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Oeder Weg
Sorge um Unternehmen: IHK Frankfurt fürchtet Ende der „Flaniermeile“
Die Studie zur fahrradfreundlichen Umgestaltung des Oeder Weges der Frankfurt UAS sorgt für Kritik bei der Industrie- und Handelskammer. Sie sorgt sich um spezielle Gewerbetreibende.
Als die Verantwortlichen der Frankfurt University of Applied Sciences (FUAS) den Abschlussbericht zur fahrradfreundlichen Umgestaltung des Oeder Weges Ende April vorstellten, fiel dieser überwiegend positiv aus. Die Aufenthaltsqualität sei insgesamt gestiegen, hieß es damals, weil unter anderem der Verkehrslärm reduziert und die Außengastronomie vermehrt worden sei. Ein großer Kritikpunkt waren hingegen die Diagonalfilter in der Cronstettenstraße: 69 Prozent der Anwohner führten sie als Grund dafür an, ihre Zielorte schlechter zu erreichen.
IHK Frankfurt führte eigene Umfrage im Oeder Weg durch
In puncto Auswirkungen auf das Geschäft befragten die Wissenschaftler der Universität über 50 Gewerbetreibende. Während rund zwei Drittel der Befragten keine großen Änderungen hätten feststellen können, beklagten andere fehlende Kundschaft und Umsatzeinbußen. An dieser Stelle kommt die Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt zu anderen Ergebnissen, die ihrerseits eine Umfrage unter 44 örtlichen Gewerbetreibenden durchgeführt hat. „Wir haben der Stadt wiederholt angeboten, die Studie aus Perspektive der Wirtschaft zu begleiten, aber eine Kooperation war vom Mobilitätsdezernat nicht gewünscht“, sagte IHK- Geschäftsführer Alexander Theiss zu der Entscheidung, selbst Daten zu erheben.
Die Verkehrswegveränderungen würden sich demnach negativ auf die spezialisierten Gewerbetreibenden auswirken, die ein großes Einzugsgebiet hätten. Weniger Parkplätze und die komplizierte Wegeführung würden Kunden von außerhalb abschrecken. Betroffen seien der Einzelhandel des nicht-täglichen Bedarfes sowie einzelne Gastronomen und Dienstleister. „Diese Gewerbetreibenden machen bislang die Vielfalt und damit den Charme und Charakter des Oeder Wegs als besondere Flaniermeile und Einkaufsstraße aus“, sagte Ulrich Caspar, der frisch wiedergewählte Präsident der IHK Frankfurt.
Fahrradfreundlicher Umbau: Mehrere Unternehmen drohen, Oeder Weg zu verlassen
Bereits jetzt hätten Unternehmen ihre Öffnungszeiten reduziert und würden nun auf die Entscheidung im Ortsbeirat warten, ob der Straßenumbau dauerhaft bleibe. Sollte dies geschehen, heißt es bei der IHK weiter, würden mindestens acht der befragten Unternehmen dem Oeder Weg den Rücken kehren. Die IHK fürchtet, dass weitere Gewerbetreibende folgen könnten: „Entscheidend sei dabei nicht die Höhe der Umsatzrückgänge, sondern ob diese Rückgänge jeweils so hoch sind, dass am heutigen Standort ein Weiterbetrieb nicht mehr wirtschaftlich ist“, erklärte Casper dazu.
Die von der FUAS-Studie behaupteten Mehreinnahmen durch verbleibende Passanten würden die schon vorhandenen Umsatzverluste nicht ausgleichen, schrieb die IHK. Lediglich die Hälfte der Unternehmen sei überhaupt im Straßenbild durch Schaufenster sichtbar und daher auf Laufkundschaft angewiesen. Andere – zum Beispiel eine Versicherung im zweiten Stock – seien das nicht. Diese Unterscheidung fehle in der universitären Begleitforschung, weshalb die IHK vornehmlich mit Dienstleistern in den Erdgeschossen gesprochen habe.
