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„Tiny Forests“ sind eine noch recht neue Form der Stadtbegrünung. Foto: © Mane Stelzer (MainWäldchen)
Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum
Frankfurt: Mit Tiny Forests gegen den Klimawandel
Bis 2025 soll es in Frankfurt mindestens drei Tiny Forests geben, derzeit werden Standorte geprüft. Am Dienstag widmet sich ein Themenabend im Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum den Mini-Wäldern.
Update, 24. Mai: Am Dienstag (28. Mai) findet im Zuge der Veranstaltungsreihe „Unsere Wälder“ ein Themenabend im Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum statt. Unter dem Motto „Tiny Forests – Kleine Wäldchen als Baustein für die Stadt im Klimawandel“ geht es unter anderem um den bisher einzigen Mini-Wald in der Stadt sowie die Miyawaki-Methode und ihre Vorteile. Als Gäste geladen sind der Ökologe der Universität Wageningen, Fabrice Ottburg, Garten- und Landschaftsbauer und Tiny Forest-Pionier Harald Wedig sowie Julia Auer, Mane Stelzer und Alexander Wenzel der Arbeitsgruppe MainWäldchen Frankfurt. Moderiert wird die Veranstaltung von Julia Krohmer von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.
Info
„Tiny Forests“ – Kleine Wäldchen als Baustein für die Stadt im Klimawandel
Themenabend im Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum
Dienstag, 28. Mai, 19.30 Uhr
Weitere Infos finden Sie hier.
Frankfurt prüft Standorte für Mini-Wälder
Erstmeldung, 3. April: Klein, aber oho! – Diese Redensart beschreibt das Konzept der sogenannten „Tiny Forests“ ziemlich gut. Tiny Forests sind Mini-Wälder, die auf einer Fläche von 100 bis 2000 Quadratmetern entstehen. Sie werden nach der Miyawaki-Methode bepflanzt und müssen anschließend nur wenig gewässert und gepflegt werden. Die Mini-Wälder sollen bis zu zehn Mal schneller wachsen als ein gewöhnlicher Wald und durch ihre Vielfalt effektiver für Schatten, Abkühlung, Lärmschutz und saubere Luft sorgen.
In Frankfurt gibt es bisher einen solchen Tiny Forest: Er ist in der Gederner Straße in Eckenheim zu finden und wurde im Dezember vergangenen Jahres von der Initiative MainWäldchen gemeinsam mit den Kindern der Theobald-Ziegler Schule gepflanzt. Insgesamt sollen in Frankfurt bis 2025 mindestens drei Mini-Wälder entstehen, das hatte die Stadtverordnetenversammlung im Sommer beschlossen. Bis Mitte März hat der Magistrat nach eigenen Angaben „zahlreiche Flächen hinsichtlich ihrer Eignung“ geprüft, jedoch keine weitere geeignete gefunden.
Info
Miyawaki-Methode
Als Miyawaki-Methode bezeichnet man eine Pflanzmethode, die nach dem gleichnamigen japanischen Botaniker Akira Miyawaki (1928-2021) benannt wurde.
Sie besteht aus fünf Schritten:
1. Zunächst muss der Boden untersucht und die potenzielle natürliche Vegetation bestimmt werden.
2. Danach können passende einheimische Bäume und Sträucher ausgewählt werden.
3. Bevor diese gepflanzt werden können, muss der Boden gut vorbereitet und angereichert werden.
4. Am Pflanztag werden pro Quadratmeter drei Bäume oder Sträucher gepflanzt und von einer dicken Mullschicht bedeckt; Insektenhotels werden aufgestellt und die gesamte Fläche umzäunt.
5. Im Zuge der Pflege wird hochgewachsenes Unkraut entfernt und bei Trockenheit der Wald gewässert.
Tiny Forests in Frankfurt: Sind Schulhöfe geeignet?
Das Besondere an Tiny Forests: Bei der Gestaltung und Bepflanzung kann die ganze Nachbarschaft miteinbezogen werden, vom Kindergarten über die Schule bis hin zum Seniorenheim. Deshalb prüft die Stadt im Zuge ihrer Flächensuche auch die teils stark versiegelten Schulhöfe jener Schulen, an denen ohnehin Planungen und Sanierungen anstehen. Allerdings gilt auf Schulhöfen ein „besonders hoher Anspruch an die Verkehrssicherheit von Gehölzen“, was die Standortsuche für die Mini-Wälder erschwert. Sind dann Flächen gefunden, hält die Stadt eine Orientierung an der Frankfurter Baumliste für sinnvoll, auch wenn damit von der Miyawaki-Methode abgewichen wird.
