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Pegida scheitert in Frankfurt
Patrioten bleiben unerwünscht
Der Frankfurter Ableger der Pegida-Bewegung ist am immensen Gegenprotest gescheitert. Auf etwa 100 Demonstranten an der Hauptwache kamen 3000 Gegner. Ein geplanter Spaziergang kam nicht zustande.
Dicht gedrängt stehen die Pegida-Anhänger an der Wand der Katharinenkirche, rund 100 Menschen, in der ersten Reihe halten sie ein Banner hoch: "Gewaltfrei und vereint gegen Glaubenskriege auf deutschem Boden", steht darauf. Doch die Gegendemonstranten, die durch Absperrgitter ferngehalten werden, sind anderer Meinung: "Haut ab!" ist noch die freundlichste Parole, die Pegida entgegengerufen wird. Darunter auch wüste Beschimpfungen und "Nazis raus!"
Da hilft es auch nichts, dass Pegida-Organisatorin Heidi Mund beteuert, sie sei noch nie rechts gewesen und werde es auch nie sein. Die Tatsache, dass NPD-Mann Stefan Jagsch mit ihr demonstriert, steigert nicht gerade Munds Glaubwürdigkeit.
Rauchbomben gegen Pegida
Es ist die erste Pegida-Demonstration in Frankfurt, die an diesem Montagabend stattfindet. Den "Patriotischen Europäern gegen die Islamisierung des Abendlandes" stehen laut Polizei etwa 4500 Gegnern gegenüber. Ein geplanter Spaziergang kommt nicht zustande. Bereits lange vor dem offiziellen Beginn ist Pegida eingekesselt von Gegendemonstranten. Wer zur Demo an der Katharinenkirche will, wird von Menschenketten daran gehindert, angepöbelt oder auch angerempelt. Immer wieder kommt es in der Menge zu Handgreiflichkeiten. Die Pegida-Leute werden beworfen mit Eiern, Tomaten, Farbbeuteln, Böllern und Glasflaschen, auch einige Rauchbomben werden aus der Menge herausgeworfen, Steine aus dem Pflaster gerissen. Dagegen helfen auch nicht die Ermahnungen der Polizei, es handle sich um eine Straftat.
Heidi Mund gibt sich gelassen und schwenkt eine deutsch-israelische Fahne, den ganzen Abend über setzt sie ein Lächeln auf, als wäre sie sich ihrer Sache sicher. Es wirkt wie eine gute Miene zum bösen Spiel. 500 Menschen haben sich nach ihren Angaben zur Pegida-Demo angemeldet, 800 bis 1000 wären es wohl gewesen. "Ich vermute, sie kommen nicht durch", sagt sie. "Aber ich bin nicht böse deswegen."
Meinungsfreiheit als Mutprobe
Böse wird sie aber, wenn sie über den Islam spricht. Sie stellt in ihrer Rede Muslime als Mörder und Frauenschänder dar. Mit Hinblick auf die antirassistische Kundgebung auf dem Römerberg sagt sie, der Oberbürgermeister stehe mit "radikalen Moslems" zusammen. "Wir wollen, dass Deutschland erhalten bleibt!", brüllt Heidi Mund ins Mikrofon. Dann wettert sie gegen die "Chaoten", die ihre Rede stören. "Die Meinungsfreiheit ist zur Mutprobe geworden", sagt sie. Dann ruft sie gemeinsam mit ihren Anhängern "Deutschland, Deutschland" - doch beim Publikum am Absperrgitter kommt das gar nicht gut an. "Der Islam gehört zu Deutschland - JA!", steht auf einigen Plakaten.
Auch ein Redner aus Israel verurteilt den Islam pauschal, beteuert, dass unter den Pegidas keine Nazis, sondern nur Patrioten seien, die ihr Land liebten. "Antifa fuck you!", schreit er den Gegnern zu. Deutschland habe die beste Kultur, es solle sie nicht an den Islam hergeben. "Die Deutschen sind das beste Volk der Welt", schreit er auf englisch raus. Die Pegidas rufen "Wir sind das Volk!" - und werden übertönt von Protest.
NPD-Mann schimpft auf "Linksfaschisten"
Pegida-Teilnehmer Stefan Jagsch (NPD) sagt im Gespräch mit dem JOURNAL FRANKFURT, dass er mitdemonstriere, weil er gegen Überfremdung und Islamisierung sei. Er beschimpft seine Gegner als "Linksfaschisten", von denen die Gewalt ausgehe, als "angekarrten Pöbel", der den friedlichen Protest störe.
