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Deutsche Bahn
S-Bahn-Strecke nach Hanau mit 2 Milliarden deutlich teurer
Die geplante rund 20 Kilometer lange nordmainische S-Bahn-Strecke wird teurer. Die Deutsche Bahn rechnet mit rund 2 Milliarden Euro Kosten für die Verbindung zwischen Hanau und Frankfurt.
Die nordmainische S-Bahn, die Hanau und Maintal direkt mit dem Frankfurter Zentrum verbinden soll, lässt weiter auf sich warten. Nun hat die Deutsche Bahn auf hr-Nachfrage bekannt gegeben, dass die veranschlagten Kosten von zuletzt 1,29 auf 1,96 Milliarden Euro gestiegen sind.
Einerseits würden die gestiegenen Baukosten das Projekt verteuern. Und andererseits seien weitere Kostentreiber bei der Planung hinzugekommen, beispielsweise Versorgungsleitungen, die verlegt werden müssten. Auch die neu zu bauenden Bahnbrücken für die Strecke habe man erstmals eingepreist.
Nordmainische S-Bahn: Finanzierung ungewiss, Genehmigung steht noch aus
Erste Planungen für das Projekt reichen zurück bis in die 80er Jahre, vor allem Pendler warten auf die Verbindung. Geplant ist die Fertigstellung für 2031, erste Vorarbeiten gibt es bereits: Im Mai 2023 konnte die Eisenbahnüberführung an der Frankfurter Landstraße in Hanau in Betrieb genommen werden.
Jedoch liegt bisher für keinen der drei Bauabschnitte von Hanau über Maintal bis Frankfurt eine Baugenehmigung, der sogenannte Planfeststellungsbeschluss, vom Eisenbahnbundesamt vor. Die Bauarbeiten im ersten Abschnitt sollen nach dem Willen der Bahn bald beginnen, angefangen mit dem Anschluss der Trasse an den Frankfurter S-Bahn-Tunnel. Eine Ausschreibung dafür hat die Bahn schon europaweit getätigt.
Ebenso ungewiss ist die Finanzierung. Wie der hr weiter mitteilt, hätten sich Bund und das Land Hessen noch nicht über die genaue Kostenaufteilung geeinigt. Beide erklären übereinstimmend, dass die Kosten normalerweise nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) aufgeteilt werden: 75 Prozent werden dabei vom Bund übernommen, der Rest vom Land und den Kommunen.
Hessen wünscht sich höhere Bundesbeteiligung für neue S-Bahn-Strecke zwischen Frankfurt und Hanau
Das Bundesverkehrsministerium teilte dem hr mit, dass ein Antrag zur endgültigen Aufnahme in das GVFG-Bundesprogramm noch nicht vorliege. Laut Land könne dieser Schritt erst getan werden, wenn sich alle Seiten über die Finanzierung verständigt hätten. Dem hr zufolge wünscht sich das Land, dass der Bund mehr Geld zuschieße.
Schließlich würde, so die Ansicht des Landes, von dem Projekt nicht nur der Nah- sondern auch der Fernverkehr profitieren: Die bestehende Bahntrasse zwischen Frankfurt und Hanau werde von zwei auf vier Gleise erweitert, womit mehr ICEs und Güterzüge auf der Strecke verkehren könnten. Aus Bahnkreisen ist laut hr zu vernehmen, dass man auf eine Einigung hoffe, sobald der hessische Regierungswechsel von Schwarz-Grün zu Schwarz-Rot vollzogen ist.
Einerseits würden die gestiegenen Baukosten das Projekt verteuern. Und andererseits seien weitere Kostentreiber bei der Planung hinzugekommen, beispielsweise Versorgungsleitungen, die verlegt werden müssten. Auch die neu zu bauenden Bahnbrücken für die Strecke habe man erstmals eingepreist.
Erste Planungen für das Projekt reichen zurück bis in die 80er Jahre, vor allem Pendler warten auf die Verbindung. Geplant ist die Fertigstellung für 2031, erste Vorarbeiten gibt es bereits: Im Mai 2023 konnte die Eisenbahnüberführung an der Frankfurter Landstraße in Hanau in Betrieb genommen werden.
Jedoch liegt bisher für keinen der drei Bauabschnitte von Hanau über Maintal bis Frankfurt eine Baugenehmigung, der sogenannte Planfeststellungsbeschluss, vom Eisenbahnbundesamt vor. Die Bauarbeiten im ersten Abschnitt sollen nach dem Willen der Bahn bald beginnen, angefangen mit dem Anschluss der Trasse an den Frankfurter S-Bahn-Tunnel. Eine Ausschreibung dafür hat die Bahn schon europaweit getätigt.
Ebenso ungewiss ist die Finanzierung. Wie der hr weiter mitteilt, hätten sich Bund und das Land Hessen noch nicht über die genaue Kostenaufteilung geeinigt. Beide erklären übereinstimmend, dass die Kosten normalerweise nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) aufgeteilt werden: 75 Prozent werden dabei vom Bund übernommen, der Rest vom Land und den Kommunen.
Das Bundesverkehrsministerium teilte dem hr mit, dass ein Antrag zur endgültigen Aufnahme in das GVFG-Bundesprogramm noch nicht vorliege. Laut Land könne dieser Schritt erst getan werden, wenn sich alle Seiten über die Finanzierung verständigt hätten. Dem hr zufolge wünscht sich das Land, dass der Bund mehr Geld zuschieße.
Schließlich würde, so die Ansicht des Landes, von dem Projekt nicht nur der Nah- sondern auch der Fernverkehr profitieren: Die bestehende Bahntrasse zwischen Frankfurt und Hanau werde von zwei auf vier Gleise erweitert, womit mehr ICEs und Güterzüge auf der Strecke verkehren könnten. Aus Bahnkreisen ist laut hr zu vernehmen, dass man auf eine Einigung hoffe, sobald der hessische Regierungswechsel von Schwarz-Grün zu Schwarz-Rot vollzogen ist.
4. Januar 2024, 11.11 Uhr
Till Geginat
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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