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Schwimmen in Freibädern
Wiesbaden erlaubt „oben ohne“ für alle
Göttingen hat es vorgemacht, nun ziehen andere Städte für den Sommer 2023 nach und heben den Dresscode in Schwimmbädern auf. Wiesbaden ist dabei - und Frankfurt?
In Sachen „oben ohne“ für alle im Freibad gilt Göttingen als Vorreiterin. 2021 war es, als eine non-binäre Person in einem Freibad der Studentenstadt wegen Oben-ohne-Badens ein Schwimmbad verlassen musste und im Anschluss Hausverbot erhielt. Begründet wurde dies mit einem Verstoß gegen die Badeordnung, weil die Zuständigen die Person als Frau ansahen.
Politik und Gesellschaft diskutierten – und entschlossen sich schließlich für eine Oben-ohne-Testphase, die dann in die Regel umgewandelt wurde. Seitdem zogen zahlreiche Städte nach: Neben Metropolen wie Berlin und Köln hat sich nun auch die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden zum Oben-ohne-Baden für alle durchgerungen.
In Wiesbaden nun möglich: oben ohne für alle Personen
Wie es auf der Volt-Seite Wiesbaden heißt, hätten ein Bündnis aus Grünen, SPD, Die Linke und Volt auf Initiative der Volt-Fraktion „einen Antrag zur Anpassung der Kleiderregelungen in den Haus- und Badeordnungen der Wiesbadener Schwimmbäder“ eingereicht – mit dem Ziel, „allen Personen – unabhängig des Geschlechtes – das oberkörperfreie Baden zu ermöglichen“.
Frankfurt sieht bezüglich oben ohne für alle keinen Handlungsbedarf
Jetzt sei es „offiziell“: Die Badeordnung in der Landeshauptstadt wird angepasst: „Ab kommender Badesaison obliegt die Entscheidung über das Tragen eines Oberteils im Liege- und Badebereich jeder Person selbst.“
Wie sieht es diesbezüglich in Frankfurt aus? "Bis jetzt ist das bei uns überhaupt kein Thema", sagt Boris Zielinski, Geschäftsführer der Frankfurter Bäderbetriebe. Seines Wissens nach habe es bislang keinerlei Nachfragen von Frauen gegeben, die mit nacktem Oberkörper schwimmen wollten. „Wenn das jetzt ein größeres Thema werden sollte und es Bedarf gibt, dann müssen wir uns natürlich damit auseinandersetzen“, sagte Zielinski.
Umfrage begrüßt „oben ohne“ für alle in Freibädern
Eine repräsentative YouGov-Umfrage von Juni 2022 im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur unter den Erwachsenen hatte folgendes zum Thema erhoben. Demnach fänden es 37 Prozent positiv, wenn im Freibad der Dresscode aufgehoben wird (Osten 44, Westen 35 Prozent). Negativ sehen es bundesweit 28 Prozent, 26 Prozent sind unentschieden („teils/teils“), der Rest machte keine Angabe.
Politik und Gesellschaft diskutierten – und entschlossen sich schließlich für eine Oben-ohne-Testphase, die dann in die Regel umgewandelt wurde. Seitdem zogen zahlreiche Städte nach: Neben Metropolen wie Berlin und Köln hat sich nun auch die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden zum Oben-ohne-Baden für alle durchgerungen.
Wie es auf der Volt-Seite Wiesbaden heißt, hätten ein Bündnis aus Grünen, SPD, Die Linke und Volt auf Initiative der Volt-Fraktion „einen Antrag zur Anpassung der Kleiderregelungen in den Haus- und Badeordnungen der Wiesbadener Schwimmbäder“ eingereicht – mit dem Ziel, „allen Personen – unabhängig des Geschlechtes – das oberkörperfreie Baden zu ermöglichen“.
Jetzt sei es „offiziell“: Die Badeordnung in der Landeshauptstadt wird angepasst: „Ab kommender Badesaison obliegt die Entscheidung über das Tragen eines Oberteils im Liege- und Badebereich jeder Person selbst.“
Wie sieht es diesbezüglich in Frankfurt aus? "Bis jetzt ist das bei uns überhaupt kein Thema", sagt Boris Zielinski, Geschäftsführer der Frankfurter Bäderbetriebe. Seines Wissens nach habe es bislang keinerlei Nachfragen von Frauen gegeben, die mit nacktem Oberkörper schwimmen wollten. „Wenn das jetzt ein größeres Thema werden sollte und es Bedarf gibt, dann müssen wir uns natürlich damit auseinandersetzen“, sagte Zielinski.
Eine repräsentative YouGov-Umfrage von Juni 2022 im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur unter den Erwachsenen hatte folgendes zum Thema erhoben. Demnach fänden es 37 Prozent positiv, wenn im Freibad der Dresscode aufgehoben wird (Osten 44, Westen 35 Prozent). Negativ sehen es bundesweit 28 Prozent, 26 Prozent sind unentschieden („teils/teils“), der Rest machte keine Angabe.
4. Mai 2023, 09.15 Uhr
Katja Thorwarth
Katja Thorwarth
Die gebürtige Frankfurterin studierte an der Goethe-Uni Soziologie, Politik und Sozialpsychologie. Ihre journalistischen Schwerpunkte sind Politik, politisches Feuilleton und Meinung. Seit März 2023 Leitung online beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Katja
Thorwarth >>
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