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Zukunft Städtische Bühnen
„Rekonstruktion kann Frankfurt ja. Hier hätte sie einen Sinn“
Mehrheitlich beauftragen die Stadtverordneten im Frankfurter Römer den Magistrat, einen Vertrag mit Helaba und der Frankfurter Sparkasse auszuhandeln. Doch nicht alle tragen dies mit.
In der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend war das Thema Zukunft der Städtischen Bühnen auf der Tagesordnung. Zur Abstimmung stand ein Vorschlag des Magistrats in der Standortfrage: So soll die Oper am derzeitigen Standort Willy-Brandt-Platz neu errichtet werden, das Schauspiel wenige hundert Meter entfernt an der Neuen Mainzer Straße. Die sogenannte „Kulturmeile“ ist neben der „Spiegelvariante“ und Standorterhaltung die favorisierte Variante der Römer-Koalition.
Die Stadtverordneten haben nun mit den Stimmen der Römer-Koalition mehrheitlich den Magistrat beauftragt, Verhandlungen mit der Helaba und der Frankfurter Sparkasse aufzunehmen, um einen Erbpachtvertrag für das Grundstück Neue Mainzer Straße 47-55 zu schließen. Für einen Neubau des Schauspiels müsste zunächst das Bankhaus abgerissen werden, 199 Jahre lang soll die Stadt 1,99 Millionen Euro pro Jahr an Helaba und Frankfurter Sparkasse zahlen sowie einmalig 35 Millionen Euro (insgesamt: 431 Millionen Euro).
Zukunft Städtische Bühnen in Frankfurt: Kulturmeile rückt näher
Doch die Kulturmeilen-Variante hat nicht nur Befürworter. Im JOURNAL hat etwa der Architekt Mitglied des Städtebaubeirats, Jens Jakob Happ, diese Pläne als die schlechtesten von allen Varianten bezeichnet. "Seit sechs Jahren ist bekannt, dass es bei Erhalt des Standorts zwei Interims braucht. Die Stabstell hat sich all die Jahre um diese elementare Frage nicht oder nicht intensiv genug gekümmert. Dem Vernehmen nach hat sie sich in letzter Zeit nun endlich der Frage zugewandt. Ergebnisse liegen noch nicht vor. Dutzende große Städte sanieren ihre Theater und Opern und stellen dafür Interimspielstätten bereit. Das klappt auch in Paris. Nur in Frankfurt ist es angeblich unmöglich", legt er gegenüber dem JOURNAL nach.
Zukunft Städtische Bühnen: „Rekonstruktion kann Frankfurt ja. Hier hätte sie einen Sinn“
Widerstand regt sich seit längerem auch im Römer um Jutta Ditfurth und die Ökolinx. Der Stadtverordnete Manfred Zieran verwies auf den 60. Jahrestag der Eröffnung der Städtischen Bühnen: „Rettet sie und reißt sie nicht ab“, so seine Forderung. Die Institution würde nach Faschismus und Krieg für „die Zeit eines vorsichtigen demokratischen Aufbruchs“ stehen. Ökolinx favorisiert den Erhalt der Doppelbühnen Schauspiel und Oper am Willy-Brandt-Platz. „Rekonstruktion kann Frankfurt ja. Hier hätte sie einen Sinn.“
Die Stadtverordneten haben nun mit den Stimmen der Römer-Koalition mehrheitlich den Magistrat beauftragt, Verhandlungen mit der Helaba und der Frankfurter Sparkasse aufzunehmen, um einen Erbpachtvertrag für das Grundstück Neue Mainzer Straße 47-55 zu schließen. Für einen Neubau des Schauspiels müsste zunächst das Bankhaus abgerissen werden, 199 Jahre lang soll die Stadt 1,99 Millionen Euro pro Jahr an Helaba und Frankfurter Sparkasse zahlen sowie einmalig 35 Millionen Euro (insgesamt: 431 Millionen Euro).
Zukunft Städtische Bühnen in Frankfurt: Kulturmeile rückt näher
Doch die Kulturmeilen-Variante hat nicht nur Befürworter. Im JOURNAL hat etwa der Architekt Mitglied des Städtebaubeirats, Jens Jakob Happ, diese Pläne als die schlechtesten von allen Varianten bezeichnet. "Seit sechs Jahren ist bekannt, dass es bei Erhalt des Standorts zwei Interims braucht. Die Stabstell hat sich all die Jahre um diese elementare Frage nicht oder nicht intensiv genug gekümmert. Dem Vernehmen nach hat sie sich in letzter Zeit nun endlich der Frage zugewandt. Ergebnisse liegen noch nicht vor. Dutzende große Städte sanieren ihre Theater und Opern und stellen dafür Interimspielstätten bereit. Das klappt auch in Paris. Nur in Frankfurt ist es angeblich unmöglich", legt er gegenüber dem JOURNAL nach.
Widerstand regt sich seit längerem auch im Römer um Jutta Ditfurth und die Ökolinx. Der Stadtverordnete Manfred Zieran verwies auf den 60. Jahrestag der Eröffnung der Städtischen Bühnen: „Rettet sie und reißt sie nicht ab“, so seine Forderung. Die Institution würde nach Faschismus und Krieg für „die Zeit eines vorsichtigen demokratischen Aufbruchs“ stehen. Ökolinx favorisiert den Erhalt der Doppelbühnen Schauspiel und Oper am Willy-Brandt-Platz. „Rekonstruktion kann Frankfurt ja. Hier hätte sie einen Sinn.“
15. Dezember 2023, 11.44 Uhr
Katja Thorwarth
Katja Thorwarth
Die gebürtige Frankfurterin studierte an der Goethe-Uni Soziologie, Politik und Sozialpsychologie. Ihre journalistischen Schwerpunkte sind Politik, politisches Feuilleton und Meinung. Seit März 2023 Leitung online beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Katja
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