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Flughafen Frankfurt
Wird Hessen die Nachtflugverbote für die EM 2024 lockern?
Die UEFA wünscht sich eine Lockerung der Nachtflugverbote für die EM 2024. Mehrere Akteure sorgen sich deshalb um Fluglärm. Das Land Hessen zeigt eine klare Linie.
Am 14. Juni beginnt in Deutschland die Fußball-Europameisterschaft. Auch das Frankfurter Waldstadion wird für fünf Spiele ein Austragungsort sein. Viele Fans werden mit dem Auto und der Bahn, aber auch mit dem Flugzeug anreisen. Deshalb fordert die UEFA die Aufhebung von Nachtflugbeschränkungen an deutschen Flughäfen. Das geht aus den Turnieranforderungen an die austragenden Städte hervor.
Konkret verlangt die UEFA aufgrund „des besonderen Reiseverhaltens der Fußball-Fans“, dass Flughäfen 24 Stunden vor und nach einem Spiel nachts in Betrieb sein müssen. Viele Flüge würden in der Nacht oder am frühen Morgen nach den Spielen erfolgen, weshalb mit den zuständigen Behörden über Lockerungen etwaiger Nachtflugverbote verhandelt werden müsse.
Frankfurt Flughafen: Kritiker fürchten Lärmbelästigung bei Aufhebung
Das ruft mehrere Kritiker auf den Plan. „Wir freuen uns auf schöne Spiele bei der Fußball-EM in diesem Sommer. Allerdings drohen die Nächte nach den Spielen für die Anwohner der Flughäfen an den Austragungsorten zum Horror zu werden“, sagt Carl Ahlgrimm, Präsident der Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF).
Das Problem sei anders zu lösen: Die Mannschaften könnten an den Spielorten übernachten und die Fans mit Sonderzügen zu den anderen Stadien fahren, heißt es in einer Mitteilung des BVF. Die Nachtflugbestimmungen auszuhebeln, sei eine unnötige zusätzliche Störung der Nachtruhe der Anwohner des Flughafens und klimapolitisch verfehlt.
Rückendeckung erhalt der Verein aus der Stadtpolitik. „Frankfurt verfügt über gute Erfahrungen mit einem Nachtflugverbot, das sich auch während verschiedener Großereignisse bewährt hat“, äußert sich die Mobilitätspolitikerin der Römer-Grünen Julia Eberz in einer Mitteilung. Die Nachtflugverbote seien bereits während der Bewerbungsphase klar gewesen und hätten in die Transportüberlegungen der UEFA einfließen müssen. Verkehrsminister Kaweh Mansoori (SPD) solle bei möglichen Genehmigungen die Ruhebelange der Menschen über die UEFA-Interessen stellen.
Land Hessen: Bisher keine Anfragen zu Aufhebung erhalten
Die Fluglärmkommission Frankfurt fordert ebenso eine „restriktive Handhabung der bestehenden Nachtflugbeschränkungen“. Der „nach zähem Ringen“ erreichte Kompromiss eines Nachtflugverbotes, als der Flughafen Frankfurt ausgebaut wurde, dürfe nicht „für sportliche und sonstige Großereignisse aufgeweicht werden“, heißt es in einer Mitteilung.
Auf Anfrage erklärt eine Sprecherin des hessischen Verkehrsministeriums, dass weder die Stadt Frankfurt noch ein anderer Akteur sich wegen einer möglichen Aufhebung der Nachtflugverbote erkundigt hätten. Minister Mansoori habe zudem gesagt, keine Ausnahmen von den Nachtflugbeschränkungen zuzulassen.
Info
Ein absolutes Nachtflugverbot gilt am Frankfurter Flughafen seit 2011 zwischen 23 und 5 Uhr. Allerdings gibt es Ausnahmen. Dazu gehören verspätete Starts aufgrund von extremen Wetterereignissen sowie verspätete Landungen, wenn sich die Verspätung nicht aus der Flugplangestaltung ergibt.
Weitere Ausnahmefälle sind möglich, beispielsweise für Katastrophen- oder medizinische Hilfseinsätze, aus Sicherheitsgründen, für Vermessungsflüge der Deutschen Flugsicherung oder für Flüge mit besonderem öffentlichem Interesse wie Regierungsflüge.
Konkret verlangt die UEFA aufgrund „des besonderen Reiseverhaltens der Fußball-Fans“, dass Flughäfen 24 Stunden vor und nach einem Spiel nachts in Betrieb sein müssen. Viele Flüge würden in der Nacht oder am frühen Morgen nach den Spielen erfolgen, weshalb mit den zuständigen Behörden über Lockerungen etwaiger Nachtflugverbote verhandelt werden müsse.
Das ruft mehrere Kritiker auf den Plan. „Wir freuen uns auf schöne Spiele bei der Fußball-EM in diesem Sommer. Allerdings drohen die Nächte nach den Spielen für die Anwohner der Flughäfen an den Austragungsorten zum Horror zu werden“, sagt Carl Ahlgrimm, Präsident der Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF).
Das Problem sei anders zu lösen: Die Mannschaften könnten an den Spielorten übernachten und die Fans mit Sonderzügen zu den anderen Stadien fahren, heißt es in einer Mitteilung des BVF. Die Nachtflugbestimmungen auszuhebeln, sei eine unnötige zusätzliche Störung der Nachtruhe der Anwohner des Flughafens und klimapolitisch verfehlt.
Rückendeckung erhalt der Verein aus der Stadtpolitik. „Frankfurt verfügt über gute Erfahrungen mit einem Nachtflugverbot, das sich auch während verschiedener Großereignisse bewährt hat“, äußert sich die Mobilitätspolitikerin der Römer-Grünen Julia Eberz in einer Mitteilung. Die Nachtflugverbote seien bereits während der Bewerbungsphase klar gewesen und hätten in die Transportüberlegungen der UEFA einfließen müssen. Verkehrsminister Kaweh Mansoori (SPD) solle bei möglichen Genehmigungen die Ruhebelange der Menschen über die UEFA-Interessen stellen.
Die Fluglärmkommission Frankfurt fordert ebenso eine „restriktive Handhabung der bestehenden Nachtflugbeschränkungen“. Der „nach zähem Ringen“ erreichte Kompromiss eines Nachtflugverbotes, als der Flughafen Frankfurt ausgebaut wurde, dürfe nicht „für sportliche und sonstige Großereignisse aufgeweicht werden“, heißt es in einer Mitteilung.
Auf Anfrage erklärt eine Sprecherin des hessischen Verkehrsministeriums, dass weder die Stadt Frankfurt noch ein anderer Akteur sich wegen einer möglichen Aufhebung der Nachtflugverbote erkundigt hätten. Minister Mansoori habe zudem gesagt, keine Ausnahmen von den Nachtflugbeschränkungen zuzulassen.
Ein absolutes Nachtflugverbot gilt am Frankfurter Flughafen seit 2011 zwischen 23 und 5 Uhr. Allerdings gibt es Ausnahmen. Dazu gehören verspätete Starts aufgrund von extremen Wetterereignissen sowie verspätete Landungen, wenn sich die Verspätung nicht aus der Flugplangestaltung ergibt.
Weitere Ausnahmefälle sind möglich, beispielsweise für Katastrophen- oder medizinische Hilfseinsätze, aus Sicherheitsgründen, für Vermessungsflüge der Deutschen Flugsicherung oder für Flüge mit besonderem öffentlichem Interesse wie Regierungsflüge.
27. Februar 2024, 22.04 Uhr
Till Geginat
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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