Am Sonntag jähren sich die Auflösung des KZ „Katzbach“ und der Todesmarsch nach Hünfeld zum 79. Mal. Aus diesem Anlass findet im Frankfurter Gallus Theater eine Gedenkveranstaltung statt.
Sina Claßen /
Am Sonntag, 24. März, jährt sich die Auflösung des Konzentrationsaußenlagers „Katzbach“ in den Frankfurter Adlerwerken und der damit einhergegangene Todesmarsch nach Hünfeld zum 79. Mal. Aus diesem Anlass findet im Gallus Theater – in unmittelbarer Nähe zum Geschichtsort – eine Gedenkveranstaltung mit dem Titel „80 Jahre Warschauer Aufstand – 80 Jahre Gründung des KZ ‚Katzbach‘“ statt.
Geladen sind der Vizekonsul der polnischen Botschaft Jan Krzymowski und die Autorin Joanna de Vincenz. Für ihr Buch „Die letzten Zeugen“ hat de Vincenz Überlebende des Warschauer Aufstands sowie des KZ „Katzbach“ interviewt. Bei einer Lesung werden exemplarisch drei der KZ-Häftlinge vorgestellt. Saskia Schneider und Anna Naretto begleiten die Veranstaltung musikalisch an Flöte und Klavier.
Gedenken in Frankfurt: größte Häftlingsgruppe steht im Mittelpunkt
Insgesamt 1616 Menschen aus elf Nationen wurden zwischen August 1944 und März 1945 im KZ „Katzbach“ unter menschenunwürdigen Bedingungen zur Arbeit gezwungen und misshandelt. Ein Großteil der Häftlinge stammte aus Polen, wo sie während der Niederschlagung des 63-tägigen Warschauer Aufstands von den Nationalsozialisten festgenommen und anschließend nach Frankfurt deportiert wurden.
Um ihre Verbrechen vor den Alliierten zu verstecken, lösten die Nationalsozialisten das KZ „Katzbach“ kurz vor deren Eintreffen in Frankfurt auf. Rund 450 Häftlinge sollten ins Konzentrationslager Bergen-Belsen deportiert werden, nur elf überlebten den Transport. Die restlichen 360 bis 370 Häftlinge wurden am Abend des 24. März 1945 auf einen „Evakuierungsmarsch“ geschickt. Auf der Strecke von Frankfurt nach Hünfeld wurden zahlreiche Menschen von SS-Wachleuten hingerichtet. Der Todesmarsch endete dort am 29. März.
Info 80 Jahre Warschauer Aufstand – 80 Jahre Gründung des KZ „Katzbach“