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Foto: Marc Snijders (dritter von rechts) und das Hotel-Team © Hilton Frankfurt
Foto: Marc Snijders (dritter von rechts) und das Hotel-Team © Hilton Frankfurt

Christopher Street Day in Frankfurt

„Ausgrenzung entsteht oft durch unbewusste Vorurteile“

Im Interview spricht Marc Snijders vom Hilton Frankfurt City Centre über die Kooperation mit dem CSD Frankfurt, die Zunahme queerfeindlicher Angriffe und was jeder einzelne tun kann.
JOURNAL FRANKFURT: Herr Snijders, der CSD ist mittlerweile in Frankfurt fest etabliert. Wie hat er sich aus Ihrer Sicht in den vergangenen Jahren entwickelt?
Marc Snijders: Von anfänglich 1000 Besucher auf heute über 100 000 Besucher in 30 Jahren ist eine beachtliche Entwicklung, die den Frankfurter CSD zu einer festen Institution gemacht hat. Der CSD ist nicht nur in Besucherzahlen gewachsen, sondern auch sehr viel diverser geworden. Anfänglich zielte der CSD noch sehr stark auf homosexuelles Leben ab, heute finden alle queere Lebensformen einen Platz. Das was sich nicht verändert hat, ist die wichtige Botschaft hinter dem CSD; gefeiert und demonstriert wird für die Rechte der Community, sowie gegen Diskriminierung und Ausgrenzung.

Seit einigen Jahren kommt es auch in Frankfurt immer wieder zu homo- und transfeindlichen Übergriffen. Seit zwei Jahren gibt es eine Koordinierungsstelle, besetzt von Vertretern der Community und der Polizei. Wie ist die Situation aus Ihrer Sicht?
Es ist erschreckend und traurig, dass queerfeindliche, hassmotivierte Übergriffe wieder zunehmen und das braucht ein entschiedenes Entgegentreten von Politik, Justiz und Gesellschaft. Aus meiner Sicht, als Teil der Gesellschaft, als Führungskraft eines globalen Unternehmens aber auch als schwuler Einwohner von Frankfurt, sehe ich mich ganz klar in der Verantwortung dazu beizutragen, dass Menschen sich sicher fühlen, ungeachtet Ihrer sexuellen Orientierung oder Identität.

Die Partnerschaft mit dem Frankfurter CSD ist ein Beispiel dafür, wie wir uns offen zur Inklusion bekennen, aber ich setze auch sehr auf Schulung und den direkten Dialog mit dem Hotel-Team. Ausgrenzung entsteht oft durch unbewusste Vorurteile, und durch Dialog und Schulung baut man Barrieren ab. Als Mitglied der Community hat man die Verantwortung, diesen Dialog zu führen.

„Bei Fortschritt geht es nicht immer darum, Berge zu versetzen“

Was muss getan werden?
Die Welt ist chaotisch, Menschen entfernen sich zunehmend voneinander und es ist einfach den Finger auf andere zu zeigen, ein Label zu verpassen oder gar zu canceln. Das aber bringt keine Veränderung. Bei Fortschritt oder Veränderung geht es nicht immer darum, Berge zu versetzen.

Es beginnt damit, die Welt für nur eine Person zu einem besseren Ort zu machen. Und ich glaube fest daran, dass jeder das tun kann. Und es fängt immer an mit dem Dialog, oder mit einem gemeinsamen Kaffee, wie unser Firmengründer Conrad Hilton immer sagte: „Let’s have a coffee together“.

Das Hilton ist wieder Partnerhotel vom Frankfurter CSD und engagiert sich stark. Wie kam denn die Kooperation ursprünglich zustande?
Auch wenn es schon lange mein persönlicher Wunsch war, dass wir uns als Hotel stärker in der Community engagieren, so ist die Partnerschaft mit dem Frankfurter CSD spontan entstanden. Jedes Jahr hissen wir die Regenbogenfahnen für mehrere Monate vor dem Hotel.

Einer der früheren CSD-Vorstände hatte sein Büro direkt gegenüber dem Hotel und hat uns kontaktiert, um sich für den Support zu bedanken. Nach einem Kaffee zusammen haben wir den Kooperationsvertrag unterschrieben, und wir sind sehr stolz jetzt im dritten Jahr Partnerhotel des CSD Frankfurt zu sein.

Die Parade zieht direkt am Hotel vorbei. Was wird geboten?
Wir werden mit einem großen Team der Hilton Hotels in Frankfurt und Mainz die Parade anfeuern. Unsere „PRIDE Bar“ bietet coole Drinks und dazu haben wir eine Chill-out-Zone mit DJ, direkt vor dem Hoteleingang. Jeder ist eingeladen, ab 11 Uhr mit dabei zu sein.

Info
Marc Snijders ist Direktor des Hilton Frankfurt City Centre. Er engagiert sich seit Jahren für die Rechte der LGBTQ-Community und gegen Diskriminierung und Ausgrenzung.
 
6. August 2024, 16.38 Uhr
Jasmin Schülke
 
 
Fotogalerie:
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