IHK Frankfurt fürchtet Ende der Flaniermeile im Oeder Weg
Sollte der Strukturwandel im Oeder Weg so voranschreiten, befürchtet die IHK eine Ende der „Flaniermeile“. „Der Oeder Weg der Zukunft wird dann in erster Linie noch aus Gastronomie und Nahversorgung wie Supermarkt, Kiosk, und Bäckereien bestehen“, sagte Casper, was vermutlich in den kommenden zwei Jahren geschehen werde. Von der Stadt fordert die IHK deswegen, „die Sorgen und Nöte der betroffenen Unternehmen im Oeder Weg und in den anderen betroffenen Straßen ernst zu nehmen und nicht wie bisher einfach als unbegründet zu diskreditieren“.
In puncto Auswirkungen auf das Geschäft befragten die Wissenschaftler der Universität über 50 Gewerbetreibende. Während rund zwei Drittel der Befragten keine großen Änderungen hätten feststellen können, beklagten andere fehlende Kundschaft und Umsatzeinbußen. An dieser Stelle kommt die Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt zu anderen Ergebnissen, die ihrerseits eine Umfrage unter 44 örtlichen Gewerbetreibenden durchgeführt hat. „Wir haben der Stadt wiederholt angeboten, die Studie aus Perspektive der Wirtschaft zu begleiten, aber eine Kooperation war vom Mobilitätsdezernat nicht gewünscht“, sagte IHK- Geschäftsführer Alexander Theiss zu der Entscheidung, selbst Daten zu erheben.
Die Verkehrswegveränderungen würden sich demnach negativ auf die spezialisierten Gewerbetreibenden auswirken, die ein großes Einzugsgebiet hätten. Weniger Parkplätze und die komplizierte Wegeführung würden Kunden von außerhalb abschrecken. Betroffen seien der Einzelhandel des nicht-täglichen Bedarfes sowie einzelne Gastronomen und Dienstleister. „Diese Gewerbetreibenden machen bislang die Vielfalt und damit den Charme und Charakter des Oeder Wegs als besondere Flaniermeile und Einkaufsstraße aus“, sagte Ulrich Caspar, der frisch wiedergewählte Präsident der IHK Frankfurt.
Bereits jetzt hätten Unternehmen ihre Öffnungszeiten reduziert und würden nun auf die Entscheidung im Ortsbeirat warten, ob der Straßenumbau dauerhaft bleibe. Sollte dies geschehen, heißt es bei der IHK weiter, würden mindestens acht der befragten Unternehmen dem Oeder Weg den Rücken kehren. Die IHK fürchtet, dass weitere Gewerbetreibende folgen könnten: „Entscheidend sei dabei nicht die Höhe der Umsatzrückgänge, sondern ob diese Rückgänge jeweils so hoch sind, dass am heutigen Standort ein Weiterbetrieb nicht mehr wirtschaftlich ist“, erklärte Casper dazu.
Die von der FUAS-Studie behaupteten Mehreinnahmen durch verbleibende Passanten würden die schon vorhandenen Umsatzverluste nicht ausgleichen, schrieb die IHK. Lediglich die Hälfte der Unternehmen sei überhaupt im Straßenbild durch Schaufenster sichtbar und daher auf Laufkundschaft angewiesen. Andere – zum Beispiel eine Versicherung im zweiten Stock – seien das nicht. Diese Unterscheidung fehle in der universitären Begleitforschung, weshalb die IHK vornehmlich mit Dienstleistern in den Erdgeschossen gesprochen habe.
Sollte der Strukturwandel im Oeder Weg so voranschreiten, befürchtet die IHK eine Ende der „Flaniermeile“. „Der Oeder Weg der Zukunft wird dann in erster Linie noch aus Gastronomie und Nahversorgung wie Supermarkt, Kiosk, und Bäckereien bestehen“, sagte Casper, was vermutlich in den kommenden zwei Jahren geschehen werde. Von der Stadt fordert die IHK deswegen, „die Sorgen und Nöte der betroffenen Unternehmen im Oeder Weg und in den anderen betroffenen Straßen ernst zu nehmen und nicht wie bisher einfach als unbegründet zu diskreditieren“.
14. Mai 2024, 10.45 Uhr
Till Geginat
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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