Im Awo-Skandal wurde der ehemalige Geschäftsführer Jürgen Richter am Dienstag vom Landesarbeitsgericht zu einer Schadensersatzzahlung verurteilt.
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Lange Zeit blieb es ruhig im Awo-Skandal rund um den ehemaligen Geschäftsführer des Frankfurter Kreisverbands Jürgen Richter. Nun wurde Richter vom Landesarbeitsgericht zu einer Zahlung von 1,8 Millionen Euro Schadenersatz an seinen früheren Arbeitgeber verurteilt. Eine Revision gegen das Urteil ist nicht möglich.
„Wir als Vorstand der AWO Frankfurt freuen uns über das Urteil. Wir sehen es als entscheidendes Signal für die Tatsache, dass ein Missbrauch unserer Werte wie den durch Herrn Richter nicht ungestraft bleiben darf“, teilte Steffen Krollmann, Vorstandsvorsitzender des Kreisverbands seit 2020, nun mit. Weiter heißt es vonseiten der Awo, dass Richter mit der Summe nun für die Schäden, die er dem Kreisverband zugefügt habe, hafte.
Der Prozess am Landesarbeitsgericht in Frankfurt läuft bereits seit Juni 2022. Es ging dabei unter anderem um satzungswidrig veranlasste Spendenzahlungen, die Richter getätigt haben soll, Schäden aus dem erfolgten Entzug der Gemeinnützigkeit sowie zu Unrecht gezahlte Honorare. Neben dem ehemaligen Geschäftsführer der AWO in Frankfurt, Jürgen Richter, und seiner Ehefrau Hannelore, die Geschäftsführerin des AWO-Kreisverbandes Wiesbaden war, waren auch drei weitere ehemalige Mitarbeitende der AWO angeklagt. Im November hatte das Gericht die Klage zunächst abgewiesen.
Geboren 1994 in Gelnhausen. Nach einem Studium der Germanistik an der Justus-Liebig-Universität Gießen seit Oktober 2018 beim Journal Frankfurt. Zunächst als Redakteurin, seit 2021 Chefin vom Dienst.