ergebnis lege einen deutlichen Anstieg im Passagieraufkommen nahe, aber auch ein Wachstum im Frachtbereich. Da die Fluggesellschaften immer größere Maschinen einsetzten, steige die Anzahl der erwarteten Flugbewegungen zwar auch, jedoch nicht in dem Maße wie die Passagierzahlen nahelegen könnten.
Terminal 3 ist alternativlos
„Wenn wir nicht nachlegen, werden wir immer mehr Flugzeuge auf dem Vorfeld abfertigen müssen“, sagte Schulte, der verdeutlichte wie hart der Kampf um die Attraktivität von Flughafen international sei. Derzeit könne man 96 Prozent der Großraummaschinen am Gebäude abfertigen, bis zum Jahr 2025 seien es ohne Ausbau nur 75 Prozent. „Wenn Sie nach einem 10-Stunden-Flug mit einem A380 ankommen und am Vorfeld erst eine Treppe angefahren werden muss, ist das nicht der Standard, den ich in Frankfurt erwarte. Generell habe man sorgfältig geprüft, ob es Alternativen zu einem dritten Terminal gebe. Doch keine der Optionen erfülle die erwartete Kapazität und löse alle Engpässe. Auch sei der Standort im Süden alternativlos, weil es sonst auch bei Rollwegen zu Staus kommen könne. „Wir haben ein hohes Interesse, die wirtschaftlichste Variante zu wählen“, versichert Schulte.
Ein Terminal als Visitenkarte
Nun plane man mit dem Terminal 3 eine Visitenkarte für die Region zu errichten, die architektonisch ansprechend sei. „Als Bürger der Region freue ich mich, wie Frankfurt an Attraktivität gewinnt, dass sich das Stadtbild stark gebessert hat und natürlich gehört dazu auch ein Flughafen mit moderner Architektur. Das Terminal 3 ermögliche Abflüge ohne einen Ebenenwechsel. Ankommende Reisende müssten das Gepäck jedoch im Untergeschoss abholen.
Schulte würde am liebsten im kommenden Jahr mit den Bauarbeiten zum Terminal 3 beginnen. Insgesamt habe das Terminal 3 inklusive Gepäckbeförderung, landseitiger Verkehrsanbindung und Parkhäusern ein Investitionsvolumen von 2,5 bis 3 Milliarden Euro.
Von Lärm und den Lärmgegnern
„Wir werden auch weiterhin am Thema Lärmschutz dranbleiben“, entgegnete Schulte vorab den potentiellen Klagen der Ausbaugegner, die immer noch montags gegen ein weiteres Terminal protestieren. „Das Terminal 3 macht an sich ja keinen Lärm, aber wir haben ein Commitment und arbeiten aktiv weiter daran im maximalen Umfang Anreize zu setzen, dass leisere Maschinen eingesetzt werden.“ Ferner unterstütze man die von Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) kürzlich vorgeschlagenen Lärmpausenmodelle, bei denen einzelne Bahnen nachts abwechselnd genutzt werden sollen, so dass zumindest bei den Anwohnern der verwaisten Flugrouten eine Stunde länger Ruhe sei, als es das bisherige Nachtflugverbot von 23 bis 5 Uhr vorsieht. Die Opposition hat den Vorstoß als Augenauswischerei bezeichnet, da die Regionen so abwechselnd Opfer von Ruhestörung würden. Eine Notwendigkeit des Terminal 3 kann auch Ursula Fechter, Sprecherin der Bürgerinitiative Sachsenhausen nicht erkennen. „Diese Gefälligkeitsgutachten lagen offensichtlich schon in der Schublade und sie sind das Papier nicht wert auf dem sie stehen“, sagt Fechter. „ Das Ergebnis wundert mich bei Fraport als Auftraggeber nicht. Ein unabhängiges Gutachten wäre sinnvoll gewesen, ich würde ja auch die deutsche Fleischerinnung nicht fragen, ob man einen Veggiday einrichten soll“, so Fechter weiter. Fechter kritisiert, die Gutachten gingen von ganz falschen Annahmen aus und seien daher gar nicht aussagekräftig.
