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Keine Gegensprechanlage in Niederrad

Nach Überfall auf Mieterin: „Wenn das erst passieren muss, damit sich etwas tut“

In Frankfurt-Niederrad fehlen an einem Mietshaus der Nassauischen Heimstätte Gegensprechanlagen. Nach einem Überfall auf eine Mieterin wird deren Einbau nun geprüft. Ein anderer Mieter zeigt sich verärgert.
Sie gehören heutzutage normalerweise zum Standard eines jeden Mietshauses: Gegensprechanlagen. Dennoch gibt es im Frankfurter Stadtgebiet einige Mietshäuser, die ohne eine solch einfache Sicherheitsvorkehrung ausgestattet sind, so auch bei Häusern der Nassauischen Heimstätte in Niederrad.

In der Adolf-Miersch-Siedlung gab es deswegen auch schon mehrfach Beschwerden. A.* ist Mieter in einem der dortigen Häuser, die der Nassauischen Heimstätte (NH) gehören, einem der größten Anbieter von Mietwohnungen in Frankfurt und Hessen.

Fehlende Gegensprechanlagen in Frankfurt-Niederrad: Mieter beschwert sich

Bereits „zigfach“ habe er sich an das Wohnungsunternehmen gewandt, weil in seinem Hausabschnitt eine Gegensprechanlage fehle – ohne Erfolg. Kurioserweise sind in direkter Nachbarschaft manchmal entsprechende Anlagen installiert und mal nicht. So verfügen einige Hausnummern über eine Gegensprechanlage und die teils direkt daneben nicht.

Nach gängiger Rechtsansicht besteht für einen Vermieter nicht die Pflicht, eine Gegensprechanlage einzubauen. Laut der Arbeitsgemeinschaft Mietrecht und Immobilien des Deutschen Anwaltvereins (DAV) kann das Fehlen einer solchen Anlage jedoch als Mangel gewertet werden, aus dem dann etwa Mietminderungen abgeleitet werden dürfen. In einem Urteil des Verwaltungsgerichtes Frankfurt von 2021 zu einer Mietsache gab das Gericht an, dass in mehrgeschossigen Miethäusern eine Gegensprechanlage zu einem „zeitgemäßen Mindeststandard“ zähle, um die Sicherheit von Mietern zu gewährleisten.

Nach Überfall: Mieterschutzverein Frankfurt fordert Einbau von Gegensprechanlage

Das sieht auch der Mieterschutzverein Frankfurt so, der die mietrechtlichen Interessen von A. vertritt. In einem Schreiben vom November dieses Jahres forderr der Verein die NH auf, an dem betroffenen Mietshaus eine Gegensprechanlage zu installieren. Er beruft sich dabei einerseits auf die wiederholten Anfragen von A. und andererseits auf einen kürzlichen Vorfall in der Adolf-Miersch-Siedlung: Am 15. November überfielen zwei als Handwerker verkleidete Männer eine Nachbarin in ihrer Wohnung.

Ein Grund mehr, findet der Mieterschutzverein, dass die NH nun tätig werden müsse, zumal es in der Nachbarschaft zuvor mehrmals zu ähnlichen Vorfallen gekommen ist. Dies zusammen rechtfertige den Einbau einer Gegensprechanlage auf Verlangen, um das subjektive Sicherheitsgefühl der Mieterinnen und Mieter wiederherzustellen.

Frankfurt-Niederrad: Nassauische Heimstätte prüft vor Ort weiteres Vorgehen

Auf Anfrage gibt die NH an, auf das Schreiben geantwortet zu haben und „vor Ort die Situation“ überprüfen zu wollen. Der sicherheitsrelevante Nutzen solcher Anlagen sei bewusst und deshalb versuche man, die Wohnungen schrittweise nachzurüsten. Angesichts der Anzahl von circa 16 000 Objekten in Frankfurt sei dies jedoch ein längerer Prozess, viele ältere Wohnungen hätten noch keine Gegensprechanlage.

A. kann das lange Hinauszögern nicht verstehen: „Wenn erst ein Überfall passieren muss, damit sich etwas tut.“ Ob und wann in der Adolf-Miersch-Siedlung in Zukunft Gegensprechanlagen installiert werden, ist noch ungewiss. Für die Mieterinnen und Mieter können sie jedoch nur von Vorteil sein.

*Der Ansprechpartner will anonym bleiben.
 
Fotogalerie:
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2. Januar 2024, 11.42 Uhr
Till Geginat
 
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Till Geginat >>
 
 
 
 
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