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Römerberg
Schändung der israelischen Flagge nach Tisch-Installation
Am Freitag hat die Jüdische Gemeinde Frankfurt mit einer Schabbat-Tafel auf die Situation der Hamas-Geiseln aufmerksam gemacht. Die dazugehörige israelische Flagge wurde am Wochenende vor dem Römer geschändet.
Update, 31. Oktober: In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde die israelische Flagge gewaltsam vom Rathaus Römer entfernt und geschändet, heißt es in einer Pressemitteilung der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Eine Gruppe von etwa zehn Personen habe die Flagge laut einem Augenzeugenbericht vorsätzlich vom Fahnenmast gerissen und sei darauf herumgetrampelt, bevor sie geflüchtet sei. Die Tat sei zwar gefilmt worden, eine polizeiliche Fahndung blieb jedoch ohne Erfolg. Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) erstattete noch am Sonntagvormittag Strafanzeige, eine neue Flagge hängt bereits.
Seit dem terroristischen Überfall der Hamas auf Israel häufen sich bundesweit Angriffe auf Symbole des jüdischen Staates, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Die Jüdische Gemeinde verurteilt dies zutiefst: „Wer auf einer israelischen Flagge herumtrampelt, tritt auch die angesichts der Schoa bei weitem nicht selbstverständliche deutsch-israelische Freundschaft buchstäblich mit Füßen. Wer Israels Fahne gewaltsam verunglimpft, greift auch die gesamte jüdische Gemeinschaft in Deutschland an. Die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main steht klar und fest an der Seite Israels!“
Schändung der israelischen Flagge am Römer – OB Mike Josef erstattet Strafanzeige
Vom Balkon des Römers ist die israelische Flagge gehisst, auf der Länge des Römerberges erstreckt sich Richtung Mainufer eine weiße Tafel: 222 Gläser, Teller und Servietten sowie Besteck, dazwischen Blumen und Brot. Zu jedem Gedeck gehört auch ein Stuhl, sie alle sind leer. Zumindest fast, denn an den Stuhllehnen kleben DIN A4 große Plakate. „Entführt“ oder „Kidnapped“ lesen sie sich, darunter jeweils das Bild einer oder zwei Personen, ihre Namen, Alter und der Ort, an dem sie entführt wurden.
Der Text auf den Vermisstenplakaten ist je nach Sprache der gleiche, auf Deutsch heißt es: „Am 7. Oktober wurden fast 200 unschuldige Zivilisten aus Israel in den Gazastreifen entführt. Ihr Verbleib ist nach wie vor unbekannt. Mehr als 3000 Frauen, Männer und Kinder, im Alter von drei Monaten bis 85 Jahre, wurden von der Hamas verletzt, getötet, geschlagen, vergewaltigt und brutal von ihren Lieben getrennt.“ Darunter die Bitte nach Hilfe, um sie lebendig nach Hause zu bringen, und der Hashtag „KidnappedFromIsrael“.
Römerberg: 222 Stühle, einen für jede von der Hamas entführte Person aus Israel
Ein Passant vor Ort will die Szene teilen. Im Gespräch berichtet er, seine Schwiegertochter kenne eine der vermissten Personen. Er möge sich gar nicht ausmalen wie es sei, in ihren Schuhen zu stecken. Aber er wolle ihr zeigen, dass sich Menschen mit den Vermissten und ihren Angehörigen solidarisieren. Insbesondere die Stille, die die Installation umhüllt, fasziniert ihn, erklärt er weiter. Es sei ein harscher Kontrast zu den Lauten im Kriegsgebiet.
Die Schabbat-Tafeln stehen seit dem Terrorangriff der Hamas Anfang Oktober weltweit im Zeichen der Trauer um die Ermordeten und der Sorge um Familien und Freunde in Israel. Aufgestellt wurden sie auf dem Römerberg am Freitag von der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Von 15 bis 20 Uhr stand die Tisch-Installation bereit und sorgte für Aufmerksamkeit. Trotz Regens waren schätzungsweise zwischen 50 und 100 Personen um die Tafel versammelt, machten Fotos und tauschten sich aus.
Seit dem terroristischen Überfall der Hamas auf Israel häufen sich bundesweit Angriffe auf Symbole des jüdischen Staates, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Die Jüdische Gemeinde verurteilt dies zutiefst: „Wer auf einer israelischen Flagge herumtrampelt, tritt auch die angesichts der Schoa bei weitem nicht selbstverständliche deutsch-israelische Freundschaft buchstäblich mit Füßen. Wer Israels Fahne gewaltsam verunglimpft, greift auch die gesamte jüdische Gemeinschaft in Deutschland an. Die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main steht klar und fest an der Seite Israels!“
Vom Balkon des Römers ist die israelische Flagge gehisst, auf der Länge des Römerberges erstreckt sich Richtung Mainufer eine weiße Tafel: 222 Gläser, Teller und Servietten sowie Besteck, dazwischen Blumen und Brot. Zu jedem Gedeck gehört auch ein Stuhl, sie alle sind leer. Zumindest fast, denn an den Stuhllehnen kleben DIN A4 große Plakate. „Entführt“ oder „Kidnapped“ lesen sie sich, darunter jeweils das Bild einer oder zwei Personen, ihre Namen, Alter und der Ort, an dem sie entführt wurden.
Der Text auf den Vermisstenplakaten ist je nach Sprache der gleiche, auf Deutsch heißt es: „Am 7. Oktober wurden fast 200 unschuldige Zivilisten aus Israel in den Gazastreifen entführt. Ihr Verbleib ist nach wie vor unbekannt. Mehr als 3000 Frauen, Männer und Kinder, im Alter von drei Monaten bis 85 Jahre, wurden von der Hamas verletzt, getötet, geschlagen, vergewaltigt und brutal von ihren Lieben getrennt.“ Darunter die Bitte nach Hilfe, um sie lebendig nach Hause zu bringen, und der Hashtag „KidnappedFromIsrael“.
Ein Passant vor Ort will die Szene teilen. Im Gespräch berichtet er, seine Schwiegertochter kenne eine der vermissten Personen. Er möge sich gar nicht ausmalen wie es sei, in ihren Schuhen zu stecken. Aber er wolle ihr zeigen, dass sich Menschen mit den Vermissten und ihren Angehörigen solidarisieren. Insbesondere die Stille, die die Installation umhüllt, fasziniert ihn, erklärt er weiter. Es sei ein harscher Kontrast zu den Lauten im Kriegsgebiet.
Die Schabbat-Tafeln stehen seit dem Terrorangriff der Hamas Anfang Oktober weltweit im Zeichen der Trauer um die Ermordeten und der Sorge um Familien und Freunde in Israel. Aufgestellt wurden sie auf dem Römerberg am Freitag von der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Von 15 bis 20 Uhr stand die Tisch-Installation bereit und sorgte für Aufmerksamkeit. Trotz Regens waren schätzungsweise zwischen 50 und 100 Personen um die Tafel versammelt, machten Fotos und tauschten sich aus.
31. Oktober 2023, 14.51 Uhr
Sina Claßen
Sina Claßen
Studium der Publizistik und des Öffentlichen Rechts an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2023 beim Journal Frankfurt. Mehr von Sina
Claßen >>
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