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Lost Places in Frankfurt
Mit der Taschenlampe das Fischergewölbe erkunden
Lost Places: Für Interessierte ist ab sofort der Brückenpfeiler der Alten Brücke und das Fischergewölbe erkundbar. Auch die Goldene Waage in der Altstadt öffnet die Pforten.
Die Alte Brücke ist mit ihren 800 Jahren die älteste Brücke des Mains und war bis Mitte des 19. Jahrhunderts der einzige steinerne Übergang am Main-Unterlauf. Sie verband vom Mittelalter bis 1914 die Fahrgasse in der Frankfurter Altstadt mit der Brückenstraße in Sachsenhausen. Im Laufe der Zeit wurde die Alte Brücke mindestens 18 Mal zerstört und wieder erneuert.
Seit 1926 trägt sie den Namen Neue Alte Brücke, und das heutige Erscheinungsbild verdankt sie der Sanierung 2014. Wahrzeichen sind der Brickegickel und das Standbild des Stadtgründers Karl des Großen. Um die Alte Brücke ranken sich viele Legenden. Sie überlieferten die Brüder Grimm in ihren Sagen die Legende, beim Bau habe temporär der Teufel Hilfestellung gegeben.
Legenden um die Alte Brücke: Der Teufel soll im Bunde gewesen sein
„Der Baumeister hatte sich verbindlich gemacht, die Brücke bis zu einer bestimmten Zeit zu vollenden. Als diese herannahte, sah er, daß es unmöglich war, und wie nur noch zwei Tage übrig waren, rief er in der Angst den Teufel an und bat um seinen Beistand. Der Teufel erschien und erbot sich, die Brücke in der letzten Nacht fertig zu bauen, wenn ihm der Baumeister dafür das erste lebendige Wesen, das darüber ging, überliefern wollte. Der Vertrag wurde geschlossen, und der Teufel baute in der letzten Nacht, ohne daß ein Menschenauge in der Finsternis sehen konnte, wie es zuging, die Brücke ganz richtig fertig.
Als nun der erste Morgen anbrach, kam der Baumeister und trieb einen Hahn über die Brücke vor sich her und überlieferte ihn dem Teufel. Dieser aber hatte eine menschliche Seele gewollt, und wie er sich also betrogen sah, packte er zornig den Hahn, zerriß ihn und warf ihn durch die Brücke, wovon die zwei Löcher entstanden sind, die bis auf den heutigen Tag nicht können zugemauert werden. Ein goldener Hahn auf einer Eisenstange steht aber noch jetzt zum Wahrzeichen auf der Brücke.“
Brückenpfeiler der Neuen Alten Brücke begehbar
Nun wird es den Frankfurterinnen ermöglicht, den Brückenpfeiler zu begehen. Teilnehmende erwartet – ausgerüstet mit einer starken Taschenlampe und festem Schuhwerk – eine Reise in die Vergangenheit und ein Blick hinter die Kulissen. Neben dem Bauwerk der Alten Brücke von 1926 sind auch ältere Teile in den Uferbereichen erhalten geblieben. Dazu zählt das Fischergewölbe – ein heute trockengelegtes Stück „Klein-Venedig“, welches die Fischer für ihre Kähne und Netze nutzten. Begangen werden kann auch ein stillgelegtes Treppenhaus, das zwischen Tiefkai und dem Straßenniveau der Brücke vermittelt – von dort aus kann man in einen Brückenpfeiler einsteigen.
© HMF, Uwe Dietmar
Altstadtführung durch die Goldene Waage
Eine weitere Führung führt durch die beiden Obergeschosse des Vorderhauses der Goldenen Waage mit Möbeln, Gemälden und Alltagsgegenständen des 17. und 18. Jahrhunderts. Das Historische Museum hat die Räume so eingerichtet, wie sie die wohlhabende Händlerfamilie van Hamel bewohnt haben könnte, die 1618 das Haus erbauen ließ. Ermöglicht wird ein Blick hinter die Kulissen des Fachwerkhauses inklusive Belvederchen.
Seit 1926 trägt sie den Namen Neue Alte Brücke, und das heutige Erscheinungsbild verdankt sie der Sanierung 2014. Wahrzeichen sind der Brickegickel und das Standbild des Stadtgründers Karl des Großen. Um die Alte Brücke ranken sich viele Legenden. Sie überlieferten die Brüder Grimm in ihren Sagen die Legende, beim Bau habe temporär der Teufel Hilfestellung gegeben.
Legenden um die Alte Brücke: Der Teufel soll im Bunde gewesen sein
„Der Baumeister hatte sich verbindlich gemacht, die Brücke bis zu einer bestimmten Zeit zu vollenden. Als diese herannahte, sah er, daß es unmöglich war, und wie nur noch zwei Tage übrig waren, rief er in der Angst den Teufel an und bat um seinen Beistand. Der Teufel erschien und erbot sich, die Brücke in der letzten Nacht fertig zu bauen, wenn ihm der Baumeister dafür das erste lebendige Wesen, das darüber ging, überliefern wollte. Der Vertrag wurde geschlossen, und der Teufel baute in der letzten Nacht, ohne daß ein Menschenauge in der Finsternis sehen konnte, wie es zuging, die Brücke ganz richtig fertig.
Als nun der erste Morgen anbrach, kam der Baumeister und trieb einen Hahn über die Brücke vor sich her und überlieferte ihn dem Teufel. Dieser aber hatte eine menschliche Seele gewollt, und wie er sich also betrogen sah, packte er zornig den Hahn, zerriß ihn und warf ihn durch die Brücke, wovon die zwei Löcher entstanden sind, die bis auf den heutigen Tag nicht können zugemauert werden. Ein goldener Hahn auf einer Eisenstange steht aber noch jetzt zum Wahrzeichen auf der Brücke.“
Brückenpfeiler der Neuen Alten Brücke begehbar
Nun wird es den Frankfurterinnen ermöglicht, den Brückenpfeiler zu begehen. Teilnehmende erwartet – ausgerüstet mit einer starken Taschenlampe und festem Schuhwerk – eine Reise in die Vergangenheit und ein Blick hinter die Kulissen. Neben dem Bauwerk der Alten Brücke von 1926 sind auch ältere Teile in den Uferbereichen erhalten geblieben. Dazu zählt das Fischergewölbe – ein heute trockengelegtes Stück „Klein-Venedig“, welches die Fischer für ihre Kähne und Netze nutzten. Begangen werden kann auch ein stillgelegtes Treppenhaus, das zwischen Tiefkai und dem Straßenniveau der Brücke vermittelt – von dort aus kann man in einen Brückenpfeiler einsteigen.
© HMF, Uwe Dietmar
Eine weitere Führung führt durch die beiden Obergeschosse des Vorderhauses der Goldenen Waage mit Möbeln, Gemälden und Alltagsgegenständen des 17. und 18. Jahrhunderts. Das Historische Museum hat die Räume so eingerichtet, wie sie die wohlhabende Händlerfamilie van Hamel bewohnt haben könnte, die 1618 das Haus erbauen ließ. Ermöglicht wird ein Blick hinter die Kulissen des Fachwerkhauses inklusive Belvederchen.
11. Mai 2023, 15.10 Uhr
Katja Thorwarth
Katja Thorwarth
Die gebürtige Frankfurterin studierte an der Goethe-Uni Soziologie, Politik und Sozialpsychologie. Ihre journalistischen Schwerpunkte sind Politik, politisches Feuilleton und Meinung. Seit März 2023 Leitung online beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Katja
Thorwarth >>
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23. November 2024
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