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Frankfurt Fashion Week
Feiner Zwirn vom Main
Das Thema Mode ist nicht erst seit der Fashion Week in Frankfurt vertreten. Einige, wie Modeschöpfer René Storck oder Quartier Frau, ein Zusammenschluss aus zehn Designerinnen, arbeiten schon lange am Modeimage der Stadt. Teil 1.
Im Quartier Frau trifft Female Empowerment auf nachhaltige Mode und Kosmetik. Denn in dem „Fair Fashion & Beauty Room“ präsentieren sich zehn weiblich geführte Labels. „Quartier Frau ist mein Herzensprojekt“, sagt Designerin Olivia Dahlem. Sie selbst betreibt ihr Label Coco Lores seit zwölf Jahren. Gemeinsam mit Kreativökonom Hartmut H. Hölter hat Dahlem das Konzept „Quartier Frau“ entwickelt und im Februar 2021 realisiert – eine denkbar schwierige Zeit für eine Neueröffnung. „Wir wollten die Krise nutzen, einen neuen Weg zu gehen und uns gemeinsam sichtbarer aufzustellen“, sagt die Macherin. Da sie und ihre Partnerinnen vor Ort fair und nachhaltig produzieren, gebe es keine Lieferengpässe: „So können wir uns auch kurzfristig auf den Markt einstellen und vermeiden Überproduktionen“, erklärt Dahlem. Ihre feminine Businessmode unter dem Label Coco Lores lässt die Designerin in der Schneidermanufaktur Stitch by Stitch anfertigen. Dort arbeiten geflüchtete, professionelle Schneiderinnen etwa aus Syrien und Afghanistan. Dahlem ist auch sonst gut vernetzt und hat sich neben Coco Lores und Stitch by Stitch acht weitere Komplizinnen an Bord geholt. Unter ein Dach gesellen sich zudem He:idi, Capitana, Angela Miklas, Playa Y Chalet, Maison Baum, Petit Calin, Luxury Knits in Love und Lilith Beauty. Daraus ergibt sich eine im Showroom wohl kuratierte Mischung aus Kleidung, Tüchern, Schuhen, Taschen, Kaschmir und Naturkosmetik. Um auch ihre Kundinnen zu stärken, veranstalten die Frauen Themenabende rund um Female Empowerment und Beauty. Anlässlich der ersten Frankfurt Fashion Week im Sommer 2021 hat das Team eine Modenschau auf der Bornheimer Landstraße vor dem Quartier Frau organisiert. Für die Modewoche im Januar 2022 planen sie ein Event im Showroom: „Wir denken an eine Präsentation, in der unsere Kundinnen aktiv einbezogen werden und die Mode zeigen. Denn Fashion transportiert auch immer eine Botschaft, und wer könnte die besser tragen als die Frauen selbst?“, findet Dahlem.
Als Pionier des „Made-in-Germany-Prinzips“ gilt René Storck. „Alles wird in Deutschland produziert, in bester Qualität“, erklärt der Modeschöpfer. Einzige Ausnahme sei Kaschmir-Strick, das er so hochwertig nur in Italien bekomme. Nachhaltig ist Storcks Prinzip durch die kurzen Wege und fairen Arbeitsbedingungen, aber auch dadurch, dass sein Team dezentralisiert arbeite. „Frankfurt ist eine tolle Stadt, in der internationale Geldwirtschaft gemacht wird, die Modeindustrie ist hier jedoch nicht ansässig“, stellt Storck fest. Gute Schnittdirectricen, Modellmacher und Schneiderinnen arbeiten eher in Paris. Vieles werde daher digital geklärt. Dadurch spart Storck mit seinem Team Wege ein. „Nachhaltigkeit, Langlebigkeit und bewusster Konsum sind eine Triebfeder für die Zukunft“, weiß der Designer. Dass die Fashion Week nach Frankfurt gekommen ist, empfindet Storck als eine große Chance für die deutsche Modewelt: „Die Stadt ist ein unbeschriebenes Blatt, und man kann auf einer weißen Leinwand ohne Erwartungen etwas Neues beginnen“, meint der Designer. Mit Mode in Berührung gekommen sei der 1968 geborene Storck schon früh in seiner Kindheit. Der Stil seiner Mutter habe ihn positiv beeinflusst, verrät er. „Dadurch war es eine ganz natürliche Entscheidung, mich später auch beruflich mit Mode zu beschäftigen“, erinnert sich der Designer. Nach dem Abitur absolviert er eine Schneiderausbildung. In den Neunzigerjahren experimentiert er bereits an eigenen Kollektionen. Damals wie heute ist er viel in Paris unterwegs, wo er etwa Schnitte konstruieren lässt und seine Kollektionen präsentiert. 2001 gründet Storck dann sein mittlerweile international beachtetes Label, dessen Store seit zwei Jahren auf dem Oeder Weg beheimatet ist. Im April 2021 hat der Designer auch sein „Headquarter“, ins Haus nebenan verlegt.
Diese Porträts sind zuerst in der Titelstory der Januar-Ausgabe (1/22) des JOURNAL FRANKFURT erschienen.
Als Pionier des „Made-in-Germany-Prinzips“ gilt René Storck. „Alles wird in Deutschland produziert, in bester Qualität“, erklärt der Modeschöpfer. Einzige Ausnahme sei Kaschmir-Strick, das er so hochwertig nur in Italien bekomme. Nachhaltig ist Storcks Prinzip durch die kurzen Wege und fairen Arbeitsbedingungen, aber auch dadurch, dass sein Team dezentralisiert arbeite. „Frankfurt ist eine tolle Stadt, in der internationale Geldwirtschaft gemacht wird, die Modeindustrie ist hier jedoch nicht ansässig“, stellt Storck fest. Gute Schnittdirectricen, Modellmacher und Schneiderinnen arbeiten eher in Paris. Vieles werde daher digital geklärt. Dadurch spart Storck mit seinem Team Wege ein. „Nachhaltigkeit, Langlebigkeit und bewusster Konsum sind eine Triebfeder für die Zukunft“, weiß der Designer. Dass die Fashion Week nach Frankfurt gekommen ist, empfindet Storck als eine große Chance für die deutsche Modewelt: „Die Stadt ist ein unbeschriebenes Blatt, und man kann auf einer weißen Leinwand ohne Erwartungen etwas Neues beginnen“, meint der Designer. Mit Mode in Berührung gekommen sei der 1968 geborene Storck schon früh in seiner Kindheit. Der Stil seiner Mutter habe ihn positiv beeinflusst, verrät er. „Dadurch war es eine ganz natürliche Entscheidung, mich später auch beruflich mit Mode zu beschäftigen“, erinnert sich der Designer. Nach dem Abitur absolviert er eine Schneiderausbildung. In den Neunzigerjahren experimentiert er bereits an eigenen Kollektionen. Damals wie heute ist er viel in Paris unterwegs, wo er etwa Schnitte konstruieren lässt und seine Kollektionen präsentiert. 2001 gründet Storck dann sein mittlerweile international beachtetes Label, dessen Store seit zwei Jahren auf dem Oeder Weg beheimatet ist. Im April 2021 hat der Designer auch sein „Headquarter“, ins Haus nebenan verlegt.
Diese Porträts sind zuerst in der Titelstory der Januar-Ausgabe (1/22) des JOURNAL FRANKFURT erschienen.
19. Januar 2022, 12.58 Uhr
Katrin Börsch
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