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Städtische Bühnen
„Wir improvisieren täglich, um das Haus am Leben zu erhalten“
Von außen betrachtet sehen die Städtischen Bühnen in Frankfurt robust und gut in Schuss aus. Ein Blick von innen offenbart jedoch die vielen kleinen Baustellen, mit denen die Belegschaft täglich zu tun hat.
Heiß ist es an diesem Freitag auf den Straßen Frankfurts. Noch heißer ist es wohl nur im Foyer der Städtischen Bühnen, die deshalb von den dort Arbeitenden auch scherzend „größte Sauna Frankfurts“ genannt wird. Und da beginnt auch schon das erste Problem in dem Doppelkomplex am Willy-Brandt-Platz: Die Einmalverglasung aus den 60er-Jahren lasse das Innere unerträglich aufheizen, erklärt Pascal Schlatter vom Gebäudemanagement der Bühnen.
Eine moderne Dreifachverglasung wäre möglich, stehe jedoch wiederum dem Denkmalschutz des Wolken-Foyers entgegen, wenn das Haus saniert werden würde, ergänzt Andrea Jürges von der Stabsstelle Zukunft der Städtischen Bühnen. Solche Problemen und Mängel gibt es viele in dem Haus des Schauspiels und der Oper.
Fehlende Barrierefreiheit und anfällige Aufzüge
Ein Manko, das sich in der gesamten Anlage zeigt, ist etwa auch die fehlende Barrierefreiheit. So seien die sogenannten Einblaskabinen für Musiker zum Üben nicht nur zu klein und haben keine Fenster, sondern auch immer nur per Stufe zu erreichen, sagt Schlatter. Viele würden deshalb eher zu Hause üben.
Problematisch seien auch die anfälligen Aufzüge zum Andienen der Bühnen: Sowohl der für die Oper als auch der für das Schauspiel seien das Nadelöhr für das Haus. Wenn einer ausfällt, würde das den Ablauf, um etwa die Bühne mit Kulissenstücken zu versorgen, erheblich stören. Eine Verbindung zwischen beiden Häusern, die eigentlich als Prospektlager dient, könne zwar auch beim Ausfall eines Aufzugs genutzt werden, sei aber wiederum nicht so breit wie die Aufzüge und müsste extra hochgefahren werden.
Die Unterbühne der Oper © red
Oper und Schauspiel sind nicht so verbunden, wie es den Anschein hat
Das sei einer der „Geburtsfehler“ gewesen, sagt Anita Wilde, Verwaltungsdirektorin der Bühnen. Die Häuser seien nicht so verbunden, wie es den Anschein hat, weil etwa auch die Höhenniveaus unterschiedlich seien. Einzelne Etagen hätten keinen Durchgang zum anderen Haus, ergänzt Schlatter.
Ein weiteres Problem ist die Raumnot. Unter der Opernbühne, dessen große Drehscheibe zum Rangieren der Aufbauten mit einem Durchmesser von 38 Metern die größte Europas ist, lagern die sogenannten Standartmaterialien. Diese würden immer wieder benutzt für verschiedene Stücke, sagt Schlatter, und bestehen aus hölzernen Einzelteilen.
Abhilfe von verrenteten Fachleuten
Eigentlich dürften sie dort unten gar nicht stehen wegen der Brandgefahr, aber ihre Lagerung würde geduldet, weil es woanders keinen Platz gebe. Auch im Hochspannungsraum sehe es nicht gut aus: Die Schaltschränke seien dermaßen veraltet, dass für viele Apparaturen keine Ersatzteile mehr hergestellt würden. Zudem sei man bei der Reparatur oft auf das Know-How von Fachleuten in Rente angewiesen, die sich mit der Technik noch auskennen würden.
Neulich habe es einen Wassereinbruch in einem höheren Stock gegeben und um Schlimmeres zu verhindern, hätten Mitarbeiter mittels Gartenschlauchs das Wasser herausgeleitet. „Wir improvisieren täglich, um das Haus am Leben zu erhalten“, fasst es Schlatter zusammen. Eine Sanierung des Gebäudes hält er zwar für möglich, aber es wäre extrem komplex und sehr teuer bei all den Baustellen.
Eine moderne Dreifachverglasung wäre möglich, stehe jedoch wiederum dem Denkmalschutz des Wolken-Foyers entgegen, wenn das Haus saniert werden würde, ergänzt Andrea Jürges von der Stabsstelle Zukunft der Städtischen Bühnen. Solche Problemen und Mängel gibt es viele in dem Haus des Schauspiels und der Oper.
Ein Manko, das sich in der gesamten Anlage zeigt, ist etwa auch die fehlende Barrierefreiheit. So seien die sogenannten Einblaskabinen für Musiker zum Üben nicht nur zu klein und haben keine Fenster, sondern auch immer nur per Stufe zu erreichen, sagt Schlatter. Viele würden deshalb eher zu Hause üben.
Problematisch seien auch die anfälligen Aufzüge zum Andienen der Bühnen: Sowohl der für die Oper als auch der für das Schauspiel seien das Nadelöhr für das Haus. Wenn einer ausfällt, würde das den Ablauf, um etwa die Bühne mit Kulissenstücken zu versorgen, erheblich stören. Eine Verbindung zwischen beiden Häusern, die eigentlich als Prospektlager dient, könne zwar auch beim Ausfall eines Aufzugs genutzt werden, sei aber wiederum nicht so breit wie die Aufzüge und müsste extra hochgefahren werden.
Die Unterbühne der Oper © red
Das sei einer der „Geburtsfehler“ gewesen, sagt Anita Wilde, Verwaltungsdirektorin der Bühnen. Die Häuser seien nicht so verbunden, wie es den Anschein hat, weil etwa auch die Höhenniveaus unterschiedlich seien. Einzelne Etagen hätten keinen Durchgang zum anderen Haus, ergänzt Schlatter.
Ein weiteres Problem ist die Raumnot. Unter der Opernbühne, dessen große Drehscheibe zum Rangieren der Aufbauten mit einem Durchmesser von 38 Metern die größte Europas ist, lagern die sogenannten Standartmaterialien. Diese würden immer wieder benutzt für verschiedene Stücke, sagt Schlatter, und bestehen aus hölzernen Einzelteilen.
Eigentlich dürften sie dort unten gar nicht stehen wegen der Brandgefahr, aber ihre Lagerung würde geduldet, weil es woanders keinen Platz gebe. Auch im Hochspannungsraum sehe es nicht gut aus: Die Schaltschränke seien dermaßen veraltet, dass für viele Apparaturen keine Ersatzteile mehr hergestellt würden. Zudem sei man bei der Reparatur oft auf das Know-How von Fachleuten in Rente angewiesen, die sich mit der Technik noch auskennen würden.
Neulich habe es einen Wassereinbruch in einem höheren Stock gegeben und um Schlimmeres zu verhindern, hätten Mitarbeiter mittels Gartenschlauchs das Wasser herausgeleitet. „Wir improvisieren täglich, um das Haus am Leben zu erhalten“, fasst es Schlatter zusammen. Eine Sanierung des Gebäudes hält er zwar für möglich, aber es wäre extrem komplex und sehr teuer bei all den Baustellen.
19. August 2023, 10.30 Uhr
Till Geginat
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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Text: Sina Claßen / Foto: Symbolbild © Adobe Stock/paul prescott
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