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Signa-Insolvenz könnte Galeria auf der Zeil gefährden
Das Immobilienunternehmen Signa Holding meldet Insolvenz an. Das könnte sich auch negativ auf Frankfurt auswirken, wo der Konzern etwa mit Galeria auf der Zeil vertreten ist.
Das Immobilien- und Handelsunternehmen Signa Holding GmbH des Österreichers René Benko ist insolvent. Das teilte die Signa-Gruppe am Mittwoch, den 29. November mit. Beim zuständigen Handelsgericht in Wien werde ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung beantragt. „Trotz erheblicher Bemühungen in den letzten Wochen konnte die erforderliche Liquidität für eine außergerichtliche Restrukturierung nicht in ausreichendem Maße sichergestellt werden“, hieß es zur Begründung.
Die Holdinggesellschaft werde demnach einen Sanierungsverwalter bestellen und einen Sanierungsplan aufstellen, um das Unternehmen nachhaltig zu restrukturieren, wie es weiter hieß. Zuletzt getätigte Investitionen in den Einzelhandel seien nicht erfolgreich gewesen und gerade auch der Immobilienbereich habe sich in den vergangenen Monaten negativ auf das Geschäft ausgewirkt.
Signa vor dem Aus – Galeria hat bereits zwei Insolvenzverfahren hinter sich
Faktoren wie hohe Baukosten, steigende Kreditzinsen, aber auch hauseigene Schwierigkeiten hatten den Konzern in letzter Zeit in Schieflage gebracht. Zu Signa gehören viele Geschäftsimmobilien in Deutschland und Österreich sowie der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof, der bereits zwei Insolvenzverfahren hinter sich hat.
In den vergangenen Wochen hatten die Sporthandelssparte und die deutsche Immobilienverwaltungs-Gesellschaft von Signa Insolvenz angemeldet. Der Unternehmer René Benko kündigte Anfang November unter dem Druck seiner Mitgesellschafter an, sich als Vorsitzender des Signa-Beirates zurückzuziehen. Der deutsche Sanierungsexperte Arndt Geiwitz wurde damals mit der Restrukturierung beauftragt.
Frankfurt: Zeil droht weiterer Leerstand bei Signa-Pleite
In Frankfurt plante Signa bislang ein neues Geschäftshaus an der Adresse Hauptwache 1; die Bauarbeiten stehen jedoch still, da die Baufirmen nicht bezahlt würden, schreibt die tagesschau. Ebenfalls war ein neues, achtstöckiges Haus an der Alten Oper am Opernlatz 2 geplant, wo zwischenzeitlich der Weihnachtsmarkt „CityXmas“ vom Gibson stattfand. Wie es mit diesen beiden Projekten nun weitergeht, steht in den Sternen.
Aber auch die Zukunft des 2021 neu aufgemachten Galeria auf der Zeil ist jetzt ungewisser geworden. Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher und Vorsitzender der Linken im Römer hält die Insolvenz von Signa für einen „empfindlichen Treffer“ des Wirtschaftsstandortes Frankfurt, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Durch eine Pleite von Signa drohe den Kaufhäusern in der Innenstadt ein wachsender Leerstand; viele Beschäftigte würden sich nun um ihre Jobs sorgen.
Galeria-Zweig könnte verkauft werden
Vertreter von Galeria Karstadt Kaufhof selbst äußerten sich zunächst zurückhaltend. „Die Situation hat im Moment nicht unmittelbar negative Auswirkungen auf Galeria. Wir werden den Ausgang dieses geordneten Verfahrens in Ruhe abwarten“, hieß es gegenüber reuters. Jürgen Ettl, der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Galeria, wollte sich auf Anfrage von reuters bisher nicht zu dem Thema äußern.
Allerdings könnte Galeria auch durch die jüngsten Ereignisse vor dem Verkauf stehen. Die schweizerische Signa Retail Selection AG, zu der auch Galeria gehört, hat bei Gericht Gläubigerschutz beantragt. Das teilte die Firma am Mittwochabend in Zürich mit. Ziel sei, die Signa Retail Selection AG abzukoppeln und geordnet zu liquidieren, sagte Verwaltungsratspräsident Christian Wenger am Mittwochabend. Das Geschäft solle nun unabhängig von den Insolvenzen der restlichen Signa-Gruppe geordnet und transparent abgewickelt werden.
