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Erhalt der Dondorf-Druckerei
AStA und Initiativen erhöhen Druck auf Goethe-Uni und MPG
Mehrere Initiativen und der AStA sprechen sich weiterhin für den Erhalt der Dondorf-Druckerei in Frankfurt-Bockenheim aus. Unterstützung kommt nun auch vom Verband jüdischer Studierender in Hessen.
Es scheint sich ein größeres Aktionsbündnis zu formieren: Nachdem der Städtebaubeirat sich in einer umfassenden Mitteilung ebenfalls für den Erhalt der Dondorf-Druckerei ausgesprochen hat, veröffentlichte der AStA der Goethe-Universität am Montag, den 21. August, eine gemeinsame Forderung gleich mehrerer Akteure.
Neben dem AStA fordern der Geschichtsverein „Freunde Bockenheims“ und die Initiative „Die Druckerei“, deren Mitglieder das Gebäude bis zu deren Räumung mehrere Wochen besetzt hielten, die Universitätsleitung zum Umdenken auf. In dem ehemaligen Druckerei-Gebäude solle ein Kulturzentrum entstehen und die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) stattdessen einen geeigneteren Ort für ihr Institut für Empirische Ästhetik finden.
Mehrere Organisationen fordern Erhalt der Dondorf-Druckerei in Frankfurt-Bockenheim
Die Besetzer hätten laut Timo Wenninger, AStA-Referent für Wohnraum, „19 Tage lang vorgeführt, dass sich der Stadtteil einen solchen Ort als kulturellen Begegnungsraum wünscht. In kurzer Zeit wurden dort Ausstellungen, Kino- und Sportangebote organisiert, womit die Eignung als Teil des geplanten Kulturcampus erwiesen ist.“
Mit Sorge werde deshalb der jetzige Leerstand des Gebäudes gesehen, was wegen behördlicher Vorgaben – bis ein Bauantrag für die Fläche genehmigt sei – noch Jahre dauern könne. Für einen Abriss sei nämlich ein Bauantrag auf einem einheitlichen Grundstück vorgesehen, sagte Planungsdezernent Marcus Gwechenberger (SPD) im Stadtparlament. Das Grundstück bestehe aber aus mehreren Teilflächen mit je eigenen Nummern im Grundbuch, weshalb es eine eigene Genehmigung brauche.
Druckerei-Gebäude könnte vor Abriss Jahre leerstehen
Teil des Interessensbündnisses ist auch der Verband jüdischer Studierender in Hessen. Deren Vorstand Daniel Navon verweist auf die Pflicht, in Deutschland jüdische Kultur zu erhalten: Ein Abriss des erhaltenswürdigen und entwicklungsfähigen Gebäudes würde „ein Stück jüdischer und industriell-lokaler Geschichte unsichtbar machen“. Während die Universität jeden studentischen Protest und jede Teilhabe von vornherein unterbinde, würden die Studierenden wie im Falle des IG-Farben-Hauses Erinnerungsarbeit leisten, lautet die Mitteilung weiter.
Auch die vom Städtebaubeirat aufgezeigte Vorbildfunktion eines Erhalts der Druckerei befürwortet das Bündnis; der Erhalt könnte „einen ökologischen Umgang mit Gebäudebestand demonstrieren und ein Zeichen gegen willkürlichen Neubau setzen“, sagt Gianna Gumgowski, ökologische Referentin des AStA.
Neben dem AStA fordern der Geschichtsverein „Freunde Bockenheims“ und die Initiative „Die Druckerei“, deren Mitglieder das Gebäude bis zu deren Räumung mehrere Wochen besetzt hielten, die Universitätsleitung zum Umdenken auf. In dem ehemaligen Druckerei-Gebäude solle ein Kulturzentrum entstehen und die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) stattdessen einen geeigneteren Ort für ihr Institut für Empirische Ästhetik finden.
Die Besetzer hätten laut Timo Wenninger, AStA-Referent für Wohnraum, „19 Tage lang vorgeführt, dass sich der Stadtteil einen solchen Ort als kulturellen Begegnungsraum wünscht. In kurzer Zeit wurden dort Ausstellungen, Kino- und Sportangebote organisiert, womit die Eignung als Teil des geplanten Kulturcampus erwiesen ist.“
Mit Sorge werde deshalb der jetzige Leerstand des Gebäudes gesehen, was wegen behördlicher Vorgaben – bis ein Bauantrag für die Fläche genehmigt sei – noch Jahre dauern könne. Für einen Abriss sei nämlich ein Bauantrag auf einem einheitlichen Grundstück vorgesehen, sagte Planungsdezernent Marcus Gwechenberger (SPD) im Stadtparlament. Das Grundstück bestehe aber aus mehreren Teilflächen mit je eigenen Nummern im Grundbuch, weshalb es eine eigene Genehmigung brauche.
Teil des Interessensbündnisses ist auch der Verband jüdischer Studierender in Hessen. Deren Vorstand Daniel Navon verweist auf die Pflicht, in Deutschland jüdische Kultur zu erhalten: Ein Abriss des erhaltenswürdigen und entwicklungsfähigen Gebäudes würde „ein Stück jüdischer und industriell-lokaler Geschichte unsichtbar machen“. Während die Universität jeden studentischen Protest und jede Teilhabe von vornherein unterbinde, würden die Studierenden wie im Falle des IG-Farben-Hauses Erinnerungsarbeit leisten, lautet die Mitteilung weiter.
Auch die vom Städtebaubeirat aufgezeigte Vorbildfunktion eines Erhalts der Druckerei befürwortet das Bündnis; der Erhalt könnte „einen ökologischen Umgang mit Gebäudebestand demonstrieren und ein Zeichen gegen willkürlichen Neubau setzen“, sagt Gianna Gumgowski, ökologische Referentin des AStA.
22. August 2023, 10.34 Uhr
Till Geginat
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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