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Frankfurter Weg
Fünf-Millionen-Euro-Sofortprogramm für das Bahnhofsviertel
Hilfsangebote für drogenkranke Menschen im Bahnhofsviertel in Frankfurt sollen ausgebaut werden. Das Geld stammt aus dem von den Stadtverordneten verabschiedeten Unterstützungsfonds. Voitl: „Frankfurter Weg bleibt richtig.“
Mittlerweile überregional bekannt sind die beschämenden Zustände im Bahnhofsviertel. Nicht erst seit der Corona-Pandemie leben dort viele Menschen im Elend, auch in den angrenzenden Vierteln, wie dem Gallus, sind die Probleme spürbar: Obdachlosigkeit, Vermüllung und Drogenkonsum haben zugenommen. Hinzu kommt die Problematik der Droge Crack, die eine neue Szene eröffnet hat. Viel wurde – besonders im Wahlkampf – versprochen, nun sollen Taten folgen: Die Römerkoalition hat ein fünf Millionen Euro schweres Sofortprogramm für das Bahnhofsviertel an den Start gebracht. Damit sollen die bestehenden Hilfsangebote für drogenkranke Menschen ausgebaut werden. Unter anderem werden die Plätze für die Substitution und medizinische Grundversorgung fast verdoppelt und Tagesbetten für Crack-Konsumierende bereitgestellt. Das Geld stammt aus dem von der Stadtverordnetenversammlung verabschiedeten Unterstützungsfonds.
Nach Angaben der Stadt sind insgesamt knapp 20 Projekte geplant. Unter anderem soll die humanitäre Substitution von 30 auf 50 Plätze erweitert werden. Dabei erhalten drogenkonsumierende Menschen ohne Krankenversicherung eine medizinische Grundversorgung und Substitutionsmittel. Zudem können die elf bestehenden Notschlafplätze im Drogenhilfezentrum La Strada durch die Finanzierung von weiterem Personal künftig von Crack-Konsumierenden auch als Tagesruhebetten genutzt werden. Damit steht ihnen eine weitere Rückzugsmöglichkeit aus dem öffentlichen Raum zur Verfügung.
Bahnhofsviertel Frankfurt: Römer bestätigt millionenschweres Sofortprogramm
In der medizinischen Ambulanz K9 werden die Öffnungszeiten auf alle Wochentage ausgedehnt. Das soll zu einer wesentlichen Verbesserung der Wundversorgung Schwerstabhängiger führen. Bislang hatte die Einrichtung lediglich montags, mittwochs und freitags von 12 bis 15 Uhr geöffnet. Zudem werden die zuletzt auf fast rund um die Uhr verlängerten Öffnungszeiten des Nachtcafés dauerhaft gesichert und damit auch ein Rückzugs- und Aufenthaltsort für Drogenabhängige in einer Einrichtung.
Zusätzlich werden 1000 „Crack Container“ im Bahnhofsviertel verteilt. Sie enthalten eine Pfeife aus Pyrex-Glas, ein Mundstück, ein Hochleistungssieb und zwei flache Siebe. Crack-Konsumierenden wird damit ein Zugang zu sauberen und sicheren Utensilien – auch „Safer Use“ genannt– angeboten. Damit haben sie die Möglichkeit, ihre Gesundheit zu schützen. Zudem gibt es einen Flyer in fünf Sprachen mit Informationen zur Prävention und zur Schadensminimierung bei Crack.