Nach der Zahlungsunfähigkeit der Modekette Aachener steht also die Frankfurter Zeil wieder vor einer möglichen Veränderung.
Die Holdinggesellschaft werde demnach einen Sanierungsverwalter bestellen und einen Sanierungsplan aufstellen, um das Unternehmen nachhaltig zu restrukturieren, wie es weiter hieß. Zuletzt getätigte Investitionen in den Einzelhandel seien nicht erfolgreich gewesen und gerade auch der Immobilienbereich habe sich in den vergangenen Monaten negativ auf das Geschäft ausgewirkt.
Faktoren wie hohe Baukosten, steigende Kreditzinsen, aber auch hauseigene Schwierigkeiten hatten den Konzern in letzter Zeit in Schieflage gebracht. Zu Signa gehören viele Geschäftsimmobilien in Deutschland und Österreich sowie der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof, der bereits zwei Insolvenzverfahren hinter sich hat.
In den vergangenen Wochen hatten die Sporthandelssparte und die deutsche Immobilienverwaltungs-Gesellschaft von Signa Insolvenz angemeldet. Der Unternehmer René Benko kündigte Anfang November unter dem Druck seiner Mitgesellschafter an, sich als Vorsitzender des Signa-Beirates zurückzuziehen. Der deutsche Sanierungsexperte Arndt Geiwitz wurde damals mit der Restrukturierung beauftragt.
In Frankfurt plante Signa bislang ein neues Geschäftshaus an der Adresse Hauptwache 1; die Bauarbeiten stehen jedoch still, da die Baufirmen nicht bezahlt würden, schreibt die tagesschau. Ebenfalls war ein neues, achtstöckiges Haus an der Alten Oper am Opernlatz 2 geplant, wo zwischenzeitlich der Weihnachtsmarkt „CityXmas“ vom Gibson stattfand. Wie es mit diesen beiden Projekten nun weitergeht, steht in den Sternen.
Aber auch die Zukunft des 2021 neu aufgemachten Galeria auf der Zeil ist jetzt ungewisser geworden. Michael Müller, finanzpolitischer Sprecher und Vorsitzender der Linken im Römer hält die Insolvenz von Signa für einen „empfindlichen Treffer“ des Wirtschaftsstandortes Frankfurt, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Durch eine Pleite von Signa drohe den Kaufhäusern in der Innenstadt ein wachsender Leerstand; viele Beschäftigte würden sich nun um ihre Jobs sorgen.
Vertreter von Galeria Karstadt Kaufhof selbst äußerten sich zunächst zurückhaltend. „Die Situation hat im Moment nicht unmittelbar negative Auswirkungen auf Galeria. Wir werden den Ausgang dieses geordneten Verfahrens in Ruhe abwarten“, hieß es gegenüber reuters. Jürgen Ettl, der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Galeria, wollte sich auf Anfrage von reuters bisher nicht zu dem Thema äußern.
Allerdings könnte Galeria auch durch die jüngsten Ereignisse vor dem Verkauf stehen. Die schweizerische Signa Retail Selection AG, zu der auch Galeria gehört, hat bei Gericht Gläubigerschutz beantragt. Das teilte die Firma am Mittwochabend in Zürich mit. Ziel sei, die Signa Retail Selection AG abzukoppeln und geordnet zu liquidieren, sagte Verwaltungsratspräsident Christian Wenger am Mittwochabend. Das Geschäft solle nun unabhängig von den Insolvenzen der restlichen Signa-Gruppe geordnet und transparent abgewickelt werden.
Nach der Zahlungsunfähigkeit der Modekette Aachener steht also die Frankfurter Zeil wieder vor einer möglichen Veränderung.
30. November 2023, 10.34 Uhr
tig/dpa/reuters
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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