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Warnstreik von Verdi
„Der Streik ist berechtigt, aber: ständige Streiks nerven“
Die Menschen in Frankfurt bereiten sich auf den Freitag vor, wenn bezüglich ÖPNV fast nichts mehr geht. Wie ist die Stimmung in der Stadt, wie viel Verständnis haben die Leute für den Verdi-Streik?
Mehr als 120 Stunden lag der Nah- und Fernverkehr im Land beinahe lahm. Das betraf auch die Menschen in Frankfurt, schließlich waren auch die S-Bahnen betroffen. Seit Montag läuft der Betrieb den Begebenheiten entsprechend einigermaßen normal. Doch am Freitag nun kündigt Verdi für den Öffentlichen Nahverkehr einen bundesweiten Warnstreik an.
In Hessen werden die Arbeitsbedingungen für rund 8000 Beschäftigte verhandelt. Grund des Streiks sind laut Verdi die steigende Belastung der Beschäftigten und die Personalnot im Öffentlichen Personennahverkehr. Auch werde der Arbeitsdruck größer. Hier geht es konkret um die Rahmenbedingungen, die in Manteltarifverträgen festgeschrieben werden. Höhere Löhne sind nicht Gegenstand, da diese bereits ausgehandelt wurden. Doch wie ist die Stimmung bezüglich des ÖPNV-Streiks in Frankfurt?
ÖPNV-Streik: In Frankfurt geht am Freitag nicht mehr viel
Das JOURNAL hat ein junges Team ins Feld geschickt, um eine nicht repräsentative Meinungstendenz abzufragen. Angesprochen wurden 15 Menschen, die man bezüglich ihrer Haltung in Gruppen zusammenfassen kann.
Die eine Gruppe findet, dass jeder das Recht habe, zu streiken, und seine Forderungen durchzusetzen. Diese Leute verstehen die Beweggründe der Streikenden. Eine Passantin etwa sagte: „Der Frankfurter ÖPNV ist eigentlich immer sehr verlässlich, und der Streiktag wurde bewusst fair ausgewählt, da er an einem Freitag ist, wo die meisten Angestellten, wenn sie es können, Homeoffice betreiben.“ Die persönlichen Pläne müssen angepasst werden.
Streik des ÖPNV in Frankfurt: Streik ist berechtigt - aber was ist mit dem Klima?
Einer weiteren Gruppe geht es mehr um die Umwelt, das Klima und das Allgemeinwohl. Wenn die Straßenbahnen und U-Bahnen streikten, würden mehr Leute mit dem Auto fahren. Außerdem sorgen sich diese Menschen um eine Preiserhöhung des Tickets. Diese Ängste sind jedoch unbegründet, da es beim Streik in Hessen (im Gegensatz zu jenem in anderen Bundesländern) nicht um eine Gehaltserhöhung gehen soll, sondern vielmehr um Arbeitsbelastung und Arbeitszeiten.
Ein Großteil der Leute, die sich diesbezüglich äußerten, waren außerhalb des Bahnbereiches anzutreffen. Sehr viele Passanten, die an der Alten Oper und an den Straßenbahnen befragt wurden, sind sich einig: Der Streik sei zwar berechtigt, jedoch zeitlich unpassend aufgrund der zeitlichen Nähe zu dem anderen Streik. Das eigentliche Anliegen stünde nun nicht mehr im Vordergrund, sondern alle beschwerten sich nur über ständige Streiks.
In Hessen werden die Arbeitsbedingungen für rund 8000 Beschäftigte verhandelt. Grund des Streiks sind laut Verdi die steigende Belastung der Beschäftigten und die Personalnot im Öffentlichen Personennahverkehr. Auch werde der Arbeitsdruck größer. Hier geht es konkret um die Rahmenbedingungen, die in Manteltarifverträgen festgeschrieben werden. Höhere Löhne sind nicht Gegenstand, da diese bereits ausgehandelt wurden. Doch wie ist die Stimmung bezüglich des ÖPNV-Streiks in Frankfurt?
Das JOURNAL hat ein junges Team ins Feld geschickt, um eine nicht repräsentative Meinungstendenz abzufragen. Angesprochen wurden 15 Menschen, die man bezüglich ihrer Haltung in Gruppen zusammenfassen kann.
Die eine Gruppe findet, dass jeder das Recht habe, zu streiken, und seine Forderungen durchzusetzen. Diese Leute verstehen die Beweggründe der Streikenden. Eine Passantin etwa sagte: „Der Frankfurter ÖPNV ist eigentlich immer sehr verlässlich, und der Streiktag wurde bewusst fair ausgewählt, da er an einem Freitag ist, wo die meisten Angestellten, wenn sie es können, Homeoffice betreiben.“ Die persönlichen Pläne müssen angepasst werden.
Einer weiteren Gruppe geht es mehr um die Umwelt, das Klima und das Allgemeinwohl. Wenn die Straßenbahnen und U-Bahnen streikten, würden mehr Leute mit dem Auto fahren. Außerdem sorgen sich diese Menschen um eine Preiserhöhung des Tickets. Diese Ängste sind jedoch unbegründet, da es beim Streik in Hessen (im Gegensatz zu jenem in anderen Bundesländern) nicht um eine Gehaltserhöhung gehen soll, sondern vielmehr um Arbeitsbelastung und Arbeitszeiten.
Ein Großteil der Leute, die sich diesbezüglich äußerten, waren außerhalb des Bahnbereiches anzutreffen. Sehr viele Passanten, die an der Alten Oper und an den Straßenbahnen befragt wurden, sind sich einig: Der Streik sei zwar berechtigt, jedoch zeitlich unpassend aufgrund der zeitlichen Nähe zu dem anderen Streik. Das eigentliche Anliegen stünde nun nicht mehr im Vordergrund, sondern alle beschwerten sich nur über ständige Streiks.
1. Februar 2024, 15.59 Uhr
Katja Thorwarth
Katja Thorwarth
Die gebürtige Frankfurterin studierte an der Goethe-Uni Soziologie, Politik und Sozialpsychologie. Ihre journalistischen Schwerpunkte sind Politik, politisches Feuilleton und Meinung. Seit März 2023 Leitung online beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Katja
Thorwarth >>
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