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Stadttauben in Frankfurt
Tauben im Gallus kommen in den Container
Die Stadt Frankfurt hat ihr erstes eigenes Taubenhaus eröffnet. Am Standort sollen die Tiere tierschutzgerecht behandelt werden. Das Engagement der Stadt stößt aber nicht nur auf Gegenliebe.
Petrus hat es gut gemeint an diesem Mittwoch. Bei Sonnenschein und Windstille hat die Stadt ihr erstes eigenes Taubenhaus vorgestellt. In der Frankenallee auf einem Grünstreifen, nahe der Galluswarte, steht nun ein grüner Container. Er ist Teil eines Pilotprojektes, das die Stadt in Angriff nimmt, um die Taubenpopulation zu regulieren.
Der Ort ist nicht zufällig gewählt, wie Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Die Grünen) erklärt. Dort sei ein „neuralgischer Punkt“, viele Tauben brüten in der Unterführung an der Galluswarte. Dementsprechend ist die darunterliegende Bushaltestelle regelmäßig voller Kot. Im neuen Taubenheim im ehemaligen Zeitungsviertel sollen bis zu 200 Tiere brüten und mit Wasser sowie artgerechtem Futter versorgt werden. Auch der Eiertausch gegen Attrappen ist vorgesehen.
Kosten für den Tauben-Container: 15 000 Euro
Federführend ist die Stabsstelle Sauberes Frankfurt, die sich zusammen mit dem Umweltunternehmen GWR Frankfurt künftig um das Projekt kümmert, das Teil des städtischen Stadttaubenmanagements ist. Die Idee, Tauben im Container anzusiedeln, wurde bereits in Lüneburg und Braunschweig umgesetzt, wie Heilig ergänzt. Die Kosten für einen solchen Container belaufen sich auf 15 000 Euro.
„Wir haben ein recht rundes Paket“, sagt GWR-Geschäftsführer Gregor Langweg zu der Maßnahme. Als Vorlage dient das Augsburger Modell, das Taubenschläge und den Eiertausch vorsieht. Um die Tauben so tierfreundlich wie möglich zu behandeln, stehen dem Projekt auch Veterinäre zur Seite. Eine begleitende Evaluation soll über die Entwicklung der Population, der Menge an getauschten Eiern und der Menge des gesammelten Kotes aufklären.
Das Innere des Taubenhauses im Gallus © red
Limburger Modell für Frankfurts Stadttauben?
Das Gesamtkonzept der Stadt sehe neben der Bestandskontrolle vor, die Verunreinigungen zu reduzieren, die Belästigung für die Bürger zu senken und zusätzlich die Bevölkerung aufzuklären, erklärt Claudia Gabriel, Leiterin der Stabsstelle Sauberes Frankfurt. Mit weiteren Maßnahmen wie einer Tauben-Pille oder einer Sterilisation männlicher Tiere wolle man erst anfangen, wenn diese besser untersucht seien, ergänzt Ordnungsdezernentin Annette Rinn (FDP).
Und umstrittene Mittel wie eine kontrollierte Tötung? „Das Limburger Modell kommt auf gar keinen Fall“, betont Heilig. Die Lösung über die Container am Boden sei überdies auch nur geschehen, weil noch keine besseren Standorte gefunden worden seien. Besser wären Dächer oder im Gebäudeinneren, doch bereitwillige Anbieter in der Stadt seien nur schwer zu finden.
Stadt will weiterhin mit Stadttaubenprojekt kooperieren
Um an kritischen Orten wie Bahnbrücken Abhilfe zu schaffen, wie Heilig weiter sagt, wolle die Stadt stärker mit der Deutsche Bahn für etwaige Vergrämungsmaßnahmen kooperieren. Und auch die Zusammenarbeit mit dem ehrenamtlichen Stadttaubenprojekt soll weitergehen. Deren Leiterin, Gudrun Stürmer, äußert sich auf Nachfrage jedoch skeptisch über die städtische Vorgehensweise.
