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Von Leerstand zu Leerstand
Institut für vergleichende Irrelevanz zieht in Myliusstraße
Nach der gerichtlich angeordneten Räumung des Instituts für vergleichende Irrelevanz besetzt ein paar Hundert Meter weiter das "Aktionsbündnis 15.2." nun aus Solidarität zum IvI das leerstehende Sigmund-Freud-Institut.
Was bisher geschah: Das Institut für vergleichende Irrelevanz hatte seine Heimstatt in einem leerstehenden Gebäude der Goethe-Uni. Dort lebten nicht nur einige Aktivisten, es wurden auch Vorlesungen abgehalten, Partys gefeiert, Bands eingeladen, kurzum: ein buntes Programm, das nicht so ganz zum mittlerweile aalglatten Image der Goethe-Universität passte. Ohnehin hatte die Hochschule den Campus Bockenheim schon weitgehend verlassen, sie verkaufte das Haus 2012 und finanzierte mit dem Erlös einen Teil eines Seminarhauses auf dem neuen Campus um das einstige IG-Farben-Gebäude. Zum Zug bei dem Bieterverfahren kam die Franconofurt GmbH. Die verlangte, folgerichtig, Zugriff auf das Gebäude, was wiederum die Besetzer (folgerichtig) nicht zulassen wollten. Die neuen Eigentümer taten sich aber schwer, jemanden anzuklagen, weswegen ihre Anwälte eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts erfanden, die nun am Freitag vom Frankfurter Landgericht zur Räumung aufgefordert wurde. Die Unterstützer des IvI, so der verniedlichende Spitzname des Instituts, zogen am Samstag weiter in die Myliusstraße 20. Dort steht derzeit das Sigmund-Freud-Institut leer, im Sommer soll es saniert und erweitert werden - bis dahin gäbe es also eine Heimstatt für ein buntes Programm.
Am Samstagabend verhandelten die Besetzer noch mit der Polizei und der Stiftung, die in dem Haus nach dem Umbau weiter das Forschungsinstitut für Psychoanalyse betreiben will. Das Gebäude in der Myliusstraße darf nun vorläufig bis zum kommenden Samstag, den 23. Februar, von den Studenten genutzt werden, so der derzeitige Stand. Von Seiten des Asta heißt es, die Stimmung sei sehr gut und man bereite derzeit ein buntes Veranstaltungsprogramm mit Vorträgen und Workshops für die kommenden Tage vor. Für den Samstag, so die Aktivisten, sei eine Besrepchung mit dem SFI-Direktorium vorgesehen, um die Perskepktiven auszuloten und weitere Absprachen zu treffen. Eine der Besetzerinnen, Margarete Rothschild freut sich über die derzeitige Situation. "Ein offenes Ohr und der respektvolle Umgang miteinander haben hier der Sache nur gut getan. Wir sind sehr erfreut und positiv überrascht, mal nicht auf Frankfurter Hysterie zu stoßen, sondern einen Ort der Besonnenheit angetroffen zu haben."
Der geschäftsführende Direktor des Sigmund-Freud-Instituts, Rolf Haubl, sagte auf Anfrage, er wolle eine Eskalation vermeiden. Deshalb habe man der vorübergehenden Nutzung des Gebäudes zugestimmt, sodass auch nicht von einer Besetzung, sondern eher von einer Zwischennutzung die Rede sei. Haubl vereinbarte mit den Aktivisten eine Hausordnung. Partys und dergleichen dürfen demnach im Sigmund-Freud-Institut nicht stattfinden. Außerdem stünden den Studenten nicht alle Räume für ihre Veranstaltungen zur Verfügung.
Update, 18.2., 19 Uhr: Die Myliusstraße wurde gegen 18 Uhr bereits wieder geräumt, nachdem die Aktivisten dazu aufgefordert wurden. Bereits geplante Veranstaltungen sollen im Übergangsquartier des Sigmund-Freud-Instituts in der Jügelstraße abgehalten werden.
Am Samstagabend verhandelten die Besetzer noch mit der Polizei und der Stiftung, die in dem Haus nach dem Umbau weiter das Forschungsinstitut für Psychoanalyse betreiben will. Das Gebäude in der Myliusstraße darf nun vorläufig bis zum kommenden Samstag, den 23. Februar, von den Studenten genutzt werden, so der derzeitige Stand. Von Seiten des Asta heißt es, die Stimmung sei sehr gut und man bereite derzeit ein buntes Veranstaltungsprogramm mit Vorträgen und Workshops für die kommenden Tage vor. Für den Samstag, so die Aktivisten, sei eine Besrepchung mit dem SFI-Direktorium vorgesehen, um die Perskepktiven auszuloten und weitere Absprachen zu treffen. Eine der Besetzerinnen, Margarete Rothschild freut sich über die derzeitige Situation. "Ein offenes Ohr und der respektvolle Umgang miteinander haben hier der Sache nur gut getan. Wir sind sehr erfreut und positiv überrascht, mal nicht auf Frankfurter Hysterie zu stoßen, sondern einen Ort der Besonnenheit angetroffen zu haben."
Der geschäftsführende Direktor des Sigmund-Freud-Instituts, Rolf Haubl, sagte auf Anfrage, er wolle eine Eskalation vermeiden. Deshalb habe man der vorübergehenden Nutzung des Gebäudes zugestimmt, sodass auch nicht von einer Besetzung, sondern eher von einer Zwischennutzung die Rede sei. Haubl vereinbarte mit den Aktivisten eine Hausordnung. Partys und dergleichen dürfen demnach im Sigmund-Freud-Institut nicht stattfinden. Außerdem stünden den Studenten nicht alle Räume für ihre Veranstaltungen zur Verfügung.
Update, 18.2., 19 Uhr: Die Myliusstraße wurde gegen 18 Uhr bereits wieder geräumt, nachdem die Aktivisten dazu aufgefordert wurden. Bereits geplante Veranstaltungen sollen im Übergangsquartier des Sigmund-Freud-Instituts in der Jügelstraße abgehalten werden.
18. Februar 2013, 09.51 Uhr
nil/mim
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