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Ob der Heldbock sich seiner Bedeutung im Fechenheimer Wald bewusst ist? © Adobe Stock/Fernando
Seltener Käfer im Fechenheimer Wald
Eichenheld verzögert Baubeginn des Riederwaldtunnels bis 2025
Der geplante Bau des Riederwaldtunnels im Osten von Frankfurt verzögert sich weiter. Grund dafür ist das Vorkommen einer vom Aussterben bedrohten Käferart, die dort nachgewiesen werden konnte.
Ein für die deutsche Insektenwelt recht großer, schwarzer Käfer stellt sich dem Bauvorhaben Riederwaldtunnel entgegen – auch wenn er das wahrscheinlich nicht aus eigenem Antrieb macht. Der Eichenheldbockkäfer – auch unter den Namen Großer Eichenbock oder Heldbock bekannt – ist vom Aussterben bedroht und konnte im vergangenen Jahr im Fechenheimer Wald auf manchen Bäumen nachgewiesen werden.
Wie die Autobahn GmbH dem hr auf Anfrage nun mitteilte, wird sich unter anderem aufgrund des Krabbeltieres der Baubeginn des Tunnels weiter nach hinten verschieben. Weil die Wetterverhältnisse schlecht waren, konnten Experten laut Autobahn GmbH das Vorkommen nicht untersuchen. Ein ausstehendes Gutachten wird im Frühjahr 2024 erwartet. Zu dem Zeitpunkt sollen auch die Bauarbeiten für den Tunnel ausgeschrieben werden. Spätestens Anfang 2025 ist der Beginn und 2033 die Fertigstellung des Tunnels geplant.
Rodung im Fechenheimer Wald in Frankfurt – einzelne Eichen stehengelassen
Im Fechenheimer Wald, in dem die A66 zukünftig in den Riederwaldtunnel münden soll, wurde das streng geschützte Insekt im Herbst 2022 von einem Waldbesetzer entdeckt. Damals versuchten verschiedene Umweltaktivisten, die Rodung von Teilen des Waldes für den Tunnelbau mittels Besetzung einzelner Bäume zu verhindern.
Ein von der Autobahn GmbH in Auftrag gegebenes Gutachten vom Dezember 2022 vermutete ein erhöhtes Auftreten des Käfers in dem betroffenen Waldstück. Es bekräftigte jedoch ebenso eine mögliche Rodung, falls für den Käfer geeignete Bäume verschont blieben.
Nachdem Gerichte zwei Eilanträge eines Waldbewohners und eines Umweltverbandes gegen die Rodung abgelehnt hatten, räumte die Polizei das betroffene Waldstück im Januar 2023. Mehr als zwei Hektar Wald wurden anschließend gerodet; ein kleiner Bereich von Eichen wurde jedoch auf Basis des Gutachtens stehengelassen.
Initiative und Frankfurter Linke fordern Projektaufgabe wegen hoher Kosten
Nicht nur wegen der Rodungsarbeiten wurde das Projekt bemängelt. Auch die Kosten für die geplante 1,1 Kilometer lange Tunnelröhre im Frankfurter Osten sind ein Kritikpunkt: Die ursprünglich 477 Millionen Euro Gesamtkosten wurden im Oktober 2023 auf rund 1,5 Milliarden Euro korrigiert. Die Frankfurter Linke forderte deshalb seinerzeit eine Aufgabe des „Planungsdinosauriers“ ebenso wie die Initaitive Klimaliste Hessen.
Wie die Autobahn GmbH dem hr auf Anfrage nun mitteilte, wird sich unter anderem aufgrund des Krabbeltieres der Baubeginn des Tunnels weiter nach hinten verschieben. Weil die Wetterverhältnisse schlecht waren, konnten Experten laut Autobahn GmbH das Vorkommen nicht untersuchen. Ein ausstehendes Gutachten wird im Frühjahr 2024 erwartet. Zu dem Zeitpunkt sollen auch die Bauarbeiten für den Tunnel ausgeschrieben werden. Spätestens Anfang 2025 ist der Beginn und 2033 die Fertigstellung des Tunnels geplant.
Im Fechenheimer Wald, in dem die A66 zukünftig in den Riederwaldtunnel münden soll, wurde das streng geschützte Insekt im Herbst 2022 von einem Waldbesetzer entdeckt. Damals versuchten verschiedene Umweltaktivisten, die Rodung von Teilen des Waldes für den Tunnelbau mittels Besetzung einzelner Bäume zu verhindern.
Ein von der Autobahn GmbH in Auftrag gegebenes Gutachten vom Dezember 2022 vermutete ein erhöhtes Auftreten des Käfers in dem betroffenen Waldstück. Es bekräftigte jedoch ebenso eine mögliche Rodung, falls für den Käfer geeignete Bäume verschont blieben.
Nachdem Gerichte zwei Eilanträge eines Waldbewohners und eines Umweltverbandes gegen die Rodung abgelehnt hatten, räumte die Polizei das betroffene Waldstück im Januar 2023. Mehr als zwei Hektar Wald wurden anschließend gerodet; ein kleiner Bereich von Eichen wurde jedoch auf Basis des Gutachtens stehengelassen.
Nicht nur wegen der Rodungsarbeiten wurde das Projekt bemängelt. Auch die Kosten für die geplante 1,1 Kilometer lange Tunnelröhre im Frankfurter Osten sind ein Kritikpunkt: Die ursprünglich 477 Millionen Euro Gesamtkosten wurden im Oktober 2023 auf rund 1,5 Milliarden Euro korrigiert. Die Frankfurter Linke forderte deshalb seinerzeit eine Aufgabe des „Planungsdinosauriers“ ebenso wie die Initaitive Klimaliste Hessen.
5. Januar 2024, 16.35 Uhr
Till Geginat
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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