Der Verein „Offenes Haus der Kulturen“ erhält den mit 30 000 Euro dotierten GFB-Zukunftspreis des „Großen Frankfurter Bogen“ für das konzipierte Zwischennutzungsprojekt „Reallabor Kulturcampus“.
Sinem Koyuncu /
Der Verein „Offenes Haus der Kulturen“ hat den mit 30 000 Euro dotierten GFB-Zukunftspreis der hessischen Landesinitiative „Großer Frankfurter Bogen“ für das Zwischennutzungsprojekt „Reallabor Kulturcampus“ erhalten. Der Preis unterstützt Projekte in oder für Partnerkommunen, die einen Impuls für den Wohnungs- und Städtebau geben und der Allgemeinheit zugutekommen.
Mit dem Siegerprojekt könnte auf dem ehemaligen Campus der Frankfurter Universität ein Ort der Begegnung und kulturellen Vielfalt entstehen. Für den Campus haben die Projektentwickler eine künstlerische, kulturelle und soziale Zwischennutzung wie etwa einen Nachbarschaftsgarten, ein Café, einen „Share-Campus“, Projekträume, Ateliers und temporären Wohnraum für Geflüchtete konzipiert.
Kulturcampus Bockenheim: Kreative Nutzung des öffentlichen Raums
„Durch die kreative Verknüpfung unterschiedlicher Nutzungen der öffentlichen Räume an diesem Standort kann ein herausragendes Projekt mit Strahlkraft über die Stadt Frankfurt hinaus entstehen, das einen hohen gesellschaftlichen Mehrwert schafft“, sagt Staatssekretär Jens Deutschendorf, Vorsitzender der GFB-Zukunftspreis-Jury. Die Dotierung für das vielschichtige temporäre Nutzungskonzept von „Reallabor Kulturcampus“ habe die Jury auf 30 000 Euro festgelegt, um die Chancen einen Umsetzung der skizzierten Ideen zu unterstützen, erklären die Mitglieder der GFB-Zukunftspreis-Jury.
Preis würdigt größere Vorgaben und kleinere Projekte
Seit Anfang des Jahres 2022 wird der GFB-Zukunftspreis der Landesinitiative Großer Frankfurter Bogen verliehen. Jährlich finden drei Wettbewerbsrunden statt, bei denen die GFB-Zukunftspreis-Jury insgesamt 150 000 Euro vergibt. Mit dem Preisgeld sollen kleinere Projekte in den derzeit 38 Partnerkommunen ermöglicht und größere Vorhaben gewürdigt werden. Auch temporäre Projekte sind dabei mit inbegriffen. Darüber hinaus können sich auch Hochschulprojekte und Initiativen von Vereinen, Institutionen und ehrenamtlichen Gruppen bewerben.
Getan hat sich bislang nichts
Seit Jahren soll auf dem ehemaligen Uni-Gelände in Bockenheim ein Kulturcampus entstehen. Bislang hat sich nicht viel getan. Bereits im August 2010 machte der scheidende hessische Finanzminister Karlheinz Weimar (CDU) den Weg dafür frei, dass die Stadt das Areal vom Bockenheimer Depot und der angrenzenden Universitätsbibliothek bis hinunter fast zur Messe kauft und ihre Vision eines Kulturcampus entwickelt.
Unter anderem sollten dort das international bekannte Ensemble Modern, die Junge Deutsche Philharmonie oder das Hindemith-Institut ihren Platz finden. Ein Jahr später kaufte die Stadt das Uni-Areal für rund 70 Millionen Euro vom Land, die ABG übernahm die Aufgabe der Entwicklung.