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Parteien zur Hessen-Wahl
„Querdenker“ – Veganer – Verjüngungsmediziner: Kampf um 5 Prozent beginnt
Die größte Wählergruppe in Hessen stellen die über 60-Jährigen, wenn im Oktober gewählt wird. Das JOURNAL stellt die Parteien auf der Landesliste vor. Teil 2.
Am 8. Oktober wird in Hessen ein neuer Landtag gewählt. Seit Montag ist die Landesliste vollständig, dem aktuellen hessischen Landtag gehören CDU, Grüne, SPD, AfD, FDP und Linke an. „Querdenker“
Wahlberechtigt sind aktuellen Schätzungen zufolge 4,3 Millionen Menschen, darunter 52 Prozent Frauen und 48 Prozent Männer. Die größte Altersgruppe stellen mit 38 Prozent Personen ab 60, die 25- bis 44-Jährigen machen mit 28 Prozent den zweitgrößten Anteil unter den potenziellen Wählerinnen aus. Sie sind damit etwas stärker vertreten als die 45- bis 59-Jährigen mit 25 Prozent. Nur 9 Prozent aller Wahlberechtigten stellt die jüngste Altersgruppe: die 18- bis 24-Jährigen.
22 Parteien der Landtagswahlen in Hessen – ältere Menschen sind die größte Wählergruppe
Die Wählerinnen dürfen im Herbst nun aus der Liste folgender Parteien wählen – sollten diese von Landeswahlausschuss am 11. August die Zulassung erhalten. Bei der Wahl 2018 wurden laut Landeswahlleiter alle 23 Parteien und Wählergruppen zugelassen. Teil 2 unserer kleinen Parteienkunde. Teil 1 lesen Sie hier.
Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP)
Die Kleinpartei wurde 1982 geründet – und dies teils von Menschen, die die Grünen als zu „linkslastig“ empfanden. Der Grundsatz: „Keine naturwidrige Handlung bleibt ohne Folgen. Kein natürliches Prinzip kann man unbestraft verletzen, keine natürliche Ordnung beseitigen ohne Gefahr für sich selbst. Die Einordnung des Menschen in die Ordnungen der Biosphäre (Schöpfung) ist eine unabdingbare Voraussetzung für sein Leben.“ Die ÖDP wird als „ökologisch-konservativ“ eingestuft.
Bündnis C – Christen für Deutschland (Bündnis C)
Bündnis C sieht sich als Partei, in der „Christen gemeinsam der Gesellschaft dienen“. Ihre politischen Schwerpunkte offenbaren die Christen auf ihrer Webseite, die da wären: „Woke-Ideologie“, Abtreibung, Politik gegen das Selbstbestimmungsgesetz und Sterbehilfe. Landesvorsitzende Andrea Rehwald schreibt über sich: „Meine Leitschnur ist Gottes ewiges Wort. Gebet ist Voraussetzung für gutes politisches Handeln.“
Hessen-Wahl: Verjüngungsmedizin vs. Veganismus
Partei für schulmedizinische Verjüngungsforschung
Seit 2015 widmet sich diese Kleinpartei ausschließlich der schnelleren Entwicklung von Verjüngungsmedizin. Hintergrund ist, altersbedingte Krankheiten und Tod zu verhindern und ein langes und gesundes Leben möglich zu machen. Neben dem humanitären Aspekt wird ein hoher wirtschaftlicher Gewinn erwartet, weil viele Krankheits- und Pflegekosten wegfallen würden. Basis ist der „Reparaturansatz“, der ein unbegrenztes leben ermöglichen soll.
V-Partei³ - Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer
Wie der Name schon sagt, setzt die V-Partei³ auf die globalen Auswirkungen von Wachstum, Konsum und Essverhalten. „Wir lieben das Leben“ ist der Leitsatz, der als eine Kernforderung die Umstellung auf eine bio-vegane Landwirtschaft mit meint. Als weitere Werte formuliert die Partei „Gleichberechtigung aller Menschen und Tiere und Sozialdemokratie“. Entsprechend betont die V-Partei³, sich nicht auf ein einziges Thema reduzieren zu lassen.
Partei der Humanisten (PdH)
Den „evolutionären Humanismus“ hat sich die PdH auf die Fahnen geschrieben, der die Einbindung des Menschen in einen Evolutionsprozess betont. „Im Herzen liberal geben wir somit der Wissenschaft eine Stimme“, heißt es konkreter auf der Webseite der PdH Hessen. „Fakt ist: Wie Politik momentan betrieben wird, sind wir von Fortschritt und zeitgemäßem Handeln weit entfernt“, findet Spitzenkandidatin Felicitas Klings.
Hessen-Wahl: Anarchisten treten gegen sogenannte „Querdenker“ an
Aktion Bürger für Gerechtigkeit (ABG)
„Impfentscheidung, Klimawandel, Migration oder den Erhalt von Bargeld“ scheinen die Kernthemen der ABG zu sein. Man wolle, dass „Politik wieder von unten nach oben“ – entsprechend mit Blick auf einen vermeintlichen Volkswillen – praktiziert werde. Der „Weltfriede“ liege ihnen am Herzen, „Berichterstattung nach Schweizer Modell“ und eine „Asyl- und Migrationspolitik ohne Scheuklappen“.
Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands (APPD)
Unter den Kleinparteien ist die APPD die älteste. Ihre Selbstbezeichnung ist „pogo-anarchistisch“, weiter bezeichnen sie sich als Anwälte „ des Pöbels und der Sozialschmarotzer“ mit den entsprechenden Forderungen: Arbeitslosigkeit bei vollem Lohnausgleich, „Pogo-Zonen“, die „Radikalisierung des Bildungsstandards“ inkl. Abschaffung der Schulpflicht und die Legalisierung aller Drogen. Und einmal die wichtigsten zu nennen.
DKP oder „Neue Mitte“? Kleinparteien bei der Hessen-Wahl
Basisdemokratische Partei Deutschlands (dieBasis)
Die Basis kann als Corona-Partei bezeichnet werden mit Gründungsdatum Juli 2020. Sie gilt als parteipolitischer Arm der sogenannten „Querdenker“-Bewegung und zeigte sich insbesondere auf den Anti-Corona-Demos als nach rechts offen. Forderungen für die Hessen-Wahl unter „Inneres“ unter anderem: HR solle „vorhandene Meinungsvielfalt abbilden, keine Staatspropaganda“ oder „Deutsch als Amtssprache“.
Deutsche Kommunistische Partei (DKP)
Die DKP gilt als die Nachfolgeorganisation der 1956 verbotenen KPD. Sie sieht sich selbst als revolutionär, die laut Programm „von den Zukunfts- und Gesamtinteressen der Arbeiter und Angestellten“ geleitet wird. Seit ihrer Gründung 1968 wird sie vom Verfassungsschutz beobachtet. In ihrem Programm zur Hessen-Wahl setzt sie auf „Heizung – Brot – Frieden“, und weiter fordert die Partei um Spitzenkandidat Axel Koppey ein „Hessen für alle“.
Die neue Mitte
Die „neue Mitte“ will „mit alten Politik aufräumen, die Deutschland in den Untergang zu reißen droht". „Keine Sanktionen gegen Russland! Kein Schuss auf Russen – Truppen sind Gäste“, ist ein Slogan auf ihrer Webseite neben „Raus aus dem Euro – Sparguthaben retten!“ Hauptaktivist ist Christoph Hörstel, der wiederholt durch Verschwörungserzählungen („Chemtrails“) aufgefallen sein soll. Für ihre Politik sammeln sie fleißig Spenden.
Dem Klimaschutz verpflichtet – aber „Made in Europe“?
Volt Deutschland (Volt)
Volt hat es bereits in den Römer geschafft. Sie begreifen sich als „erste paneuropäische Partei“, die gleichzeitig „pragmatisch und progressiv“ ist. Entsprechend wird Volt von Experten attestiert, insbesondere eine jüngere und gebildete Wählerschaft anzusprechen, der Europa – „Zukunft Made in Europe“ wichtig ist. „Wir wollen eine echte europäische Regierung, die im Interesse aller Europäerinnen und Europäern handelt“. Vorstandsvorsitzende für Hessen ist Carina König.
Wählerliste Klimaliste Hessen (Klimaliste)
Die Klimaliste will als „Graswurzelbewegung“ die 5-Prozent-Hürde meistern. Sie betonen ihre Überparteilichkeit, weil sie „die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels zur höchsten Priorität“ machen. Neben der Sorge um den „Planeten“ sprechen sie sich gegen jede Form der „Diskriminierung, soziale Ausgrenzung, Rassismus und Gewalt“ aus. Flache Hierarchien und insbesondere die Verantwortung gegenüber der jüngeren Generation sind Grundkonsens.
Wahlberechtigt sind aktuellen Schätzungen zufolge 4,3 Millionen Menschen, darunter 52 Prozent Frauen und 48 Prozent Männer. Die größte Altersgruppe stellen mit 38 Prozent Personen ab 60, die 25- bis 44-Jährigen machen mit 28 Prozent den zweitgrößten Anteil unter den potenziellen Wählerinnen aus. Sie sind damit etwas stärker vertreten als die 45- bis 59-Jährigen mit 25 Prozent. Nur 9 Prozent aller Wahlberechtigten stellt die jüngste Altersgruppe: die 18- bis 24-Jährigen.
Die Wählerinnen dürfen im Herbst nun aus der Liste folgender Parteien wählen – sollten diese von Landeswahlausschuss am 11. August die Zulassung erhalten. Bei der Wahl 2018 wurden laut Landeswahlleiter alle 23 Parteien und Wählergruppen zugelassen. Teil 2 unserer kleinen Parteienkunde. Teil 1 lesen Sie hier.
Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP)
Die Kleinpartei wurde 1982 geründet – und dies teils von Menschen, die die Grünen als zu „linkslastig“ empfanden. Der Grundsatz: „Keine naturwidrige Handlung bleibt ohne Folgen. Kein natürliches Prinzip kann man unbestraft verletzen, keine natürliche Ordnung beseitigen ohne Gefahr für sich selbst. Die Einordnung des Menschen in die Ordnungen der Biosphäre (Schöpfung) ist eine unabdingbare Voraussetzung für sein Leben.“ Die ÖDP wird als „ökologisch-konservativ“ eingestuft.
Bündnis C – Christen für Deutschland (Bündnis C)
Bündnis C sieht sich als Partei, in der „Christen gemeinsam der Gesellschaft dienen“. Ihre politischen Schwerpunkte offenbaren die Christen auf ihrer Webseite, die da wären: „Woke-Ideologie“, Abtreibung, Politik gegen das Selbstbestimmungsgesetz und Sterbehilfe. Landesvorsitzende Andrea Rehwald schreibt über sich: „Meine Leitschnur ist Gottes ewiges Wort. Gebet ist Voraussetzung für gutes politisches Handeln.“
Partei für schulmedizinische Verjüngungsforschung
Seit 2015 widmet sich diese Kleinpartei ausschließlich der schnelleren Entwicklung von Verjüngungsmedizin. Hintergrund ist, altersbedingte Krankheiten und Tod zu verhindern und ein langes und gesundes Leben möglich zu machen. Neben dem humanitären Aspekt wird ein hoher wirtschaftlicher Gewinn erwartet, weil viele Krankheits- und Pflegekosten wegfallen würden. Basis ist der „Reparaturansatz“, der ein unbegrenztes leben ermöglichen soll.
V-Partei³ - Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer
Wie der Name schon sagt, setzt die V-Partei³ auf die globalen Auswirkungen von Wachstum, Konsum und Essverhalten. „Wir lieben das Leben“ ist der Leitsatz, der als eine Kernforderung die Umstellung auf eine bio-vegane Landwirtschaft mit meint. Als weitere Werte formuliert die Partei „Gleichberechtigung aller Menschen und Tiere und Sozialdemokratie“. Entsprechend betont die V-Partei³, sich nicht auf ein einziges Thema reduzieren zu lassen.
Partei der Humanisten (PdH)
Den „evolutionären Humanismus“ hat sich die PdH auf die Fahnen geschrieben, der die Einbindung des Menschen in einen Evolutionsprozess betont. „Im Herzen liberal geben wir somit der Wissenschaft eine Stimme“, heißt es konkreter auf der Webseite der PdH Hessen. „Fakt ist: Wie Politik momentan betrieben wird, sind wir von Fortschritt und zeitgemäßem Handeln weit entfernt“, findet Spitzenkandidatin Felicitas Klings.
Aktion Bürger für Gerechtigkeit (ABG)
„Impfentscheidung, Klimawandel, Migration oder den Erhalt von Bargeld“ scheinen die Kernthemen der ABG zu sein. Man wolle, dass „Politik wieder von unten nach oben“ – entsprechend mit Blick auf einen vermeintlichen Volkswillen – praktiziert werde. Der „Weltfriede“ liege ihnen am Herzen, „Berichterstattung nach Schweizer Modell“ und eine „Asyl- und Migrationspolitik ohne Scheuklappen“.
Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands (APPD)
Unter den Kleinparteien ist die APPD die älteste. Ihre Selbstbezeichnung ist „pogo-anarchistisch“, weiter bezeichnen sie sich als Anwälte „ des Pöbels und der Sozialschmarotzer“ mit den entsprechenden Forderungen: Arbeitslosigkeit bei vollem Lohnausgleich, „Pogo-Zonen“, die „Radikalisierung des Bildungsstandards“ inkl. Abschaffung der Schulpflicht und die Legalisierung aller Drogen. Und einmal die wichtigsten zu nennen.
DKP oder „Neue Mitte“? Kleinparteien bei der Hessen-Wahl
Basisdemokratische Partei Deutschlands (dieBasis)
Die Basis kann als Corona-Partei bezeichnet werden mit Gründungsdatum Juli 2020. Sie gilt als parteipolitischer Arm der sogenannten „Querdenker“-Bewegung und zeigte sich insbesondere auf den Anti-Corona-Demos als nach rechts offen. Forderungen für die Hessen-Wahl unter „Inneres“ unter anderem: HR solle „vorhandene Meinungsvielfalt abbilden, keine Staatspropaganda“ oder „Deutsch als Amtssprache“.
Deutsche Kommunistische Partei (DKP)
Die DKP gilt als die Nachfolgeorganisation der 1956 verbotenen KPD. Sie sieht sich selbst als revolutionär, die laut Programm „von den Zukunfts- und Gesamtinteressen der Arbeiter und Angestellten“ geleitet wird. Seit ihrer Gründung 1968 wird sie vom Verfassungsschutz beobachtet. In ihrem Programm zur Hessen-Wahl setzt sie auf „Heizung – Brot – Frieden“, und weiter fordert die Partei um Spitzenkandidat Axel Koppey ein „Hessen für alle“.
Die neue Mitte
Die „neue Mitte“ will „mit alten Politik aufräumen, die Deutschland in den Untergang zu reißen droht". „Keine Sanktionen gegen Russland! Kein Schuss auf Russen – Truppen sind Gäste“, ist ein Slogan auf ihrer Webseite neben „Raus aus dem Euro – Sparguthaben retten!“ Hauptaktivist ist Christoph Hörstel, der wiederholt durch Verschwörungserzählungen („Chemtrails“) aufgefallen sein soll. Für ihre Politik sammeln sie fleißig Spenden.
Volt Deutschland (Volt)
Volt hat es bereits in den Römer geschafft. Sie begreifen sich als „erste paneuropäische Partei“, die gleichzeitig „pragmatisch und progressiv“ ist. Entsprechend wird Volt von Experten attestiert, insbesondere eine jüngere und gebildete Wählerschaft anzusprechen, der Europa – „Zukunft Made in Europe“ wichtig ist. „Wir wollen eine echte europäische Regierung, die im Interesse aller Europäerinnen und Europäern handelt“. Vorstandsvorsitzende für Hessen ist Carina König.
Wählerliste Klimaliste Hessen (Klimaliste)
Die Klimaliste will als „Graswurzelbewegung“ die 5-Prozent-Hürde meistern. Sie betonen ihre Überparteilichkeit, weil sie „die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels zur höchsten Priorität“ machen. Neben der Sorge um den „Planeten“ sprechen sie sich gegen jede Form der „Diskriminierung, soziale Ausgrenzung, Rassismus und Gewalt“ aus. Flache Hierarchien und insbesondere die Verantwortung gegenüber der jüngeren Generation sind Grundkonsens.
3. August 2023, 17.20 Uhr
Katja Thorwarth
Katja Thorwarth
Die gebürtige Frankfurterin studierte an der Goethe-Uni Soziologie, Politik und Sozialpsychologie. Ihre journalistischen Schwerpunkte sind Politik, politisches Feuilleton und Meinung. Seit März 2023 Leitung online beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Katja
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