Zwar sei es begrüßenswert, dass die Stadt „die Sache jetzt selbst in die Hand nimmt“. Aber die eigentlichen Hotspots in der Innenstadt – an der Konstablerwache und am Gericht – blieben ohne Taubenschläge. Stürmer fordert daher, die öffentlichen Gebäude in den Blick zu nehmen und sich dort zu bemühen.
Der Ort ist nicht zufällig gewählt, wie Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Die Grünen) erklärt. Dort sei ein „neuralgischer Punkt“, viele Tauben brüten in der Unterführung an der Galluswarte. Dementsprechend ist die darunterliegende Bushaltestelle regelmäßig voller Kot. Im neuen Taubenheim im ehemaligen Zeitungsviertel sollen bis zu 200 Tiere brüten und mit Wasser sowie artgerechtem Futter versorgt werden. Auch der Eiertausch gegen Attrappen ist vorgesehen.
Federführend ist die Stabsstelle Sauberes Frankfurt, die sich zusammen mit dem Umweltunternehmen GWR Frankfurt künftig um das Projekt kümmert, das Teil des städtischen Stadttaubenmanagements ist. Die Idee, Tauben im Container anzusiedeln, wurde bereits in Lüneburg und Braunschweig umgesetzt, wie Heilig ergänzt. Die Kosten für einen solchen Container belaufen sich auf 15 000 Euro.
„Wir haben ein recht rundes Paket“, sagt GWR-Geschäftsführer Gregor Langweg zu der Maßnahme. Als Vorlage dient das Augsburger Modell, das Taubenschläge und den Eiertausch vorsieht. Um die Tauben so tierfreundlich wie möglich zu behandeln, stehen dem Projekt auch Veterinäre zur Seite. Eine begleitende Evaluation soll über die Entwicklung der Population, der Menge an getauschten Eiern und der Menge des gesammelten Kotes aufklären.
Das Innere des Taubenhauses im Gallus © red
Das Gesamtkonzept der Stadt sehe neben der Bestandskontrolle vor, die Verunreinigungen zu reduzieren, die Belästigung für die Bürger zu senken und zusätzlich die Bevölkerung aufzuklären, erklärt Claudia Gabriel, Leiterin der Stabsstelle Sauberes Frankfurt. Mit weiteren Maßnahmen wie einer Tauben-Pille oder einer Sterilisation männlicher Tiere wolle man erst anfangen, wenn diese besser untersucht seien, ergänzt Ordnungsdezernentin Annette Rinn (FDP).
Und umstrittene Mittel wie eine kontrollierte Tötung? „Das Limburger Modell kommt auf gar keinen Fall“, betont Heilig. Die Lösung über die Container am Boden sei überdies auch nur geschehen, weil noch keine besseren Standorte gefunden worden seien. Besser wären Dächer oder im Gebäudeinneren, doch bereitwillige Anbieter in der Stadt seien nur schwer zu finden.
Um an kritischen Orten wie Bahnbrücken Abhilfe zu schaffen, wie Heilig weiter sagt, wolle die Stadt stärker mit der Deutsche Bahn für etwaige Vergrämungsmaßnahmen kooperieren. Und auch die Zusammenarbeit mit dem ehrenamtlichen Stadttaubenprojekt soll weitergehen. Deren Leiterin, Gudrun Stürmer, äußert sich auf Nachfrage jedoch skeptisch über die städtische Vorgehensweise.
Zwar sei es begrüßenswert, dass die Stadt „die Sache jetzt selbst in die Hand nimmt“. Aber die eigentlichen Hotspots in der Innenstadt – an der Konstablerwache und am Gericht – blieben ohne Taubenschläge. Stürmer fordert daher, die öffentlichen Gebäude in den Blick zu nehmen und sich dort zu bemühen.
29. Februar 2024, 12.03 Uhr
Till Geginat

Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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6. März 2025
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