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Bildungsstätte Anne Frank
„Es ist ein Krieg der Bilder und Behauptungen“
Auf der sozialen Plattform TikTok werden häufig Fake-Videos über den Nahost-Konflikt geteilt. Die Frankfurter Bildungsstätte Anne Frank kritisiert, dass sie sich an junge Leute richte und dort gezielt Desinformationen verbreitet würden.
Im Internet kursieren momentan viele KI-generierte Bilder über den Nahost-Konflikt, die teils für Verwirrung und Entsetzen sorgen. Dafür kritisiert die Frankfurter Bildungsstätte Anne Frank die Social-Media-Plattform TikTok, rund vier Monate nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Die Bildungsstätte ist der Meinung, dass TikTok mit Videoclips zur Radikalisierung von jungen Menschen beitrage und dass Hasspredigerinnen und Hassprediger Antisemitismus und Rassismus verbreiten könnten. In ihrer Kritik heißt es: „Kein anderes soziales Medium versorgt eine so vulnerable Zielgruppe mit derart verstörendem Content – weitgehend ohne Aufsicht.“
Die Bildungsstätte erläutert, dass in Beiträgen auf TikTok beispielsweise die Realität des Massakers am 7. Oktober in Zweifel gezogen werde. An anderer Stelle werde es der israelischen Regierung zugeschrieben. KI-generierte Bilder würden millionenfach geteilt. „Es ist ein Krieg der Bilder und Behauptungen, in dem sich Einzelpersonen kaum zurechtfinden können“, heißt es.
Bildungsstätte Anne Frank: TikTok soll ernst genommen werden
Außerdem verlangt sie, dass TikTok als Plattform der politischen Meinungsbildung ernst genommen werden müsse. Eva Berendsen von der Bildungsstätte Anne Frank forderte die Politik auf, dringend die hinter sozialen Plattformen stehenden Konzerne in die Pflicht zu nehmen, um wirkungsvoll und konsequent gegen antisemitische und rassistische Hassrede, Desinformation und Verschwörungserzählungen vorzugehen. Zugleich müsse konsequent in digitale Bildung investiert werden.
Kann man überhaupt KI-Bilder erkennen?
Tatsächlich war es noch nie so einfach, täuschend echte Bilder zu erstellen: Eine Internetverbindung und ein Tool, das mit Künstlicher Intelligenz arbeitet, ist alles, was es braucht. Binnen Sekunden sind fotorealistische Bilder erschaffen, die viele von uns als echt wahrnehmen. Und die sich deswegen schnell in den sozialen Netzen verbreiten und häufig gezielt für Desinformation verwendet werden. Eine gefährliche Entwicklung, sagt der Deutsche Fotorat, da es weder ein Kontrollorgan gäbe noch Tools, die Fake-Bilder zuverlässig erkennen.
Es gibt jedoch ein paar Tipps und Tricks, um Fake Bilder zu erkennen:
1. Man muss nach möglichst hochauflösenden Versionen des Bildes suchen und auf Details des Bildes heranzoomen. In der Vergrößerung werden eventuelle Unstimmigkeiten, Fehler oder Bild-Klone sichtbar.
2. Woher kommt das Bild? Man kann versuchen, mehr über die Herkunft des Bildes herauszufinden. Manchmal teilen andere Nutzer ihre Erkenntnisse in den Kommentaren unter dem Bild mit, die zur Quelle oder zum ersten Post der Bilder führen.
3. Stimmen die Körper-Proportionen der dargestellten Personen? Nicht selten weisen KI-generierte Bilder Unstimmigkeiten in den Proportionen auf: Die Hände können zu klein sein oder Finger zu lang. Oder aber Kopf und Füße passen nicht zum Rest des Körpers.
4. Die Hauptfehlerquelle bei KI-Bildprogrammen wie Midjourney oder DALL-E sind aktuell die Hände. Immer wieder haben Personen einen sechsten Finger. Auch häufige Fehler treten bei Ohren, Füßen oder Gesichtsdetails auf.
Die Bildungsstätte erläutert, dass in Beiträgen auf TikTok beispielsweise die Realität des Massakers am 7. Oktober in Zweifel gezogen werde. An anderer Stelle werde es der israelischen Regierung zugeschrieben. KI-generierte Bilder würden millionenfach geteilt. „Es ist ein Krieg der Bilder und Behauptungen, in dem sich Einzelpersonen kaum zurechtfinden können“, heißt es.
Außerdem verlangt sie, dass TikTok als Plattform der politischen Meinungsbildung ernst genommen werden müsse. Eva Berendsen von der Bildungsstätte Anne Frank forderte die Politik auf, dringend die hinter sozialen Plattformen stehenden Konzerne in die Pflicht zu nehmen, um wirkungsvoll und konsequent gegen antisemitische und rassistische Hassrede, Desinformation und Verschwörungserzählungen vorzugehen. Zugleich müsse konsequent in digitale Bildung investiert werden.
Kann man überhaupt KI-Bilder erkennen?
Tatsächlich war es noch nie so einfach, täuschend echte Bilder zu erstellen: Eine Internetverbindung und ein Tool, das mit Künstlicher Intelligenz arbeitet, ist alles, was es braucht. Binnen Sekunden sind fotorealistische Bilder erschaffen, die viele von uns als echt wahrnehmen. Und die sich deswegen schnell in den sozialen Netzen verbreiten und häufig gezielt für Desinformation verwendet werden. Eine gefährliche Entwicklung, sagt der Deutsche Fotorat, da es weder ein Kontrollorgan gäbe noch Tools, die Fake-Bilder zuverlässig erkennen.
Es gibt jedoch ein paar Tipps und Tricks, um Fake Bilder zu erkennen:
1. Man muss nach möglichst hochauflösenden Versionen des Bildes suchen und auf Details des Bildes heranzoomen. In der Vergrößerung werden eventuelle Unstimmigkeiten, Fehler oder Bild-Klone sichtbar.
2. Woher kommt das Bild? Man kann versuchen, mehr über die Herkunft des Bildes herauszufinden. Manchmal teilen andere Nutzer ihre Erkenntnisse in den Kommentaren unter dem Bild mit, die zur Quelle oder zum ersten Post der Bilder führen.
3. Stimmen die Körper-Proportionen der dargestellten Personen? Nicht selten weisen KI-generierte Bilder Unstimmigkeiten in den Proportionen auf: Die Hände können zu klein sein oder Finger zu lang. Oder aber Kopf und Füße passen nicht zum Rest des Körpers.
4. Die Hauptfehlerquelle bei KI-Bildprogrammen wie Midjourney oder DALL-E sind aktuell die Hände. Immer wieder haben Personen einen sechsten Finger. Auch häufige Fehler treten bei Ohren, Füßen oder Gesichtsdetails auf.
7. Februar 2024, 08.34 Uhr
Lemi Acet / Jakob Röpke
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