Seltener Fund nahe dem Frankfurter Hauptbahnhof: 52 unter Naturschutz stehende Feuersalamander wurden aus einer Plastiktüte gerettet. Die Polizei geht von versuchtem Handel mit den Amphibien aus.
Florian Aupor /
Am Sonntag, 10. März, wurde am Busbahnhof in der Stuttgarter Straße Nähe Hauptbahnhof Frankfurt ein Plastikbeutel mit Feuersalamandern gefunden. Ein Mitarbeiter eines Busunternehmens hatte den Beutel im Haltestellenbereich gefunden und sogleich die Stadtpolizei informiert.
Gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz und der Bundesartenschutzverordnung sind Feuersalamander eine besonders geschützte Art. Sie dürfen weder gefangen noch verletzten oder getötet werden. Nur durch das Finden und Öffnen des Plastikbeutels konnten die Amphibien gerettet werden, die sonst erstickt wären.
Die Feuersalamander wurden anschließend der Quarantänestation des Frankfurter Zoos übergeben. Vermutet wird, dass sie aus Osteuropa stammen. Die Polizei hat wegen unerlaubter Einfuhr, unerlaubtem Transport und versuchtem Handel Strafanzeige eingereicht.
Tödlicher Salamander-Pilz in Hessen nachgewiesen
In einer Pressemitteilung vom 23. Februar 2024 verweist das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie auf den bedrohlichen Pilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal), der im Juni 2023 das erste Mal in Hessen nachgewiesen wurde. Das erste Mal in Europa wurde der Pilz 2012 in den Niederlanden entdeckt, wo inzwischen 96 Prozent der im Freiland lebenden Feuersalamander gestorben sind.
Der Pilz stammt ursprünglich aus Asien und ist für die dortigen Schwanzlurche in der Regel nicht tödlich. Für die unangepassten hiesigen Amphibien ist er allerdings eine tödliche Gefahr. Seine Verbreitung durch widerstandsfähige Dauersporen kann nur durch gründliche Desinfektion verhindert werden. Vor diesem Hintergrund birgt der Handel mit den Lurchen große Gefahren für deren Überleben.
Info Informationen zum Pilz, zu Vorsichtsmaßnahmen und zum Thema Feuersalamander allgemein finden Sie hier.