Im ersten Halbjahr 2024 wird der Öffentliche Personennahverkehr in Frankfurt vielfach modernisiert. Deshalb wird unter anderem der Tunnel für die Linien der U4 und U5 für drei Wochen gesperrt.
Till Geginat /
51 Millionen Euro an Fördergeldern hat der scheidende hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Die Grünen) an die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) und die Stadt übergeben. Das hat der VGF nun bekannt gegeben. Ein Teil der Gelder soll für die im ersten Halbjahr 2024 geplanten Erneuerungs- und Ausbaumaßnahmen in der Infrastruktur ausgegeben werden. Dies sorgt teils für Beeinträchtigungen im ÖPNV.
Ebenso stehen Gleis- und Weichenarbeiten an der oberirdischen Strecke zwischen Scheffeleck und Preungesheim an. Die B-Strecke wird als erster Abschnitt im regulären Liniennetz für das DTC-Projekt umgerüstet, während auf einer VGF-Teststrecke bereits erste Testfahrten stattfinden sollen.
Weitere Baumaßnahmen im Frankfurter Stadtgebiet
Auch sonst wird im ersten Halbjahr 2024 in Frankfurt gebaut. Im Februar und März kommt es zu Arbeiten an den Gleisen in Weißkirchen, im April und Mai am Bahnübergang am Zeilweg sowie auf der Saalburg-/Wittelsbacherallee und der Hartmann-Ibach-Straße. Im Mai wird außerdem auf der Schweizer Straße gebaut und im Juni auf der Kreuzung Stresemannallee/Gartenstraße.
Zum Abschluss kommen soll die Glasfaserkabel-Anbindung zwischen den Stationen „Waldau“ und „Rheinlandstraße“ im ersten Halbjahr. Momentan laufen überdies die Arbeiten für den Einbau einer neuen Fahrsignalanlage in der Rebstöcker Straße. Mit einer Inbetriebnahme sei für März zu rechnen.
Umbau ÖPNV in Frankfurt: Längere und barrierefreie Haltestellen
2024 soll der erste „T40“-Wagen der Straßenbahn, eine 40 Meter lange Version des 2022 eingeführten „T“-Modells mit 30 Metern Länge, nach Frankfurt kommen. Zunächst soll dieser Typ auf der Linie 11 zum Einsatz kommen, weshalb die Bahngleise angepasst werden, um die längeren Halte zu ermöglichen. Erste Haltestellen sind bereits umgebaut, Ende Februar sollen entsprechenden Arbeiten an der Galluswarte beginnen
Im Frühjahr werden darüber hinaus die Haltestellen „Stresemannallee/Gartenstraße“ stadteinwärts sowie „Lokalbahnhof/Textorstraße“ barrierefrei umgebaut – bei der Textorstraße sowohl die Straßenbahn- als auch die Bushaltestelle in beide Richtungen. Auch der Straßenraum wird dafür saniert und modernisiert, wofür das Frankfurter Amt für Straßenbau und Erschließung mitzuständig ist.
Modernisierung ÖPNV in Frankfurt: Neues Fahrgast-Informationssystem
Als Teil des Pilotprojektes Digital Information Broker-System Frankfurt (DIB) sollen erste Haltestellen bis zur Fußball-EM dieses Jahr digital werden. Das Fahrgast-Informationssystem soll „die ÖPNV-Nutzung attraktiver machen und heutigen Standards digitaler Informationsangebote entsprechen“, schreibt der VGF.
Die seit 37 Jahren laufenden Rolltreppen in der U-Bahn-Station am Zoo sollen ab Mai ausgetauscht werden und in den Stationen „Dom/Römer“ und „Römerstadt“ wird die elektrische Infrastruktur erneuert. Teils während der U4/U5-Tunnelsperrung in den Osterferien wird in den unterirdischen Verkehrsanlagen ein sogenanntes BOS-Objektfunksystem für Feuerwehr, Polizei sowie Bundespolizei und Rettungskräfte von analog auf digital umgerüstet.
VGF passt Brandschutz und Sicherheit an
Um aktuelle Sicherheitsstandards zu gewährleisten, werden verschiedene Stationen angepasst: Die Station „Leipziger Straße“ wird ab Mai für besseren Brandschutz saniert inklusive Vorarbeiten für den Austausch der Stationsbeleuchtung. Die laufende Brandschutzsanierung in der Station „Miquel-/Adickesallee soll noch im ersten Halbjahr abgeschlossen werden.
Auch die Kameras, Notruf- und Informationssäulen (NIS) und Notruf- und Informationsvitrinen (NIV) werden an und in den Stationen ausgetauscht: Neue NIV an den oberirdischen Stationen sollen bis Februar 2024 eingebaut werden, neue NIS an den Stationen „Preungesheim“ und „Konstablerwache“ bis März 2024. Insgesamt 90 Kameras entlang der A-Strecke (Linien U1, U2, U3 und U8) sollen bis April 2024 ersetzt werden.
Im Stadtgebiet verteilt sorgen sogenannte Gleichrichterwerke für den Fahrtstrom. Mehrere dieser Anlagen werden ebenso im genannten Zeitraum modernisiert: Ertüchtigungsarbeiten in der Lübeckerstraße werden abgeschlossen, während sie am Oberforsthaus, in der Borsigallee und in der Hessestraße beginnen sollen. In der Lyoner Straße soll überdies ein neues Gleichrichterwerk entstehen.
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