Der Tiny Forest in Eckenheim umfasst rund 120 Quadratmeter, auf denen vergangenen Dezember über 400 Bäume und Sträucher gepflanzt wurden. Seit Ende März gibt es auch eine Sitzecke bestehend aus drei Baumstämmen aus dem Frankfurter Stadtwald, die dort nicht mehr gebraucht wurden. Die Initiative MainWäldchen bewarb sich im November 2022 beim Ideenwettbewerb Biodiversität und gewann den ersten Preis, dotiert mit einem Preisgeld von 15 000 Euro. Der Mini-Wald soll im Rahmen eines Bürgerwissenschafts-Projekts von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung begleitet werden.
Info
Tiny Forest
Gederner Straße in Eckenheim
MainWäldchen Sommerfest & Infoveranstaltung:
9. Juni 2024, 12-16 Uhr
„Tiny Forests“ – Kleine Wäldchen als Baustein für die Stadt im Klimawandel
Themenabend im Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum
Dienstag, 28. Mai, 19.30 Uhr
Weitere Infos finden Sie hier.
Erstmeldung, 3. April: Klein, aber oho! – Diese Redensart beschreibt das Konzept der sogenannten „Tiny Forests“ ziemlich gut. Tiny Forests sind Mini-Wälder, die auf einer Fläche von 100 bis 2000 Quadratmetern entstehen. Sie werden nach der Miyawaki-Methode bepflanzt und müssen anschließend nur wenig gewässert und gepflegt werden. Die Mini-Wälder sollen bis zu zehn Mal schneller wachsen als ein gewöhnlicher Wald und durch ihre Vielfalt effektiver für Schatten, Abkühlung, Lärmschutz und saubere Luft sorgen.
In Frankfurt gibt es bisher einen solchen Tiny Forest: Er ist in der Gederner Straße in Eckenheim zu finden und wurde im Dezember vergangenen Jahres von der Initiative MainWäldchen gemeinsam mit den Kindern der Theobald-Ziegler Schule gepflanzt. Insgesamt sollen in Frankfurt bis 2025 mindestens drei Mini-Wälder entstehen, das hatte die Stadtverordnetenversammlung im Sommer beschlossen. Bis Mitte März hat der Magistrat nach eigenen Angaben „zahlreiche Flächen hinsichtlich ihrer Eignung“ geprüft, jedoch keine weitere geeignete gefunden.
Miyawaki-Methode
Als Miyawaki-Methode bezeichnet man eine Pflanzmethode, die nach dem gleichnamigen japanischen Botaniker Akira Miyawaki (1928-2021) benannt wurde.
Sie besteht aus fünf Schritten:
1. Zunächst muss der Boden untersucht und die potenzielle natürliche Vegetation bestimmt werden.
2. Danach können passende einheimische Bäume und Sträucher ausgewählt werden.
3. Bevor diese gepflanzt werden können, muss der Boden gut vorbereitet und angereichert werden.
4. Am Pflanztag werden pro Quadratmeter drei Bäume oder Sträucher gepflanzt und von einer dicken Mullschicht bedeckt; Insektenhotels werden aufgestellt und die gesamte Fläche umzäunt.
5. Im Zuge der Pflege wird hochgewachsenes Unkraut entfernt und bei Trockenheit der Wald gewässert.
Das Besondere an Tiny Forests: Bei der Gestaltung und Bepflanzung kann die ganze Nachbarschaft miteinbezogen werden, vom Kindergarten über die Schule bis hin zum Seniorenheim. Deshalb prüft die Stadt im Zuge ihrer Flächensuche auch die teils stark versiegelten Schulhöfe jener Schulen, an denen ohnehin Planungen und Sanierungen anstehen. Allerdings gilt auf Schulhöfen ein „besonders hoher Anspruch an die Verkehrssicherheit von Gehölzen“, was die Standortsuche für die Mini-Wälder erschwert. Sind dann Flächen gefunden, hält die Stadt eine Orientierung an der Frankfurter Baumliste für sinnvoll, auch wenn damit von der Miyawaki-Methode abgewichen wird.
Der Tiny Forest in Eckenheim umfasst rund 120 Quadratmeter, auf denen vergangenen Dezember über 400 Bäume und Sträucher gepflanzt wurden. Seit Ende März gibt es auch eine Sitzecke bestehend aus drei Baumstämmen aus dem Frankfurter Stadtwald, die dort nicht mehr gebraucht wurden. Die Initiative MainWäldchen bewarb sich im November 2022 beim Ideenwettbewerb Biodiversität und gewann den ersten Preis, dotiert mit einem Preisgeld von 15 000 Euro. Der Mini-Wald soll im Rahmen eines Bürgerwissenschafts-Projekts von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung begleitet werden.
Tiny Forest
Gederner Straße in Eckenheim
MainWäldchen Sommerfest & Infoveranstaltung:
9. Juni 2024, 12-16 Uhr
24. Mai 2024, 10.35 Uhr
Sina Claßen
Sina Claßen
Studium der Publizistik und des Öffentlichen Rechts an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2023 beim Journal Frankfurt. Mehr von Sina
Claßen >>
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