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Volt: Hilfe für Obdachlose
Blick gen Finnland
Um Menschen langfristig einen Weg aus der Obdachlosigkeit hinaus zu ermöglichen, wagt die noch junge paneuropäische Partei Volt den Blick nach Finnland – und setzt auf das sogenannte „Housing First“-Konzept. Ein Ansatz, der auch Thema der Kommunalwahl werden soll.
Bedingungsloses Wohnen: Wenn es nach der noch jungen Partei Volt Europa geht, sollte genau dies die Basis für alle Bürgerinnen und Bürger sein. Mit dem sogenannten „Housing First“-Konzept könnten damit bedürftige Menschen einen Weg aus der Obdachlosigkeit erhalten. Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Beteiligungskampagne, bei der die erforderliche Anzahl an Unterschriften abgegeben wurde, soll der Ansatz nun von der Stadt geprüft werden. Ein Thema, das der erst 23-jährige Spitzenkandidat Martin Huber auch mit in die kommende Kommunalwahl tragen möchte.
„Obdachlosigkeit ist in Frankfurt ein großes Thema, doch nicht nur hier. In ganz Europa sind die Zahlen in den vergangenen Jahren enorm gestiegen – warum also nicht dahin schauen, wo es schon bewährte Lösungen gibt?“, fragt Huber, der sich seit zwei Jahren bei Volt Frankfurt engagiert. Das Ziel der Partei, die im März 2018 gegründet wurde, ist, ein geeintes und demokratisches Europa zu verwirklichen.
Ein Ansatz, den die Partei dabei verfolgt, ist der sogenannte „Best Practice“-Ansatz mit dem „die besten Ideen nach Frankfurt“ geholt werden sollen. Hierbei habe man sich vor allem an Finnland orientiert. Denn dort sei, so Huber, die Zahl der Obdachlosen um rund 40 Prozent gesunken. Seit 2008 setzt man auf das „Housing First“ Konzept – ein Ansatz, der für Huber vor allem mit Würde und Respekt zu tun hat.
Im Unterschied zur traditionellen Obdachlosenhilfe steht hier die Wohnung am Anfang der Unterstützung und nicht umgekehrt. „Eine Wohnung zu besitzen, sollte keine Belohnung am Ende sein, sondern etwas Grundlegendes. Erst danach können auch die weiteren Probleme gelöst werden“, erklärt Huber den angestrebten „Paradigmenwechsel“. Denn die bestehenden Konzepte könnten den Betroffenen meist nur kurzfristig helfen.
Die Frankfurter SPD setzt ebenfalls auf langfristige Lösungen und fordert in einem Antrag einen Modellversuch für das „Housing First“-Konzept. Auch hier soll Wohnungslosen eine Wohnung angeboten werden. Das Konzept soll sich vor allem an jene Personen richten, die schon mehr als ein Jahr wohnungslos sind, Anspruch auf Sozialleistungen haben und darüber hinaus noch weitere Probleme wie beispielsweise Suchterkrankungen haben. Dabei handelt es sich um Bedingungen, die für Huber kritisch betrachtet. „Viele Betroffene fallen durchs Raster, weil sie oftmals nicht sozialhilfeberechtigt sind, darunter auch einige EU-Bürgerinnen und -Bürger. Doch das Recht auf Wohnen sollte sich niemand erst verdienen müssen.“
Natürlich wisse er um die angespannte Wohnungssituation, doch es gehe auch nicht darum, andere zu verdrängen, sondern Menschen von der Straße zu holen. Schätzungen zufolge seien das zwischen 200 und 300 Personen. Ein kleiner Teil, vor allem wenn man bedenke, dass dadurch auch Kosten eingespart werden könnten – beispielsweise durch wegfallende Notfalldienste oder Polizei-Einsätze. „Wir müssen das Rad nicht neu erfinden. Daher ist ein Austausch mit Städten in Finnland aber auch mit Berlin und Düsseldorf, die das Modell aktuell ebenfalls testen, sinnvoll.“
„Obdachlosigkeit ist in Frankfurt ein großes Thema, doch nicht nur hier. In ganz Europa sind die Zahlen in den vergangenen Jahren enorm gestiegen – warum also nicht dahin schauen, wo es schon bewährte Lösungen gibt?“, fragt Huber, der sich seit zwei Jahren bei Volt Frankfurt engagiert. Das Ziel der Partei, die im März 2018 gegründet wurde, ist, ein geeintes und demokratisches Europa zu verwirklichen.
Ein Ansatz, den die Partei dabei verfolgt, ist der sogenannte „Best Practice“-Ansatz mit dem „die besten Ideen nach Frankfurt“ geholt werden sollen. Hierbei habe man sich vor allem an Finnland orientiert. Denn dort sei, so Huber, die Zahl der Obdachlosen um rund 40 Prozent gesunken. Seit 2008 setzt man auf das „Housing First“ Konzept – ein Ansatz, der für Huber vor allem mit Würde und Respekt zu tun hat.
Im Unterschied zur traditionellen Obdachlosenhilfe steht hier die Wohnung am Anfang der Unterstützung und nicht umgekehrt. „Eine Wohnung zu besitzen, sollte keine Belohnung am Ende sein, sondern etwas Grundlegendes. Erst danach können auch die weiteren Probleme gelöst werden“, erklärt Huber den angestrebten „Paradigmenwechsel“. Denn die bestehenden Konzepte könnten den Betroffenen meist nur kurzfristig helfen.
Die Frankfurter SPD setzt ebenfalls auf langfristige Lösungen und fordert in einem Antrag einen Modellversuch für das „Housing First“-Konzept. Auch hier soll Wohnungslosen eine Wohnung angeboten werden. Das Konzept soll sich vor allem an jene Personen richten, die schon mehr als ein Jahr wohnungslos sind, Anspruch auf Sozialleistungen haben und darüber hinaus noch weitere Probleme wie beispielsweise Suchterkrankungen haben. Dabei handelt es sich um Bedingungen, die für Huber kritisch betrachtet. „Viele Betroffene fallen durchs Raster, weil sie oftmals nicht sozialhilfeberechtigt sind, darunter auch einige EU-Bürgerinnen und -Bürger. Doch das Recht auf Wohnen sollte sich niemand erst verdienen müssen.“
Natürlich wisse er um die angespannte Wohnungssituation, doch es gehe auch nicht darum, andere zu verdrängen, sondern Menschen von der Straße zu holen. Schätzungen zufolge seien das zwischen 200 und 300 Personen. Ein kleiner Teil, vor allem wenn man bedenke, dass dadurch auch Kosten eingespart werden könnten – beispielsweise durch wegfallende Notfalldienste oder Polizei-Einsätze. „Wir müssen das Rad nicht neu erfinden. Daher ist ein Austausch mit Städten in Finnland aber auch mit Berlin und Düsseldorf, die das Modell aktuell ebenfalls testen, sinnvoll.“
13. Januar 2021, 12.47 Uhr
Sina Eichhorn
Sina Eichhorn
Geboren 1994 in Gelnhausen. Nach einem Studium der Germanistik an der Justus-Liebig-Universität Gießen seit Oktober 2018 beim Journal Frankfurt. Zunächst als Redakteurin, seit 2021 Chefin vom Dienst. Mehr von Sina
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