Gegen 19.30 Uhr gibt Pegida auf, die Demo wird aufgelöst. Doch während sich die Hauptwache langsam leert, kommen die Pegidas nicht so leicht aus der Polizeiabsperrung. Gegen-Demonstranten halten immer noch ihre Menschenketten aufrecht und verhindern, dass die Patrioten vom Platz kommen. Man kann es auch mit den Worten eines Transparents sagen: "Pegida läuft nicht".
Da hilft es auch nichts, dass Pegida-Organisatorin Heidi Mund beteuert, sie sei noch nie rechts gewesen und werde es auch nie sein. Die Tatsache, dass NPD-Mann Stefan Jagsch mit ihr demonstriert, steigert nicht gerade Munds Glaubwürdigkeit.
Rauchbomben gegen Pegida
Es ist die erste Pegida-Demonstration in Frankfurt, die an diesem Montagabend stattfindet. Den "Patriotischen Europäern gegen die Islamisierung des Abendlandes" stehen laut Polizei etwa 4500 Gegnern gegenüber. Ein geplanter Spaziergang kommt nicht zustande. Bereits lange vor dem offiziellen Beginn ist Pegida eingekesselt von Gegendemonstranten. Wer zur Demo an der Katharinenkirche will, wird von Menschenketten daran gehindert, angepöbelt oder auch angerempelt. Immer wieder kommt es in der Menge zu Handgreiflichkeiten. Die Pegida-Leute werden beworfen mit Eiern, Tomaten, Farbbeuteln, Böllern und Glasflaschen, auch einige Rauchbomben werden aus der Menge herausgeworfen, Steine aus dem Pflaster gerissen. Dagegen helfen auch nicht die Ermahnungen der Polizei, es handle sich um eine Straftat.
Heidi Mund gibt sich gelassen und schwenkt eine deutsch-israelische Fahne, den ganzen Abend über setzt sie ein Lächeln auf, als wäre sie sich ihrer Sache sicher. Es wirkt wie eine gute Miene zum bösen Spiel. 500 Menschen haben sich nach ihren Angaben zur Pegida-Demo angemeldet, 800 bis 1000 wären es wohl gewesen. "Ich vermute, sie kommen nicht durch", sagt sie. "Aber ich bin nicht böse deswegen."
Meinungsfreiheit als Mutprobe
Böse wird sie aber, wenn sie über den Islam spricht. Sie stellt in ihrer Rede Muslime als Mörder und Frauenschänder dar. Mit Hinblick auf die antirassistische Kundgebung auf dem Römerberg sagt sie, der Oberbürgermeister stehe mit "radikalen Moslems" zusammen. "Wir wollen, dass Deutschland erhalten bleibt!", brüllt Heidi Mund ins Mikrofon. Dann wettert sie gegen die "Chaoten", die ihre Rede stören. "Die Meinungsfreiheit ist zur Mutprobe geworden", sagt sie. Dann ruft sie gemeinsam mit ihren Anhängern "Deutschland, Deutschland" - doch beim Publikum am Absperrgitter kommt das gar nicht gut an. "Der Islam gehört zu Deutschland - JA!", steht auf einigen Plakaten.
Auch ein Redner aus Israel verurteilt den Islam pauschal, beteuert, dass unter den Pegidas keine Nazis, sondern nur Patrioten seien, die ihr Land liebten. "Antifa fuck you!", schreit er den Gegnern zu. Deutschland habe die beste Kultur, es solle sie nicht an den Islam hergeben. "Die Deutschen sind das beste Volk der Welt", schreit er auf englisch raus. Die Pegidas rufen "Wir sind das Volk!" - und werden übertönt von Protest.
NPD-Mann schimpft auf "Linksfaschisten"
Pegida-Teilnehmer Stefan Jagsch (NPD) sagt im Gespräch mit dem JOURNAL FRANKFURT, dass er mitdemonstriere, weil er gegen Überfremdung und Islamisierung sei. Er beschimpft seine Gegner als "Linksfaschisten", von denen die Gewalt ausgehe, als "angekarrten Pöbel", der den friedlichen Protest störe.
Gegen 19.30 Uhr gibt Pegida auf, die Demo wird aufgelöst. Doch während sich die Hauptwache langsam leert, kommen die Pegidas nicht so leicht aus der Polizeiabsperrung. Gegen-Demonstranten halten immer noch ihre Menschenketten aufrecht und verhindern, dass die Patrioten vom Platz kommen. Man kann es auch mit den Worten eines Transparents sagen: "Pegida läuft nicht".
Fotogalerie: Pegida in Frankfurt Kundgebung am 26. Januar 2015 an der Hauptwache
27. Januar 2015, 12.00 Uhr
Lukas Gedziorowski
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Text: Lukas Mezler / Foto: Glukosetest bei einer Diabetes-Erkrankung ©Adobestock/ Kwangmoozaa
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