Situation im Bahnhofsviertel Frankfurt soll sich verbessern
„Das Viertel muss den dort lebenden Menschen erhalten bleiben – allen, die im Viertel leben, arbeiten und sich bewegen. Der Frankfurter Weg hat dazu beigetragen, dass wir deutlich weniger Drogentote haben als vergleichbare Städte – er bleibt richtig“, meint Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl (Die Grünen) und fährt fort: „Zugleich brauchen wir eine Verbesserung der Situation im Bahnhofsviertel, denn es ist das Entree und ein Herzstück der Stadt, ein tolles Viertel mit viel Potenzial. Daher begrüße ich jedes Angebot zur konstruktiven Zusammenarbeit, denn nur ressortübergreifend werden wir die notwendigen Veränderungen erarbeiten und das Land und die Umlandkommunen davon überzeugen, dass wir Solidarität und Unterstützung benötigen.“ Man brauche aber zum Beispiel auch eine Änderung der hessischen Verordnungslage, um die Konsumenten von Crack vermehrt in die Drogenkonsumräume und damit von der Straße zu bringen. „Hier könnte der Innenminister unmittelbar helfen“, sagt Voitl.
Nach Angaben der Stadt sind insgesamt knapp 20 Projekte geplant. Unter anderem soll die humanitäre Substitution von 30 auf 50 Plätze erweitert werden. Dabei erhalten drogenkonsumierende Menschen ohne Krankenversicherung eine medizinische Grundversorgung und Substitutionsmittel. Zudem können die elf bestehenden Notschlafplätze im Drogenhilfezentrum La Strada durch die Finanzierung von weiterem Personal künftig von Crack-Konsumierenden auch als Tagesruhebetten genutzt werden. Damit steht ihnen eine weitere Rückzugsmöglichkeit aus dem öffentlichen Raum zur Verfügung.
In der medizinischen Ambulanz K9 werden die Öffnungszeiten auf alle Wochentage ausgedehnt. Das soll zu einer wesentlichen Verbesserung der Wundversorgung Schwerstabhängiger führen. Bislang hatte die Einrichtung lediglich montags, mittwochs und freitags von 12 bis 15 Uhr geöffnet. Zudem werden die zuletzt auf fast rund um die Uhr verlängerten Öffnungszeiten des Nachtcafés dauerhaft gesichert und damit auch ein Rückzugs- und Aufenthaltsort für Drogenabhängige in einer Einrichtung.
Zusätzlich werden 1000 „Crack Container“ im Bahnhofsviertel verteilt. Sie enthalten eine Pfeife aus Pyrex-Glas, ein Mundstück, ein Hochleistungssieb und zwei flache Siebe. Crack-Konsumierenden wird damit ein Zugang zu sauberen und sicheren Utensilien – auch „Safer Use“ genannt– angeboten. Damit haben sie die Möglichkeit, ihre Gesundheit zu schützen. Zudem gibt es einen Flyer in fünf Sprachen mit Informationen zur Prävention und zur Schadensminimierung bei Crack.
Situation im Bahnhofsviertel Frankfurt soll sich verbessern
„Das Viertel muss den dort lebenden Menschen erhalten bleiben – allen, die im Viertel leben, arbeiten und sich bewegen. Der Frankfurter Weg hat dazu beigetragen, dass wir deutlich weniger Drogentote haben als vergleichbare Städte – er bleibt richtig“, meint Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl (Die Grünen) und fährt fort: „Zugleich brauchen wir eine Verbesserung der Situation im Bahnhofsviertel, denn es ist das Entree und ein Herzstück der Stadt, ein tolles Viertel mit viel Potenzial. Daher begrüße ich jedes Angebot zur konstruktiven Zusammenarbeit, denn nur ressortübergreifend werden wir die notwendigen Veränderungen erarbeiten und das Land und die Umlandkommunen davon überzeugen, dass wir Solidarität und Unterstützung benötigen.“ Man brauche aber zum Beispiel auch eine Änderung der hessischen Verordnungslage, um die Konsumenten von Crack vermehrt in die Drogenkonsumräume und damit von der Straße zu bringen. „Hier könnte der Innenminister unmittelbar helfen“, sagt Voitl.
22. September 2023, 13.38 Uhr
Jasmin Schülke
Jasmin Schülke
Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2021 Chefredakteurin beim Journal Frankfurt. Mehr von Jasmin
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