Internationaler Flugverkehr boomt
Schulte stellte noch einmal dar, welche Bedeutung dem Airport Rhein-Main für die deutsche Wirtschaft im Import- und Exportgeschäft zukomme. Zudem sei der Frankfurter Flughafen ein wichtiger Arbeitgeber und trage zur Internationalität der Region bei. Sowohl der Luftverkehrswegeplan als auch der Dachverband ACI sähen für die Zukunft einen erhöhten Mobilitätsbedarf und verstärktes Potenzial im Flugverkehr. Fraport hat darüber hinaus die beiden Unternehmen Intraplan und MKmetric mit zwei von einander unabhängigen Gutachten zur Bedarfsplanung beauftragt. Das Ergebnis lege einen deutlichen Anstieg im Passagieraufkommen nahe, aber auch ein Wachstum im Frachtbereich. Da die Fluggesellschaften immer größere Maschinen einsetzten, steige die Anzahl der erwarteten Flugbewegungen zwar auch, jedoch nicht in dem Maße wie die Passagierzahlen nahelegen könnten.
Terminal 3 ist alternativlos
„Wenn wir nicht nachlegen, werden wir immer mehr Flugzeuge auf dem Vorfeld abfertigen müssen“, sagte Schulte, der verdeutlichte wie hart der Kampf um die Attraktivität von Flughafen international sei. Derzeit könne man 96 Prozent der Großraummaschinen am Gebäude abfertigen, bis zum Jahr 2025 seien es ohne Ausbau nur 75 Prozent. „Wenn Sie nach einem 10-Stunden-Flug mit einem A380 ankommen und am Vorfeld erst eine Treppe angefahren werden muss, ist das nicht der Standard, den ich in Frankfurt erwarte. Generell habe man sorgfältig geprüft, ob es Alternativen zu einem dritten Terminal gebe. Doch keine der Optionen erfülle die erwartete Kapazität und löse alle Engpässe. Auch sei der Standort im Süden alternativlos, weil es sonst auch bei Rollwegen zu Staus kommen könne. „Wir haben ein hohes Interesse, die wirtschaftlichste Variante zu wählen“, versichert Schulte.
Ein Terminal als Visitenkarte
Nun plane man mit dem Terminal 3 eine Visitenkarte für die Region zu errichten, die architektonisch ansprechend sei. „Als Bürger der Region freue ich mich, wie Frankfurt an Attraktivität gewinnt, dass sich das Stadtbild stark gebessert hat und natürlich gehört dazu auch ein Flughafen mit moderner Architektur. Das Terminal 3 ermögliche Abflüge ohne einen Ebenenwechsel. Ankommende Reisende müssten das Gepäck jedoch im Untergeschoss abholen.
Schulte würde am liebsten im kommenden Jahr mit den Bauarbeiten zum Terminal 3 beginnen. Insgesamt habe das Terminal 3 inklusive Gepäckbeförderung, landseitiger Verkehrsanbindung und Parkhäusern ein Investitionsvolumen von 2,5 bis 3 Milliarden Euro.
Von Lärm und den Lärmgegnern
„Wir werden auch weiterhin am Thema Lärmschutz dranbleiben“, entgegnete Schulte vorab den potentiellen Klagen der Ausbaugegner, die immer noch montags gegen ein weiteres Terminal protestieren. „Das Terminal 3 macht an sich ja keinen Lärm, aber wir haben ein Commitment und arbeiten aktiv weiter daran im maximalen Umfang Anreize zu setzen, dass leisere Maschinen eingesetzt werden.“ Ferner unterstütze man die von Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) kürzlich vorgeschlagenen Lärmpausenmodelle, bei denen einzelne Bahnen nachts abwechselnd genutzt werden sollen, so dass zumindest bei den Anwohnern der verwaisten Flugrouten eine Stunde länger Ruhe sei, als es das bisherige Nachtflugverbot von 23 bis 5 Uhr vorsieht. Die Opposition hat den Vorstoß als Augenauswischerei bezeichnet, da die Regionen so abwechselnd Opfer von Ruhestörung würden. Eine Notwendigkeit des Terminal 3 kann auch Ursula Fechter, Sprecherin der Bürgerinitiative Sachsenhausen nicht erkennen. „Diese Gefälligkeitsgutachten lagen offensichtlich schon in der Schublade und sie sind das Papier nicht wert auf dem sie stehen“, sagt Fechter. „ Das Ergebnis wundert mich bei Fraport als Auftraggeber nicht. Ein unabhängiges Gutachten wäre sinnvoll gewesen, ich würde ja auch die deutsche Fleischerinnung nicht fragen, ob man einen Veggiday einrichten soll“, so Fechter weiter. Fechter kritisiert, die Gutachten gingen von ganz falschen Annahmen aus und seien daher gar nicht aussagekräftig.
Fotogalerie: Terminal 3
18. September 2014, 10.19 Uhr
Nicole Brevoord
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig Mehr von Nicole
Brevoord >>
Keine Einträge gefunden
Meistgelesen
24. Dezember 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen