Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs

Zwangsräumung in der Jungenheimer Straße

Nassauische Heimstätte: „Mieterinnen zeigten sich nicht kooperativ“

Die Nassauische Heimstätte verteidigt die anstehende Zwangsräumung einer Mieterin in der Jungenheimer Straße in Frankfurt-Niederrad. Auf geäußerte Gegenvorschläge der Mieterin geht sie nicht ein.
Der mediale Druck hat die Nassauische Heimstätte (NH) offenbar bewogen, sich jetzt mit Nachdruck zu äußern: Gabrielle Kinateder wird aller Voraussicht noch am 27. September aus ihrer Wohnung in der Jungenheimer Straße 53 zwangsgeräumt. Das JOURNAL berichtete. Die NH bekräftigte nun in einer Stellungnahme ihr Vorgehen.

Zur Erinnerung: Kinateder wohnte mit ihrer bettlägerigen Mutter viele Jahre in der Jungenheimer Straße in Niederrad, in der die NH seit einigen Jahren Modernisierungen vornimmt. Wegen des schlechten Zustandes ihrer Mutter lehnten die beiden Frauen die so geplanten Sanierungen in der Wohnung ab. Nach mehreren, teils sehr fragwürdigen Vorkommnissen im Zusammenhang mit den geplanten Modernisierungen wurde ihrer Mutter als Mieterin gekündigt. Nachdem die Mutter verstorben war, wurde die Kündigung auf Kinateder übertragen und ihr anschließend der Räumungsbescheid übermittelt. Gegen die Kündigung geht sie rechtlich vor.

Nassauische Heimstätte verteidigt Zwangsräumung

Die Nassauische Heimstätte betont nun, dass der angekündigten Zwangsräumung keine Mietschulden vorausgegangen seien – wie ansonsten häufig der Fall. Gegenüber ihren Gesellschaftern sei das Wohnungsunternehmen verpflichtet, die Wohnungsbestände energetisch zu modernisieren, um etwa die CO2-Emissionen zu reduzieren. Bei diesen Modernisierungen hätten sich die verstorbene Mieterin und ihre Tochter jedoch nicht kooperativ gezeigt.

Mehrere Lösungsmöglichkeiten, so die NH weiter, seien den beiden während „langwieriger Verhandlungen“ vorgestellt worden: So etwa eine kostenneutrale Ersatzwohnung in unmittelbarer Nähe und im Erdgeschoss. Auch der Verweis, dass durch Ablehnung der Sanierung „den nachfolgenden Generationen eine klimagerechte und bezahlbare Wohnung verwehrt“ werde, hätte die beiden nicht umstimmen können. Zudem sei dadurch dringend nötiger neuer Wohnraum durch Aufstockung bislang verhindert beziehungsweise verzögert worden.

NH: Keine Angaben zur Bypass-Sanierung

Auf einzelne, der Kündigung und der Zwangsräumung vorausgehende Ereignisse, geht das Wohnungsunternehmen hingegen nicht ein. So machten die Mieterinnen mehrfach deutlich, dass ein Umzug wegen der hochgradig pflegebedürftigen Mutter nicht in Frage käme inklusive eines ärztlichen Attestes. Auch zu den rechtlich fragwürdigen Besichtigungen während der Corona-Zeit macht die NH keine Angaben. Zudem findet sich keinerlei Erwähnung zu dem Vorschlag von Kinateder, eine Bypass-Sanierung an der betroffenen Adresse vorzunehmen. Zumal solche Umgehungen in unmittelbarer Nähe zur Adresse stattfinden würden, wie die NH gegenüber der FR aussagte.

Das Solidaritätsbündnis um „Eine Stadt für alle!“ will unter dem Motto „Zwangsräumung verhindern! Solidarität mit Gabrielle!“ die Zwangsräumung verhindern und ruft daher für den 27. September zu einer Kundgebung um 9.30 Uhr in den Jungenheimer Straße 53 auf.
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
19. September 2023, 12.00 Uhr
Till Geginat
 
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Till Geginat >>
 
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Urbanes Frankfurt
Bis Juni wird es in Frankfurt aufgrund verschiedener Bauarbeiten zu Betriebsunterbrechungen und Umleitungen im U-Bahn- und Straßenbahnverkehr kommen. Die VGF gibt einen Überblick.
Text: Lukas Mezler / Foto: Symbolbild © Adobe Stock/PhotographyByMK
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
22. Januar 2025
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • Die Herren Wesselsky
    Colos-Saal | 20.00 Uhr
  • Carlo5
    Tanzhaus West | 19.00 Uhr
  • Jazz Jam Session
    Jazzkeller | 21.00 Uhr
Nightlife
  • Noche de Salsa
    Brotfabrik | 21.00 Uhr
  • Katzenkeller
    Schlosskeller im Residenzschloss | 20.00 Uhr
  • Es ist Mittwoch
    Kulturclub schon schön | 23.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Faust I und II
    Freies Schauspiel Ensemble im Titania | 10.00 Uhr
  • Mamma Mia
    Festhalle | 20.00 Uhr
  • Eines langen Tages Reise in die Nacht
    Bürgerhaus Sprendlingen | 20.00 Uhr
Kunst
  • Das Fernmeldehochhaus Frankfurt. Ein kurzer Abriss
    Museum für Kommunikation | 10.00 Uhr
  • Der Pop-Up-Peter. Buchkunst und Animationen von Marianne R. Petit
    Struwwelpeter Museum | 11.00 Uhr
  • Ein interkultureller Schatz
    Bibelhaus Erlebnis Museum | 10.00 Uhr
Kinder
  • Naseweissrot
    Theaterhaus | 10.00 Uhr
  • Familiennachmittag in der Minischirn
    Schirn Kunsthalle Frankfurt | 14.00 Uhr
  • #Robo-Club
    Stadtteilbibliothek Dornbusch | 16.00 Uhr
und sonst
  • Opel-Zoo
    Opel-Zoo | 09.00 Uhr
  • Kleinmarkthalle – Ein kulinarischer Ausflug
    Frankfurter Stadtevents | 15.00 Uhr
  • Gesundheit im Alter – Beiträge der psychologischen und ökologischen Alternsforschung
    Goethe-Universität, Campus Bockenheim | 14.00 Uhr
Freie Stellen